Womit kann man eine Wand zum Nachbarn dämmen?
Zur Schalldämmung eignen sich verschiedene Materialien wie Hartschaum, Weichschaum, Noppenschaum oder Styropor. Bei stärkerer Lärmbelästigung kann eine Vorsatzschale verwendet werden. Ziel der Dämmung einer Wand zum Nachbarn ist es, die Schallwellen zu unterbrechen und ihre Ausbreitung zu verhindern.
Schallwellen abfangen und Membranfunktion unterbrechen
Physikalisch handelt es sich bei Schall um Wellen, die beim Nachbarn erzeugt werden, auf der Wand auftreffen und diese in Schwingung versetzen. Auf der gegenüberliegenden Seite treten die Wellen wieder aus und nutzen dabei die Wand als Membran.
Je nach Wandbeschaffenheit sind mehrere Dämmmethoden denkbar:
- Wandoberfläche mit Verkleidung aus elastischem Material verkleiden
- Mit einer Vorsatzschale die Wand aufdoppeln
- Eine zweite Wand vor die betroffene Wand abstellen
Materialien und Kombinationsmöglichkeiten
Eine Schalldämmung „versiegelt“ eine Wand mehr oder weniger. Kunststoffe schließen diffusionsdicht ab, was in manchen Fällen zu Problemen mit dem Feuchtigkeitshaushalt des Mauerwerks führen kann. Natürliche und diffusionsfähige Materialien „schlucken“ Schall in geringerem Maße.
Für das Abdichten von innen mit dem geringsten Aufwand sind Dämmplatten zum Aufkleben oder Verschrauben erhältlich.
- Hartschaumstoff, auch als Akustikschaumstoff im Handel
- Weichschaumstoff, der allerdings nur begrenzt Wandschmuck wie Tapeten zulassen
- Noppenschaum, der weniger den ankommenden als abgehenden Schall dämmt
- Absorberplatten meist aus Schaumstoff im Verbund mit anderen Werkstoffen
- Styropor- oder Polystyrol ist leicht brennbar und kann zu Schwitzwasser führen
- Korkwand als Dicktapete oder als Unterbauplatten
Die Vorsatzschale und die Vorstellwand
Bei ausreichendem Platzangebot und stärkerer Schallbelästigung ist ein aufwendigeres Dämmen der Wand angezeigt.
Eine Vorsatzschale besteht aus einer Lattenkonstruktion, die auf der Wand angebracht wird. Sie dient als Haltekonstruktion für Wandverkleidungsplatten. Die Platten können nach schalldämmenden Kriterien ausgewählt werden. Die zweite Dämmebene ist der Zwischenraum, der mit schallschluckendem Material verfüllt werden kann.
Bei der Konstruktion ist eine Entkoppelung zwischen Wand und Lattenunterbau wichtig. Um dem Schall den Weg über die Latten auf die Verkleidungsplatten zu nehmen, können unter die Latten Gummistreifen oder andere elastische Kunststoffbänder angebracht werden. Wenn eine komplett neue Wand mit einem Ständerwerk vor der Ursprungswand montiert wird, entstehen ein größerer Hohlraum zum Einbringen von Dämmstoffen und eine automatische Entkoppelung.