Was macht Zement zu Trasszement?
Zunächst ist es wichtig, die Begriffe Zement, Beton und Mörtel zu definieren: Zement ist ein Bindemittel aus gemahlenem Kalk und Ton, manchmal auch aus anderen Stoffen. Dieses Bindemittel sorgt durch den Prozess der Hydratation dafür, dass es nach dem Vermischen mit Sand und Wasser als sogenannter Beton oder als erstarrter Mörtel aushärtet.
Der Name Trasszement bezieht sich auf eine Zementsorte, der sogenannter „Trass“ beigemischt wurde. Als Trass wird eine Art Gestein bezeichnet, das vor allem in vulkanisch aktiven Gebieten oder am Rande von Meteoritenkratern wie dem Nördlinger Ries vorkommt. Es enthält so genannte Puzzolane und verleiht dem als Baumaterial verwendeten Trasszementmörtel Eigenschaften, die schon die alten Römer für ihre zum Teil Jahrtausende überdauernden Bauwerke zu nutzen wussten.
Die drei Hauptbestandteile von Trass sind
- Kieselsäuren
- Siliziumverbindungen
- Aluminiumverbindungen
Was unterscheidet Trasszement von Zement ohne nennenswerten Trassanteil?
Auch Zement, der nicht ausdrücklich als Trasszement vermarktet wird, kann Trassanteile enthalten. Allerdings ist eine gewisse Mindestmenge erforderlich, damit richtig gemischter Trasszementmörtel auch seine besonderen Eigenschaften entfalten kann.
Dazu gehört zum Beispiel, dass Trasszementmörtel im Vergleich zu „normalem“ Zement mit einer erhöhten Dichte erhärtet. Die gelartige Struktur von frisch angerührtem Trasszement bewirkt einen sehr guten Porenverschluss an der Oberfläche des verarbeiteten Materials. Dadurch ist Trasszement besonders wasserdicht und kann unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen auch für den Teichbau verwendet werden.
Warum wird Trasszement besonders häufig bei der Denkmalpflege oder in Kombination mit Natursteinen verarbeitet?
Trasszement kann aufgrund seiner speziellen Inhaltsstoffe Kalk sehr gut binden. Deshalb neigen Trasszementmörtel wesentlich weniger zu Kalkausblühungen als Zemente ohne Trassanteil. Diese Eigenschaft ist auch besonders nützlich, wenn Natursteine verfugt werden. Wird dieser hochwertige Terrassenbelag mit Trasszement verfugt, so ist die Gefahr winterlicher Frostsprengung in der Regel stark verringert. Aber auch Verfärbungen durch chemische Reaktionen mit den metallischen und organischen Bestandteilen der Natursteine treten seltener auf.