Wie lassen sich Wände verputzen?
1. Selbst verputzen: Mit Putz und dem richtigen Werkzeug für glatte Wände sorgen
2. Verputzen lassen: Hohe Ausführungsqualität vom Profi
Welche Varianten gibt es?
1. Wände selbst verputzen
Das Verputzen von Wänden gehört zu jenen Aufgaben, die sich auch für einen Hobbyhandwerker gut eignen – solange Sie für eine gute Vorbereitung sorgen und Schritt für Schritt arbeiten, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Innenputze werden in Unterputz und Feinputz unterschieden: während der Unterputz für eine glatte und gerade Wandbeschaffenheit sorgt, wird der Feinputz anstelle von Tapete als strukturiertes Finish eingesetzt.
Wichtig ist, dass Sie bei der Auswahl des Putzmörtels auf das Baumaterial der Wand achten und den Grundputz damit abstimmen. Besonders geeignet sind etwa Mineralputze (66,79 € bei Amazon*) , aber auch Gipsputze und Dispersionsputze können in den meisten Innenräumen problemlos verwendet werden. In Kombination mit Putzleisten (102,76 € bei Amazon*) entstehen „gerade“ Ecken.
2. Wände verputzen lassen
Wer die Wände nicht selbst verputzen möchte, kann sich auch an Handwerksbetriebe und einige Malereien wenden. Diese spezialisierten Unternehmen bieten den Vorteil, dass der Zeitaufwand deutlich reduziert wird und Sie von einem makellosen Ergebnis profitieren. Die Handwerker verfügen über viel Erfahrung mit diversen Putzsystemen und können bei der Auswahl der optimalen Putzart sowie bei der Untergrundvorbereitung mit Expertenwissen glänzen.
Gleichzeitig sind die Putzmaterialien deutlich günstiger in der Anschaffung, wenn sie nicht von einer Privatperson gekauft werden. Die Gesamtkosten bleiben aber trotzdem höher – abhängig von Putzart, Fläche, Untergrund, Anzahl der Schichten und Arbeitsaufwand sollten Sie mit Kosten zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Produktempfehlungen
Malervlies
Nach dem Anrühren ist Rollputz eine recht breiige Angelegenheit, sodass Sie den Fußboden vor dem Baustoff schützen sollten. Dafür kommt ganz einfach Malervlies (28,99 € bei Amazon*) als Abdeckplane infrage. Fixieren Sie das Vlies mit Malerkrepp an den Enden und achten Sie auf eine ausreichende Größe. Rutschhemmende PE-Beschichtungen an der Unterseite sorgen für mehr Standsicherheit bei der Arbeit.
Mineralputz
Bei der Putzauswahl haben Sie die Qual der Wahl – wichtig ist nur, dass sich die Spachtelmasse für den jeweiligen Untergrund Ihrer Wände eignet. Mineralputze (66,79 € bei Amazon*) überzeigen durch viele positive Eigenschaften und sind besonders beliebt. Sie sind sowohl witterungs- und feuchtigkeitsbeständig als auch diffusionsoffen und lösungsmittelfrei. Prüfen Sie beim Kauf die Gebindegröße und die Ergbiebigkeit.
Putzleisten
Mit Putzleisten (102,76 € bei Amazon*) wird für ein gerades Kantenprofil gesorgt, was in den Zimmerecken und an den Übergängen (man denke etwa an Türöffnungen und Co.) elementar ist. Gleichzeitig sorgen diese Profile für viel Stabilität. Entscheiden Sie sich für Putzleisten aus hochwertigem verzinktem Stahl und wählen Sie eine Stärke, die zu Ihren Wänden passt. Im Set sind die Kantenprofile günstiger als einzeln.
Abziehlatte
Abziehlatten (699,00 € bei Amazon*) bzw. Kartätschen werden zum Glattstreichen von frischem Putz eingesetzt. Dafür gibt es dieses Werkzeug in unterschiedlichen Längen, weshalb sich auch ein ganzes Set lohnen kann. Wählen Sie am besten eine Abziehlatte aus leichtem und robustem Aluminiumhohlprofil, die mit Kunststoff-Abschlusskappen ausgestattet ist. Eine zusätzliche Daumenrolle erleichtert die Führung.
Reibebrett
Neben einer Abziehlatte wird auch ein Reibebrett (8,99 € bei Amazon*) zur Putzglättung eingesetzt. Einige Modelle sind mit einer ebenen Kunststoffoberfläche versehen, andere werden mit einem integrierten Maurerschwamm kombiniert. Stimmen Sie die Auswahl auf Ihre Putzart und die gewünschte Beschaffenheit des Putzes ab und achten Sie auf passende Abmessungen. Auch ein ergonomischer Griff sollte auf der Wunschliste stehen.
Anleitung: Wände in 5 Schritten verputzen
Wie werden Wände verputzt?
1. Reinigen Sie den Untergrund
2. Tragen Sie einen Haftgrund auf und lassen Sie ihn trocknen
3. Bringen Sie die Putzleisten in einem Abstand von 50 cm an
4. Rühren Sie den Putz an und werfen Sie ihn mit einer Traufel an die Wand, bevor Sie ihn glätten
5. Tragen Sie einen Feinputz auf
- Wandputz (fertig oder zum Anrühren)
- Grundierung
- Putzschienen
- Putzprofilmörtel
- Wasser
- Abziehlatte
- Reibebrett
- Maurerkelle
- Glättkelle
- Quast
- Kübel
- Wasserwaage
- Malervlies
- Stift
- Leiter
- Besen
- Mundschutz und Schutzbrille
- evtl. Spachtel
1. Reinigen
Damit der neue Putz auf der Wand hält, muss diese absolut staub- und schmutzfrei sein. Auch Ölflecken und Wasser müssen zuerst entfernt bzw. getrocknet werden. Insbesondere Öl kann auf Betonwänden von der Schalung vorhanden sein, sodass Sie die Wände in einem ersten Schritt gründlich reinigen sollten.

