Die Kellerwandabdichtung mithilfe einer Verkieselung
Ohne einen ausreichenden Feuchtigkeitsschutz kann das Mauerwerk im unteren Bereich des Hauses immer stärker durchfeuchtet werden. Gerade in den Kellerräumen bzw. an den Kellerinnenwänden kommt es dann zu Feuchtigkeitsschäden wie abblätterndem Putz, Ausblühungen oder zu einer Schimmelbildung. Auf lange Sicht kann es sogar zu einem maroden Mauerwerk kommen, die daraus resultierenden Schäden sind immens. Um eine solche Feuchtigkeitsbildung zu verhindern bzw. eine ausreichende Kellerabdichtung zu erhalten, kann zum Beispiel eine Verkieselung eingesetzt werden, die an vielen Außenwänden von Häusern im unteren Bereich zu finden ist.
Wie eine solche Verkieselung funktioniert
Die Verkieselung ist eine horizontale Abdichtung des Mauerwerks im unteren Bereich. Eine solche Verkieselung wird mithilfe von so genanntem Wasserglas durchgeführt und dient dazu, das Mauerwerk wirksam abzudichten. Wird das Wasserglas auf die Mauern aufgetragen, kommt es zu einer chemischen Reaktion im Mauerwerk. Dabei härtet das Wasserglas vollständig aus und sorgt für eine einwandfreie Abdichtung. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk gelangen und nach oben vordringen kann. Sehr wichtig ist es allerdings, dass diese Abdichtung auch fehlerfrei vorgenommen wird, was nicht immer der Fall ist.
Funktion und Anwendungsbereiche einer Verkieselung
Eine Verkieselung wird heute möglicherweise nicht mehr ganz so häufig eingesetzt, wie dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Trotzdem bietet sie Ihnen doch viele positive Eigenschaften und eine gute Abdichtung, wenn sie richtig durchgeführt wird. Hier sind einige wichtige Anwendungsbereiche, in denen eine Verkieselung zum Einsatz kommt:
- Herstellung einer nachträglich aufgebrachten Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit
- als Sanierungsmaßnahme und Ersatz für andere Horizontalsperren im Mauerwerk, welche undicht geworden sind
- zur Austrocknung des Mauerwerks im unteren Bereich, vor allem im Keller
Wie eine solche Verkieselung durchgeführt wird
Eine Verkieselung wird in mehreren Arbeitsschritten durchgeführt:
Die Vorbereitung
Das Mauerwerk wird direkt durch die Verkieselung abgedichtet, weshalb an dieser Stelle kein Putz oder Reste davon mehr vorhanden sein dürfen. Wird zum Beispiel eine solche Verkieselung nachträglich durchgeführt, muss ein vorhandener Putz an dieser Stelle komplett entfernt werden. Das gilt auch dann, wenn eine frühere Putzerneuerung erkennbar ist. Ist das Mauerwerk soweit freigelegt, müssen Bohrungen vorgenommen werden, die in einem Abstand von etwa 8 bis 10 Zentimetern und versetzt angeordnet sein sollten. Diese Bohrungen können Tiefen von bis zu 5 Zentimetern aufweisen. Sehr wichtig ist es, dass Sie die Bohrlöcher möglichst tief am Mauerwerk anbringen bzw. anbringen lassen. Außerdem ist es wichtig, Risse oder offene Fugen vor der Verarbeitung der Verkieselung zu füllen.
Die Verarbeitung der Verkieselung
Der Auftrag der Verkieselung, die so genannte Injektage, kann entweder ohne Druck oder im Überdruckverfahren erfolgen. Dabei wird das Material in die Bohrlöcher eingefüllt, je nach Zustand des Mauerwerks und vor allem bei sehr großen Wandstärken mit einem Überdruck von bis zu 5 bar. Sehr wichtig ist es allerdings, dass zu diesem Zeitpunkt keine zu große Feuchtigkeit im Mauerwerk herrscht. Gegebenenfalls muss das Mauerwerk vor der Injektage auf eine Restfeuchtigkeit von etwa 20 Prozent getrocknet werden.
Wo die Verkieselung nicht eingesetzt werden kann
Es gibt bestimmte Situationen, in denen die Verkieselung nicht verwendet werden kann, beispielsweise bei Lehmbauten, bei Wänden aus Porenbeton oder Muschelkalk. Sehr wichtig ist auch die Untergrundtemperatur, die während der Verarbeitung nicht unter +5 Grad Celsius liegen sollte.
Eine solche Verkieselung durchführen lassen
Die Verkieselung sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da Sie wahrscheinlich nicht die Möglichkeit haben, diese fachgerecht durchzuführen, alleine schon wegen der dafür notwendigen Materialien und Werkzeuge. Bedenken Sie unbedingt die Mehrkosten für die Geräte und deren Anschaffung und den Aufwand, das Mauerwerk vor der Verkieselung so weit wie notwendig zu trocknen. Die horizontale Mauerwerksabdichtung sollte möglichst fachgerecht durchgeführt werden, damit sie ihre Funktion erfüllt und auch nach längerer Zeit keine Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk und somit im gesamten Gebäude entstehen können.
Alternativen zu einer Verkieselung
Natürlich gibt es auch andere Methoden, um eine horizontale Feuchtigkeitssperre zu erhalten bzw. diese herzustellen. Dies sind einige davon:
- das so genannte Mauersägeverfahren mit einer Trennung des Mauerwerks und dem anschließenden Einsatz von Dichtungselementen
- das Mauertauschverfahren, nach dem stark beschädigtes Mauerwerk stückweise durch Mörtel ersetzt wird
- ein weiteres Verfahren, bei dem in das Mauerwerk mit Pressluft Chromnickelstahlbleche eingetrieben werden
- die so genannte Elektroosmose, die mit elektromagnetischen Feldern arbeitet und die Wassermoleküle in das Erdreich lenkt
Natürlich können nicht alle diese Verfahren an allen Wänden eingesetzt werden, ebenso wenig wie die Verkieselung selbst. Sie müssen selbst entscheiden, ob welches der Verfahren für Ihr Haus am besten geeignet ist und dazu gegebenenfalls einem Fachbetrieb beauftragen.