Balance zwischen einigen Widersprüchen finden
Beim Streichen einer Strukturtapete muss eine Balance gefunden werden, die widersprüchliche Eigenschaften vereint. Damit die Farbe überall gleichmäßig ankommt, ist ein langsames Rollen oder Streichen erforderlich. Dem widerspricht die Notwendigkeit einer möglichst durchgängigen „nass in nass“-Technik, um streifenfrei zu bleiben.
Um die Trockenzeit zu verlängern, ist meist eine höhere Viskosität notwendig. Sie widerspricht jedoch der unverzichtbaren Eigenschaft, durch ausreichendes Fließverhalten auch in die tiefsten Talsohlen zu laufen. Die passenden Werkzeuge mit langen und elastischen Borsten helfen, den Effekt des „Einlaufens“ zu verstärken. Daher sind Schaumstoffrollen für Strukturtapete vollkommen ungeeignet.
Zu dick- oder zu dünnflüssige Farbe
Wenn die Farbe zu dickflüssig ist (hohe Viskosität), können folgende Effekte auftreten:
- Die Farbe verklebt und verklumpt in den Vertiefungen der Struktur
- Die Struktur wird weniger sichtbar oder „verschwindet“ ganz
- Die Farbe dringt nicht tief genug in die Talsohlen ein
Wenn die Farbe zu dünnflüssig ist, treten folgende Effekt auf:
- Farbe trocknet zu schnell und entwickelt Flecken und Streifen
- Die Farbe läuft an den Vertiefungswänden der Struktur ab, ohne zu haften und zu decken
- Die Farbe läuft in den Talsohlen wie Wasser entlang und „vergisst“ dabei, zu decken
Streichrichtung und Strukturverlauf
Beim Überstreichen von Strukturputz sind Strukturverläufe und Richtungen der Pinsel- und Rollenzüge in Übereinstimmung zu bringen. Bei linearen und rechtwinkligen Strukturen sind die Streichbewegungen selbsterklärend in Längsrichtung vorteilhaft. Quer überrollte Vertiefungen bekommen nicht genug Farbe „ab“.
Bei geschwungenen und runden Strukturen sollten kreuz- und sternförmige Streichbewegungen eingesetzt werden. Dabei empfiehlt sich, in vier bis acht abwechselnden Winkeln anzusetzen und einen Strich jeweils symmetrisch zu kontern.