Warum ist die Auswahl geeigneter Bohrer so wichtig?
Bei den Bohrern für handelsübliche Bohrmaschinen mag es zum Teil verschiedene Systeme (wie zum Beispiel das SDS-System) geben, neben dem Bohrdurchmesser und dem Bohrgewinde werden Bohrer aber vor allem nach den Materialien unterschieden, in welche Löcher gebohrt werden sollen. So ergeb sich die folgenden Hauptkategorien, wobei die Liste natürlich noch mit vielen Arten von Spezialbohrern fortgeführt werden könnte:
- Holzbohrer
- Steinbohrer
- Metallbohrer
- Universalbohrer
Für manche Zwecke mögen Universalbohrer durchaus geeignet sein. Sie sollten aber wissen, dass eine Abstimmung der genutzten Bohrer auf das jeweilige Material in der Regel immer die besseren und einfacheren Ergebnisse bringt. Schließlich arbeiten die verschiedenen Bohrerarten gar nicht alle nach dem gleichen Prinzip. Beim Steinbohrer wird die Spitze mit der Schlagbohrfunktion (nicht immer, aber in vielen Fällen) dafür genutzt, mit jedem Schlag kleine Gesteinsbrocken aus dem Material herauszuschlagen. Dies könnte bei einem anderen Material wie Holz überhaupt nicht funktionieren.
Wie lassen sich Steinbohrer optisch erkennen?
Die Form eines Steinbohrers lässt sich gar nicht so einfach auf ein einziges Standardmodell beschränken. Schließlich ist der Begriff des „Steins“ in diesem Zusammenhang die Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Materialien von der Betonwand und Ziegelwand bis hin zu Natursteinen wie Kieselsteinen.
Während die für die Nutzung der Schlagbohrfunktion gedachten Steinbohrer beim Bohrern von Löchern in Betonwände (ohne Stahl-Armierung) genutzt werden können, erfordern besonders harte Natursteine in der Regel die durchaus langwierige Bearbeitung mit reinem Drehbohren. Letzteres ist auch der einzig denkbare Weg, wenn Steinbohrer (mangels Alternativen oder aus Kostengründen) für das Bohren in Fliesen oder Glas genutzt werden sollen.
Viele Steinbohrer lassen sich nach dem folgenden Schema ihrer Form nach erkennen:
- keilförmige Spitze mit Hartmetallplatte, oft im 130 Grad-Winkel (in der Regel angelötet)
- gefräste Winkelnut
- zwei Schneiden (stumpf oder geschliffen)
- herkömmlich runder Schaft oder SDS-System für bessere Kraftübertragung
- aus Materialien wie Werkzeugstahl, Carbonstahl oder Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl
- gerader Spiraleinlauf (dient dem Abtransport des ausgebohrten Materials)
Was zeichnet einen guten Steinbohrer aus und wie verwendet man diesen optimal?
Ein guter Steinbohrer sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- sehr hitzebeständig
- lange Standzeit (Verwendung am Stück ohne Unterbrechungen)
- lange verwendbar ohne Austausch oder Nachschleifen
Wie auch bei anderen Bohrerarten ist es wichtig, einen Steinbohrer stets sachgemäß zu behandeln und nicht für das Bohren in ungeeigneten Materialien zu verwenden. So kann es zum Beispiel beim Bohren in Stahlbeton zu Beschädigungen des Steinbohrers kommen, wenn dieser im Bohrloch auf die Armierung aus Stahl trifft. Wenn Löcher nicht in eine Wand, sondern in Natursteine oder Ähnliches gebohrt werden sollen, kann die Fixierung des Bohrstücks in Kombination mit der Verwendung einer Standbohrmaschine sinnvoll sein.