Eine Textiltapete erfolgreich streichen
Der Klassiker unter den Tapeten, die konventionelle Raufasertapete, lässt sich problemlos überstreichen. Für Renovierungs- und/oder Umgestaltungszwecke wird sie das auch oft. Ihre Materialkonstruktion aus mit Papierschichten umschlossenen Holzspänen macht sie sehr tolerant gegenüber verschiedenen Wandfarben.
Bei Textiltapeten hat man intuitiv eine gewisse Skepsis bei dem Gedanken, sie statt sie zu entfernen einfach zu überstreichen. Und in der Tat sollte man hier nicht einfach mit irgendeiner Farbe drauflosstreichen. Folgendes ist für ein erfolgreiches Ergebnis relevant:
- Kaschierungsmaterial (Beschichtung) identifizieren
- Lösemittelhaltige Farbe wählen
- Deck- und Haltekraft beachten
- Tapete gut vorbereiten
Kaschierungsmaterial
Textiltapeten können mit unterschiedlichen Materialien beschichtet, fachsprachlich kaschiert, sein. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Velours, Seide, Jute, Kunstleder oder auch Seegras und Bambus. Vor allem bei sehr saugfähigen und verziehgefährdeten Materialien wie Seide oder Jute muss man vorsichtig sein. Hier können durch wasserbasierte Acrylfarben und/oder zu dicken Farbauftrag beim Trocknen Verziehungen und Risse entstehen. Bei formbeständigeren Materialien wie Velours oder Bambus ist diese Gefahr geringer.
Lieber lösemittelhaltige Farbe verwenden
Gerade im Hinblick auf mögliche Trockenrisse ist man mit lösemittelhaltiger Wandfarbe auf der sicheren Seite. Weil hier beim Trocknen kein Wasser verdunstet, kann die Farbschicht die Textiltapete auch nicht zusammenziehen. Alle Acryl- und alternativen Farben auf Wasserbasis wie etwas Kalk- oder Lehmfarbe sind eher zu vermeiden.
Deck- und Haltekraft beachten
Oft sind Textiltapeten aufwändig gemustert und nicht selten auch in kräftigen Farben gehalten. Wenn die Tapete eine homogene neue Farbe bekommen soll, muss auf genügend Deckkraft geachtet werden. Gegebenenfalls kann eine durchschlagshemmende Grundierung oder ein Voranstrich sinnvoll sein. Absehen sollten Sie von stark deckenden, aber auch verschließenden Lacken. Sie machen die Atmungsfähigkeit der Textiltapete zunichte und können dadurch irgendwann zu Schimmelbildung hinter der Tapete führen.
Tapete gut vorbereiten
Wichtig vor dem Streichen ist es, die Tapete gut vorzubereiten. Dazu gehört zunächst, ihre Haftung auf der Wand zu überprüfen. Lose Stellen müssen neu angeklebt werden. Außerdem muss die Tapete für eine gute Farbhaftung möglichst sauber sein. Dazu saugen Sie sie am besten gründlich ab.