Zementmörtel als Putz verwenden
Zementmörtel bietet sowohl im Innen- als auch im Außenbereich viele Anwendungsmöglichkeiten als Putz. Besonders geschätzt wird er aufgrund seiner hervorragenden Festigkeit und Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Frost. Vor allem in stark beanspruchten Bereichen wie Kellerräumen, Sockeln und Fassaden leistet Zementmörtel als Putz zuverlässige Dienste.
Anwendung als Außenputz
Für den Außenbereich ist Zementmörtel eine ideale Wahl, da er Witterungseinflüssen standhält und die darunterliegende Struktur schützt. Beim Auftragen achten Sie darauf, dass der Putz für eine gleichmäßige Schichtdicke sorgt, wodurch Risse und Abplatzungen vermieden werden. Noch wichtiger ist es, den frischen Putz vor zu schnellem Austrocknen durch Sonne oder Wind zu schützen, indem Sie die Fläche abdecken oder mit Wasser besprühen. Eine Faustregel besagt, dass pro Millimeter Schichtdicke etwa ein Tag Trocknungszeit erforderlich ist.
Anwendung als Innenputz
Auch für Innenwände, speziell an Orten wie Kellern oder Garagen, ist Zementmörtel geeignet. Opfer von Feuchtigkeit und mechanischen Beanspruchungen sind hier oft die Wände, die Zementmörtel effektiv schützt. Trotz seiner hohen Festigkeit besitzt er die notwendige Flexibilität, um auf die thermischen Veränderungen im Raum zu reagieren. Planen Sie mindestens 14 Tage Trocknungszeit ein – unter optimalen Bedingungen kann diese aber auch bis zu drei Wochen betragen.
Wenn Sie den Putz einmal aufgetragen haben, können Sie verschiedenste Oberflächenstrukturen erzeugen. Ob glätten, filzen oder strukturieren – unterschiedliche Werkzeuge ermöglichen eine Vielzahl an Texturen, passend zu Ihrem Vorhaben.
Stellen sicher, dass Sie den Mörtel korrekt anmischen und ordnungsgemäß auftragen, um von den schützenden Eigenschaften vollständig zu profitieren. Beachten Sie, dass eine gleichmäßige Verarbeitung und ausreichende Trocknungszeit entscheidende Faktoren für die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit des Putzes sind. So erhalten Sie nicht nur eine ästhetisch ansprechende Oberfläche, sondern auch eine dauerhaft schützende Schicht für Ihre Mauerwerke.
Vorbereitung des Untergrunds
Eine gründliche Untergrundvorbereitung ist entscheidend für die Haltbarkeit und Qualität Ihres Putzes. Zunächst muss die Oberfläche vollflächig trocken, stabil, und frei von Staub, Schmutz, Öl, Fett, alten Farbresten und sonstigen haftmindernden Rückständen sein. Risse und größere Unebenheiten sollten Sie vor dem Verputzen mit geeignetem Mörtel ausbessern.
Um eine optimale Haftung des Putzes zu gewährleisten, sind je nach Beschaffenheit des Untergrunds zusätzliche Maßnahmen notwendig:
- Stark saugende Untergründe: Befeuchten Sie diese vor dem Verputzen leicht oder behandeln Sie sie mit einer speziellen Haftgrundierung.
- Glatte oder nicht saugende Untergründe: Verwenden Sie einen Haftvermittler, um die Haftung des Zementmörtels sicherzustellen.
- Beschädigte Bereiche: Schließen Sie alle Löcher und Risse sorgfältig und gleichen Sie Unebenheiten aus.
Prüfen Sie, ob der Untergrund frostfrei ist und die Umgebungstemperatur bei mindestens 5°C liegt, um optimale Bedingungen für die Putzarbeiten zu schaffen. Schützen Sie außerdem angrenzende Materialien wie Glas, Keramik oder Metall vor Verschmutzungen.
Diese Vorbereitungen sind essenziell für ein langlebiges und hochwertiges Putzfinish.
Anmischen des Zementmörtels
Das richtige Anmischen des Zementmörtels spielt eine entscheidende Rolle für seine Festigkeit und Verarbeitungseigenschaften. Sie haben die Möglichkeit, Zementmörtel als Fertigmischung zu kaufen oder ihn selbst herzustellen.
Fertigmörtel
Orientieren Sie sich bei Fertigmörtel an den Anweisungen auf der Verpackung. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
- Geben Sie die festgelegte Menge Wasser in einen sauberen Kübel.
- Fügen Sie den Trockenmörtel hinzu.
- Vermischen Sie das Ganze gründlich mit einem passenden Rührgerät oder per Hand, bis eine gleichmäßige, klumpenfreie Masse entsteht.
Selbstgemischter Mörtel
Wenn Sie den Mörtel selbst anrühren möchten, benötigen Sie Zement, Sand im Verhältnis 1:4 (1 Teil Zement zu 4 Teilen Sand) und Wasser.
- Trockenmischen: Kombinieren Sie Zement und Sand zunächst trocken und mischen Sie die Bestandteile gründlich.
- Wasser hinzufügen: Fügen Sie nach und nach Wasser hinzu, ungefähr 0,5 Teile Wasser pro Teil Zement.
