Unterschiede zwischen kleinen und großen Terrassenflächen
Bei der Frage nach der Notwendigkeit eines Systems für die Terrassenentwässerung kommt es zunächst einmal auf die jeweilige Terrassengröße an. Handelt es sich nämlich beispielsweise um eine zwei mal drei Meter große Holzdielen-Terrasse mit Unterkonstruktion inmitten einer Rasenfläche, kann auf eine spezielle Drainage wohl verzichtet werden. In einem solchen Fall wäre wohl lediglich darauf zu achten, die Unterkonstruktion aus Holz bestmöglich vor andauernder Feuchtigkeit zu schützen.
Auch eine gepflasterte Terrasse neben der Hauswand benötigt unter Umständen keinen eigenen Ablauf für Regenwasser, wenn die Terrasse selbst nur etwa zwei oder drei Meter breit ist. Allerdings müssen Sie ohne spezielles Wasserableitungssystem auch in einem solchen Fall sehr wohl darauf achten, beim Terrassenbelag wenigstens den entsprechenden Neigungswinkel einzuhalten, damit das Regenwasser vom Haus weg in den Rasen ablaufen kann.
Bei sehr großen Terrassen kann allerdings der Einbau mehrerer Abläufe oder sogar einer durchgehenden Wasserablaufrinne sehr viel Sinn machen. Dies gilt natürlich insbesondere dann, wenn keine Überdachung mit eigenem Wassersammelsystem vorhanden ist. Schließlich wollen Sie sicher auch im Fall von Starkregen vor einer Überschwemmung Ihrer Wohnräume bestmöglich geschützt sein.
Darf das gesammelte Wasser in das öffentliche Kanalsystem eingeleitet werden?
Vor dem Einbau verschiedener Drainage-Systeme sollte stets die grundlegende Frage geklärt werden, wohin das gesammelte Regenwasser geleitet werden kann. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- in das öffentliche Kanalnetz
- in einen Gartenteich oder eine Sickergrube mit Biotopcharakter
- in eine spezielle Sickerbox
- in einen Auffangtank für die Gartenbewässerung
In Zeiten des Klimawandels kann es durchaus Sinn machen, gesammeltes Regenwasser für die Gartenbewässerung zu nutzen, anstatt dieses in das Kanalnetz einzuleiten. Allerdings kann es auch verboten sein oder zumindest Gebühren kosten, das Regenwasser von der Terrasse in das öffentliche Kanalnetz einzuleiten. Sie sollten im Zweifelsfall jedenfalls Erkundigungen einholen, bevor Sie Ihre Terrassendrainage an den öffentlichen Abwasserkanal anschließen.
Eine sogenannte Sickerbox (79,90€ bei Amazon*) ist eine in der Regel genehmigungsfrei installierbare Vorrichtung für die Ableitung von gesammeltem Regenwasser in das Grundwasser vor Ort. Bevor Sie eine solche aber endgültig einbauen, sollten Sie zunächst eine Grube ausheben und über mehrere Stunden hinweg einen Sickertest mit eingeleitetem Wasser vornehmen.
Welche Möglichkeiten für die Drainage einer Terrasse gibt es?
Grundsätzlich gibt es nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, wie die Systeme für die Drainage einer Terrasse im Detail aussehen können. In der Regel unterscheidet man hauptsächlich zwischen den folgenden Varianten:
- Matten für die Flächendrainage
- Entwässerungsrinnen
- Einzelabläufe (auch bekannt als Balkongullys)
- Kombinationen aus Randprofil und Regenrinne
Wenn es sich um einen Terrassenbelag mit abgedichteten Fugen und passendem Neigungswinkel handelt, kann bei entsprechendem Höhenunterschied zum Garten hin eine offene Regenrinne mit einem entsprechenden Metallprofil angebracht werden. Weitaus eleganter wirken aber professionelle Entwässerungsrinnen, die auch zwischen Haus und Terrasse barrierefrei eingebaut werden können. Diese sind mit einem Schutzgitter gegen Laub und andere Verschmutzungen versehen, sodass die Ablaufsysteme nicht so leicht verstopft werden.
Es kann aber auch Sinn machen, den Neigungswinkel des Terrassenbelags so zu gestalten, dass sich das Wasser bei anhaltendem Regen an bestimmten Punkten sammelt. Eine Punktentwässerung in Form eines Einzelablaufs an der jeweiligen Stelle sorgt dann für die entsprechende Abflussmöglichkeit.
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