Herkömmliche Farbe hält nicht
Waschbetonplatten entsprechen vielerorts nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal eines Wand- oder Bodenbelags. Da die Platten allerdings vielfach mechanisch noch einwandfrei sind, kommt vielen Menschen das Verschönern der Waschbetonplatten durch Anstreichen in den Sinn. Die charakteristische Oberflächenstruktur des Waschbetons ermöglicht allerdings keinen herkömmlichen Farbauftrag.
Um eine Waschbetonplatte haltbar umzufärben, muss eine Art Versiegelung der gesamten Oberfläche vorgenommen werden, die bis zum Verfüllen der Unebenheiten und dem Erstellen einer glatten Oberfläche reichen kann. Wenn die Möglichkeit besteht, kann als Alternative das Umdrehen der Waschbetonplatten überlegt werden. Die Unterseiten sind mit üblichen Betonfarben streichbar.
Kunstharze und Gelcoat
Gießfähige Epoxidharze eignen sich für das Streichen von Waschbetonplatten. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben, die auch selber angemischt werden können. Kunstharze mit Füllstoffen wie sandähnlichen Kleinststeinchen und andere Flüssigkunststoffe, oft unter der Bezeichnung Beton-Finish angeboten, können auch infrage kommen. Auch Garagenbodenbeschichtungen wie Gelcoat können ausprobiert werden.
In jedem Fall geht dem Streichen von Waschbetonplatten eine Testphase voraus. Nach dem gründlichen Reinigen mit einem Hochdruckreiniger und dem restlosen Austrocknen muss, abhängig vorn der späteren Farbe beziehungsweise dem Kunststoff oder Harz, ein Haftgrund aufgetragen werden. Den Herstellerangaben folgend sollte dann Epoxidharz oder andere Farbaufstriche aufgebracht oder aufgegossen werden.
In den meisten Fällen ist ein Malerquast das geeignetste Werkzeug, um die „Farbe“ aufzubringen. Hier sollte in mehreren Arbeitsgängen ein satter Auftrag erfolgen, der eine mehrere Millimeter starke Schicht auf den Waschbetonplatten bildet. Jeder Anstrich ist als Test zu verstehen, da die individuelle Haltbarkeit von vielen Faktoren abhängt.
Testphase und Putzuntergrund
Wer seine Waschbetonplatten streichen will, muss immer mit einem Misserfolg rechnen, der allerdings erst nach Monaten offensichtlich wird. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten nur einzelne Platten mit der gewählten Substanz gestrichen werden und den durchschnittlichen Belastungen ausgesetzt werden, die auf die Gesamtfläche zukommen.
Eine gute Methode ist das Platzieren einzelner Platten zum Beispiel auf einem Gehweg oder einer Terrasse. Der gestrichene Waschbeton sollte dann unbedingt so begangen werden wie die restlichen Platten. Wer die „Stolperfalle“ vermeiden will und mit dem Verschönern Geduld hat, kann einzelne Waschbetonplatten in der Mitte der Gesamtfläche mit unterschiedlichen Methoden streichen und im Folgejahr die beständigste und haltbarste Lösung auf allen Platten anwenden.
Eine Alternative ist das Verputzen des Waschbetons vor dem Streichen. So wird eine gleichmäßige Oberfläche geschaffen, die danach wie herkömmliche glatte Betonböden gestrichen werden kann.