- Mischen: Verrühren Sie die Mischung kontinuierlich, bis eine homogene Masse entsteht.
Beginnen Sie mit zwei Dritteln des Wassers und fügen Sie den Rest nach und nach hinzu, bis die optimale Konsistenz erreicht ist. Der Mörtel sollte feucht, aber nicht zu flüssig sein. Der Mischvorgang sollte mindestens vier Minuten dauern, um eine gleichmäßige und klumpenfreie Masse zu gewährleisten.
Durch diese sorgfältigen Arbeitsschritte verhindern Sie typische Mischfehler und erzielen die besten Ergebnisse für Ihre Putzarbeiten.
Auftragen des Zementmörtels
Bevor Sie mit dem Auftragen des Zementmörtels beginnen, ist es wichtig, die vorbereitete Fläche leicht anzufeuchten. Verwenden Sie eine Kelle, um den Zementmörtel in einer gleichmäßigen Schicht von unten nach oben auf die Wand aufzutragen. Achten Sie darauf, dass die Schichtdicke etwas dicker ist als die verwendeten Schnellputzprofile.
Für den Unterputz sollten Sie im Innenbereich eine Mindestdicke von 10 mm und im Außenbereich von 15 mm einhalten. Der Oberputz benötigt hingegen nur eine Schichtdicke von mindestens 3 mm. Stellen Sie sicher, zügig zu arbeiten, da Zementmörtel relativ schnell abbindet.
Um eine glatte und ebene Oberfläche zu gewährleisten, nutzen Sie ein entsprechendes Werkzeug wie eine Kartätsche, um den Mörtel zu verteilen und zu glätten. Bevor der Mörtel vollständig aushärtet, entfernen Sie überschüssiges Material und sorgen dafür, dass keine Unebenheiten entstehen, es sei denn, diese sind beabsichtigt.
Schützen Sie den noch feuchten Zementmörtel vor schädlichen Witterungseinflüssen, indem Sie die Fläche abdecken oder bei Bedarf leicht mit Wasser besprühen, um ein zu schnelles Austrocknen zu verhindern. Auf diese Weise kann der Zementmörtel optimal abbinden und bietet eine robuste und langlebige Schutzschicht für Ihre Mauerwerke.
Oberflächenbearbeitung
Nach dem Auftragen des Zementmörtels haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung der Oberflächenstruktur. Hierbei stehen Ihnen mehrere Techniken zur Verfügung.
Glätten
Für eine glatte Oberfläche verwenden Sie eine Glättkelle. Setzen Sie die Kelle in einem gleichmäßigen Winkel zur Wand an und führen Sie sie in kreisenden Bewegungen über den Mörtel. Üben Sie dabei konstanten Druck aus, um eine ebene und gleichmäßige Textur zu erzielen. Achten Sie darauf, die Fläche vollständig zu glätten.
Filzen
Um eine leicht strukturierte, aber dennoch relativ glatte Oberfläche zu erhalten, nutzen Sie ein Filzbrett. Führen Sie das Brett in kreisenden Bewegungen über die leicht angezogene Oberfläche des Mörtels. Diese Technik verleiht dem Mörtel eine feinkörnige Struktur, die sich besonders für Sockel- und Wandflächen eignet. Achten Sie darauf, dass der Mörtel nicht zu trocken ist, wenn Sie mit dem Filzen beginnen.
Strukturieren
Für dekorative, starke Strukturen verwenden Sie spezielle Werkzeuge wie Strukturrollen oder -bürsten. Diese Technik eignet sich, um interessante visuelle Effekte zu erzielen oder um Mauern ein rustikales Erscheinungsbild zu verleihen. Die Strukturierung erfolgt in einem freieren Muster, der Mörtel sollte jedoch noch weich genug sein, um die gewünschten Muster zu bilden.
Abschließende Schritte
Nach der Bearbeitung der Oberfläche ist es wichtig, diese vor zu schnellem Austrocknen zu schützen. Bedecken Sie die bearbeitete Fläche leicht oder besprühen Sie sie regelmäßig mit Wasser. Auf diese Weise verhindern Sie das Auftreten von Rissen und stellen sicher, dass der Mörtel gleichmäßig abbinden kann.
Durch gezielte Oberflächenbearbeitung können Sie die ästhetischen und funktionalen Eigenschaften Ihres Zementmörtels optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Trocknungszeiten
Die Trocknungszeit von Zementmörtel variiert je nach Schichtdicke, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Grob können Sie mit etwa fünf Stunden Trocknungszeit pro Zentimeter Putzdicke rechnen.
Sobald der Mörtel oberflächlich getrocknet ist, kann er weiterverarbeitet werden, jedoch ist er noch nicht vollständig ausgehärtet. Die komplette Aushärtezeit beträgt in der Regel 24 bis 48 Stunden, abhängig von den äußeren Bedingungen und der Schichtdicke. Niedrige Temperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit können die Trocknungszeit deutlich verlängern.
Verzichten Sie auf den Einsatz von Heißluftgeräten, da eine zu schnelle Trocknung zu Rissen führen kann. Stattdessen ist es ratsam, den Putz regelmäßig leicht zu befeuchten, um ein gleichmäßiges Abbinden zu gewährleisten.