Technische Unterscheidungsmerkmale von Toiletten
Tagtäglich nutzen wir Toiletten, doch die Wirkungsweise bleibt meist unbeachtet. Wenn überhaupt, fällt den meisten Benutzern am ehesten noch der Unterschied bei den Spülsystemen auf. Doch es gibt weit mehr Besonderheiten zwischen verschiedenen Toilettensystemen:
- Stand-Klosett
- hängendes oder Wand-Toilette
- Tiefspüler
- Flachspüler
- Spülkasten außen auf der Toilette oder hoch oben an der Wand
- Spülkasten versteckt in einem Vorbauelement
Stand- und Wand-WCs
Die Stand-Toilette ist die Bauform, die im 20. Jahrhundert über viele Jahrzehnte angewandt wurde. In Altbauten und älteren Bestandsbauten bis in die 1970er und 80er waren diese Toiletten der Standard. Sie wurden durch eine Keramik abgelöst, die an der Wand befestigt wird. Entweder befindet sich der Spülkasten dann auf der Toilette oder hinter der Vorbauwand. Diese Toiletten benötigen einen seitlichen Wandabgang.
Flach- und Tiefspüler
Flachspüler stellen ebenso die ältere Form der Spültechnik dar. Etwas Wasser steht wie eine Pfütze auf der Keramik, mit der Spülung wird der Inhalt nach vorne in den mit Wasser gefüllten Abgang geschoben. Aus medizinischer Sicht kann diese Toilette noch heute sinnvoll sein – beispielsweise, wenn der Stuhlgang überprüft werden muss. Dem gegenüber steht der Tiefspüler. Alles fällt sofort in ein Wasserbecken in der Keramik. Dadurch wird etwaiger, starker Geruch neutralisiert.
Der Einbau eines Stand-WCs
Nachfolgend beschreiben wir das Einbauen von einem Stand-Klosett. Bei der hängenden Toilette ist das Prinzip derselbe, nur dass hier die Befestigungen bei einer Vorbauwand vorgegeben sind. Ist der Spülkasten bei der hängenden Toilette auf die Toilettenkeramik installiert, ist die Vorgehensweise ähnlich der des Stand-WCs.
Schrittweise Anleitung zum Einbauen einer Toilette
- Toilettenkeramik
- Spülkasten
- Flexschlauch für Spülwasser
- Eckventil für Spülwasser
- Drücker (Vorbauwand-Toilette)
- Vorbauwand (bei entsprechender Installation)
- Abflussrohre zum Verlängern, eventuell mit Bogenrohren und Schraub-Rosette für WC-Anschluss
- Dichtmaterial
- Befestigungsmaterial
- Gleitmittel
- Hanf zum Abdichten
- Silikon
- Wasserpumpenzange
- Kombizange
- Schraubenschlüssel (Gabel/Ring)
- Säge (Fuchsschwanz oder ähnlich feine Verzahnung)
- Bohrmaschine mit Stein- oder speziellem Fliesenbohrer (Glas, Feinsteinzeug usw.)
- Cutter-Messer
- Silikonspritze
- Meterstab
- Maurerbleistift
1. Vorbereitungsarbeiten
Die WC-Vorwandinstallation beschreiben wir hier. Sollte das Eckventil für den Spülkasten ebenfalls neu installiert werden, muss das Wasser abgedreht sein. Alte Toiletten sind natürlich zuvor auszubauen. In solchen Fällen sollten Sie sich Blindstopfen (Geruchsstopfen) besorgen, damit der Abgang luftdicht verschlossen ist.
2. Den Spülkasten auf die Toilette montieren
Benutzen Sie das beigefügte Befestigungsmaterial. Achten Sie auf etwaige Gummischeiben und deren korrekte Verwendung. Die Schrauben werden vom Spülkasten innenseitig nach unten durchgeschoben und dann weiter durch die Löcher in der Toiletten-Keramik geschoben. Achten Sie auch darauf, dass der Gummidichtring bei der Montage richtig auf dem Spülwasser-Abflussrohr zur Keramik sitzt. Dann können Sie die Schrauben von unten festziehen.
3. Toilettenabgang und Befestigung
Bringen Sie die Keramik nun in die endgültige Position und zeichnen Sie die Bohrlöcher am Boden bzw. der Wand an. Dann messen Sie die Rohrverlängerung für den Abgang ab, die Sie eventuell benötigen. Bedenken Sie, dass das Rohr weit genug in das Fallrohr reichen muss.
Nun können Sie die angezeichneten Stellen anbohren. Wie das Feinsteinzeug und Fliesen bohren am besten funktioniert, erfahren Sie, wenn Sie dem Link folgen. Dort erfahren Sie beispielsweise, dass Sie die zu bohrende Fliese vorzugsweise mit einem geeigneten Klebeband abkleben, damit sie nicht zerspringt.
Schieben Sie die Toilette nun wieder in die spätere Standposition und achten Sie darauf, dass das Abgangsrohr exakt in die Abflussöffnung hineinrutscht. Dann befestigen Sie Schrauben der WC-Keramik. Wahrscheinlich sind noch Abdeckkappen dabei, die Sie auf die Schrauben aufstecken können.
4. Spülkasten anschließen
Nun wird das Gewinde für das Eckventil mit Hanf umwickelt, ebenso die Außengewinde für den anschließenden Flexschlauch. Jetzt können Sie alles der Reihe nach verbinden und das Wasser wieder aufdrehen.
5. Eventuelle Abschlussarbeiten
Wurde zuvor um eien Stand-Toilette herum gefliest, müssen Sie die Abschlusskante neu verfugen. Ebenso kann das auch bei den Wandverbindungen der Fall sein.
Bei Vorwandmontagen muss nun noch der Drücker für die Spülung eingesetzt werden.
Achten Sie bei der zu kaufenden Toilette auf den Wasserverbrauch bei einem Spülgang. Moderne Toiletten liegen hier um die 4 bis 6 Liter.