Die verschiedenen Putzarten auch für die Innenwand
Bevor Sie mit dem Verputzen beginnen, sollten die verschiedenen Putzarten für innen und außen bekannt sein. Da Sie ja eine Wand im Innenbereich verputzen wollen, sind insbesondere Grundkenntnisse zu den Arten von Innenwandputz wichtig. Im Prinzip werden die nachfolgenden Putze unterschieden:
- Kalkputze (außen und innen)
- Gipsputze (innen)
- Zementputze (vornehmlich außen)
- mineralische Putze wie Lehmputz (innen)
- organische Putze wie Kunstharzputz (innen und außen)
Die verschiedenen Bindemittel können auch miteinander kombiniert werden.
Das Vorbereiten der Wand zum Verputzen
Alter Putz muss unter bestimmten Voraussetzungen komplett entfernt werden. Beispielsweise dann, wenn er sandet oder sich in großen Flächen löst. Ist der alte Putz tragfähig, müssen wie auch bei einer Rohwand zunächst Unebenheiten ausgeglichen werden. Die meisten Putze können zum Verfüllen von Nischen und Leerstellen nicht verwendet werden, da sie einfach herausfallen würden. Sie besitzen nicht die benötigten Eigenschaften.
Stattdessen kommen hier Saniermörtel oder Spachtelmassen zum Einsatz. Eine Anleitung zum Spachteln von Wänden finden Sie hier. Auch große Unebenheiten werden so in gewissem Umfang vor dem Verputzen behoben.
Bei Mischmauerwerk ebenso wie bei Altputzen und allgemein muss eine gleichmäßige Anhaftung des Putzes gewährleistet werden. Ist eine Wand stark saugfähig, entzieht sie dem Putz zu viel Wasser. Eine kaum oder nicht saugfähige Wand schafft andererseits nicht ausreichend Haftung für den neuen Putz. Daher muss die Wand mit einer Grundierung (16,99€ bei Amazon*) vorbereitet werden. Haftgrund bei wenig oder nicht saugenden Wänden, Tiefengrund bei stark saugendem Mauerwerk.
Schiefe Wände neu verputzen
Vordergründig geht es beim Verputzen darum, eine glatte und gleichmäßige Wand herzustellen. Daher ist das neue Verputzen gerade in Altbauten die Gelegenheiten, schiefe Wände zu begradigen. Dazu werden „Lehren“ benötigt. Es handelt sich in der Regel um Metallprofile, die in regelmäßigen Abständen montiert werden. Dazwischen wird mit Putz aufgefüllt und mit einer Abziehlatte mithilfe der Profillehren abgezogen.
Zusätzlich erforderlich: Kantenschutz, Armierungen
An Ecken muss beim neuen Verputzen ein Kantenschutz angebracht werden. Diese Profile können im Baustoffhandel erworben werden. Je nach Stärke und Konsistenz von einem Putz muss zudem eine Armierung eingelegt werden. Unterschieden wird her zwischen der Armierung und Bewehrung. Armierungen im oberen Drittel des Putzes sollen einwirkende mechanische Belastungen (beispielsweise durch Spannungen) gleichmäßig verteilen.
Bewehrungen werden dagegen im unteren Drittel des Putzes eingearbeitet und werden vornehmlich beim Grundputz als zuverlässiger Putzgrund ausgeführt. Bei Armierungen werden heute vornehmlich Glasfasermatten eingesetzt. Viele dieser Matten sind nicht alkalibeständig, was aber wichtig ist, da zum Beispiel Kalkputze stark alkalisch sind. Hier können Sie nachlesen, wie Sie Armierungsgewebe auf Innenputz aufbringen.
Je nach Putz wird dieser in einer oder mehreren Schichten aufgetragen. Dazu sind unbedingt die Herstellerangaben zu beachten. Das gilt auch für die Trocknungszeiten zwischen zwei Arbeitsschritten. Herkömmlich besteht eine verputzte Wand, also auch eine neu verputzte Wand, aus einem Grundputz (Putzgrund) und einem Oberflächen- oder/und Dekorputz. Dekorputze werden nur sehr dünn aufgetragen.
Weitere Anforderungen beim neu Verputzen der Wand beachten
Gerade im Altbau können weitere Anforderungen hinzukommen. So sind nasse oder feuchte Wände ein großes Thema in Bestandsgebäuden. Verwenden Sie einen stark diffusionsoffenen Putz, kann bei einer zuvor feuchten Wand gegebenenfalls zu viel Wasser so schnell verdunsten, dass der Kapillareffekt, der das Wasser nach oben in die Wand zieht, gebrochen wird.
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