Die Wand muss vor dem Verputzen gründlich gereinigt werden
2. Grundieren
Schlecht haftende und saugende Untergründe (beispielsweise alte Ziegel) nehmen Putz schlechter an, sodass Sie diese Materialien zuerst grundieren sollten. Die meisten Grundierungen lassen sich mit einem Quast streichen und müssen 24 Stunden trocknen, bevor die Wand verputzt werden kann. Für besonders schlecht haftende Untergründe bieten sich Haftbrücken an, die wie Fliesenkleber aufgetragen werden.

Eine Grundierung sorgt für bessere Haftung
3. Putzschienen anbringen
Bringen Sie die Putzleisten (102,76 € bei Amazon*) nun entsprechend der Herstellerangaben an, wofür üblicherweise Haken, Schrauben oder Nägel zum Einsatz kommen. Die Profile sollten eine geeignete Stärke aufweisen und sowohl im Lot als auch in der Flucht richtig montiert werden. Unebenheiten des Untergrunds lassen sich ausgleichen, indem Sie sich für eine kleinere Putzleiste und mehr Putz entscheiden. Die Abstände zwischen den Profilen sollten bei ca. 50 cm liegen.

Die Putzschienen werden mit Nägeln oder Schrauben fixiert
4. Verputzen
Putz anrühren. Rühren Sie im Anschluss den Mineralputz (21,99 € bei Amazon*) an, wobei ebenfalls die Herstellerangaben (beispielsweise zur richtigen Menge an Wasser) maßgeblich sind, Gegebenenfalls kann etwas Kalk hinzugemischt werden. Wer einen eigenen Putz aus Zement, Sand und Kalk mischen möchte, muss dabei auf eine feine Sandkörnung achten – diese definiert später, wie rau oder glatt die Putzschicht ist.

