Drei Bauteilgruppen
Sitzmöbel aus Holz gibt es in einer nahezu unbegrenzten Auswahl in Form und Gestaltung. Stühle beeinflussen den Charakter einer Inneneinrichtung entscheidend. Vom zierlichen Caféhausexemplar bis zum massiven Lehnstuhl reicht die Bandbreite. Alte und sehr alte Modelle lassen sich durch neu lackieren gut Restaurieren. Meist sind drei Bauteilgruppen vorhanden:
- Gestell mit Beinen
- Sitzfläche und Lehne(n)
- Bezüge und Polster
Um alte Stühle zu verschönern und gegebenenfalls zu verzieren, können Sie bemalt und neu bezogen werden. Einige Einsatzgebiete erlauben individuelle Kreativität wie das Bemalen des Kinderstuhls oder das Streichen des Schaukelstuhls.
Welche Farbe oder Lackart richtig ist
Stühle werden intensiv und häufig genutzt. Daher sollte eine frische Lackierung mit wasserbasiertem widerstandsfähigen Lack erfolgen. Runde und schmale Bauteile wie Stäbe und Querstreben können oft mit Lack aus der Spraydose einfacher und gleichmäßiger aufgetragen und verteilt werden.
Wichtig ist die gründliche Vorbereitung der Lackoberflächen. Auf fettigen Untergründen hält kein Lack dauerhaft. Daher müssen alle Harzreste entfernt werden und beim Leimen des Stuhls darf kein Leim aus den Ritzen und Fugen quellen. Auf diesen Rückständen hält kein Lack.
So lackieren Sie einen Stuhl
- Beize
- Schleifmittel/Schmirgelpapier
- Lack auf Wasserbasis oder
- Lackspray
- Lackpinsel mit dicken Borsten
- Rührstab
- Abdeckfolie
- Abklebeband
1. Demontieren
Wenn ein Stuhl aus unterschiedlichen Materialien besteht, demontieren Sie möglichst so weit, dass Sie jedes Material einzeln bearbeiten können. Entsprechend des Grundmaterials wählen Sie die passenden Lacke und Vorbearbeitungsschritte.
2. Abschleifen
Metall und Holz schleifen Sie idealerweise mit der Hand ab. Die vielen Richtungsänderungen und Wölbungen von Stuhlbauteilen lassen sich nur sehr bedingt mit einer Schleifmaschine bearbeiten. Wenn die Oberflächen gleichmäßig aufgeraut sind, können Sie eventuelle Rückstände alter Lacke und Farben bedenkenlos auch in weiß lackieren.
3. Abbeizen
Alternativ zum Abschleifen können Sie die Holzbauteile des Stuhls abbeizen. Damit entfernen Sie einerseits Farb- und Lackreste komplett, was besonders interessant ist, wenn Sie die natürliche Maserung und Textur des Stuhls herausarbeiten möchten.
4. Grundieren
Eine gute Grundierung aus Holzoberflächen sorgt für ein gleichmäßiges Saugverhalten und verbessert die Deckkraft insbesondere von Farblacken. Für Metallbauteile brauchen Sie keine Grundierung.
5. Lackieren
„Pinseln“ Sie die größeren Flächen mit dem wasserbasierten Lack Ihrer Wahl. Für schmale und abgerundete Bauteile können Sie Spraylack verwenden. Lackieren Sie in dünnen Schichten. So vermeiden Sie Lacknasen.
6. Trocknung
Holzflächen sollten mindestens 48 Stunden trocknen, Metallflächen mehrere Tage.