Nun wird der Mineralputz angerührt
Verputzen. Obwohl einige Putze mit der Traufe aufgetragen werden können, ist es im Regelfall einfacher, den Baustoff mit einer Maurerkelle an die Wand zu werfen – das verbessert die Haftung. Legen Sie dafür unbedingt ein Malervlies (28,99 € bei Amazon*) aus, um den Fußboden zu schützen. Danach wird die Putzoberfläche mit einer Abziehlatte (22,00 € bei Amazon*) geglättet.

Nun wird der Putz aufgetragen
Oberfläche glätten. Lassen Sie den Putz vor dem nächsten Arbeitsschritt antrocknen. Der richtige Zeitpunkt zum Weitermachen kann knifflig sein, da die Putzschicht nicht komplett ausgehärtet sein darf. Reiben Sie mit einem Reibebrett (8,99 € bei Amazon*) oder einem Schwammbrett über die Putzoberfläche. Damit wird diese weiter geglättet und Sandkörner abgerieben. Achten Sie darauf, den Putz mit moderatem Druck nicht einzudrücken.

Mit einem Reibebrett wird der Putz geglättet
5. Nachbearbeitung
Auf diesen Unterputz kann zuletzt entweder ein Feinputz oder ein anderer Wandbelag (wie Tapeten und Fliesen) aufgetragen werden. Feinputze sollten eine Schichtdicke von 2 bis 3 mm gaben und erzeugen eine Struktur, die Raufaser oder Dekoputz ähnlich ist. Zuvor muss der Unterputz aber komplett trocknen und aushärten.

Nun kann die Wand mit einem Feinputz oder Tapete verschönert werden
Mögliche Probleme & Lösungen
Bei der Kombination von Haftgrund und Putz ist es wichtig, dass beide Baustoffe füreinander geeignet sind. Achten Sie bei der Wahl des Putzes vor allem auf die Beschaffenheit der Wand – diese kann beispielsweise aus Beton, Porenbeton, Ziegel oder Mauerwerk bestehen. Für all diese Baustoffe gibt es spezielle Grundierungen und Putzarten, die am besten haften.
FAQ
Welcher Putz für welche Wände – oder spielt das keine Rolle?
Die Auswahl des Putzes sollte davon abhängen, ob es sich um Innenwände oder um Außenwände handelt und wie der Untergrund beschaffen ist. Übliche Vertreter im Innenbereich sind Kalkputz, Kalkzementputz, Gipsputze, Dispersionsputze und Lehmputz. In Nassräumen sollten Sie auf natürliche und diffusionsoffene Putzarten setzen.
Können Tapeten verputzt werden?
Streich- und Feinputz kann manchmal direkt auf die Tapete aufgetragen werden, was einen Arbeitsschritt spart – allerdings sollten Sie zuerst testen, ob der Tapetenuntergrund haltbar ist. Drücken Sie dafür einen nassen Schwamm ca. 20 Sekunden auf das Material. Bilden sich keine Blasen, kann verputzt werden.
Was kostet es, Wände verputzen zu lassen?
Die Kosten für ein professionelles Verputzen hängen von diversen Faktoren ab, zu denen etwa die Größe der Fläche, die Art des Putzes, die Anzahl der Putzschichten und die Untergrundbeschaffenheit gehören. Hinzu kommen Arbeits- und Anfahrtskosten. Der Preis liegt üblicherweise zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter.
Wie kann man Wände selbst verputzen?
Befreien Sie den Untergrund zuerst von Schmutz und Flecken, bevor Sie einen Putzgrund als Grundierung streichen. Danach werden die Putzprofile in einem Abstand von 50 cm angebracht. Es folgt eine erste Schicht unterputzt, die mit einer Kelle aufgeworfen wird. Ist diese geglättet und getrocknet, geht es an den Feinputz oder an ein Tapezieren.
* Affiliate-Link zu Amazon