Waschmaschine reinigen, wenn sie riecht?
Wenn die Waschmaschine muffig riecht, ist das für die meisten Menschen noch der eheste Grund, die Waschmaschine zu reinigen. Doch ausgerechnet ein unangenehmer Geruch aus der Waschmaschine hat zumeist andere Ursachen. Im Prinzip kann es ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen sein.
Viele Bakterien werden auch nicht mit heißem Wasser abgetötet
Oft wird beispielsweise angegeben, dass wir nicht mehr heiß genug waschen. Das ist eine gute Grundlage, auf der sich Bakterien vermehren. Das stimmt grundsätzlich natürlich. Dennoch ist das als Grund eher zweitrangig. Viele Bakterien können sogar selbst durch Abkochen nicht getötet werden. Der Tipp, die Waschmaschine ein Mal monatlich in einem Programm mit heißem Wasser laufen zu lassen, ist also nicht ausschließlich hilfreich.
So vermeiden Sie eine wachsende Bakterienpopulation
Meist wird die Waschmaschine nach dem Waschen oder kurz danach vollständig geschlossen. Dann entsteht in der Waschmaschine ein feucht-warmes Klima, in dem sich Bakterien besonders gut vermehren können. Wird die Waschmaschine aber zwischen den Waschgängen immer belüftet, also die Ladeklappe einen Spalt offengehalten, entweichen Feuchtigkeit und Wärme – die Bakterien können sich nur mäßig bis überhaupt nicht vermehren. Damit wird auch Geruch vorgebeugt.
Viele Gründe sprechen dennoch für das Reinigen einer Waschmaschine
Dennoch ist es sinnvoll, die Waschmaschine regelmäßig zu reinigen, weil es zu unterschiedlichen Ablagerungen kommen kann:
- Kalkablagerungen
- Schmutzablagerungen
- Textilreste (Flusen)
- Waschmittelreste
- Wasser, das zu faulen beginnt, wenn die Waschmaschine nur sehr selten benutzt wird
Verschiedene Mittel zum Reinigen
Gerade in Regionen mit sehr hartem Wasser sind Kalkablagerungen ein großes Thema. Das Waschmaschine entkalken gehört hier also zur regelmäßigen Pflicht. Gerade auf den heißen Heizstäben kommt es besonders stark zu Kalkablagerungen. Im Handumdrehen steigt der Energiebedarf dann um bis zu 30 Prozent, wie Verbraucherschutzverbände errechnet haben. Zum Entkalken stehen verschiedene Optionen offen:
- Essigsäure
- Zitronensäure
- Entkalker aus dem Geschäft
Vorsicht beim Einsatz von Zitronensäure
Entkalker haben dieselben Inhaltsstoffe (Säuren) wie eben die Säuren selbst. Besonders bei Zitronensäure ist jedoch Aufmerksamkeit geboten. Diese Säure ist oft pulverförmig. Besonders in Verbindung mit heißem Wasser ist Zitronensäure hochgradig effizient. Jedoch neigt die Säure zum Verklumpen, wenn das Mischungsverhältnis zu gering ist (zu wenig Zitronensäure).
Essigessenz ist eine gute Reinigungsmittelalternative
Optimal ist also der Einsatz von Essigsäure oder Essigessenz. Das Mischungsverhältnis können Sie wie beim Entkalken anderer Geräte und Sanitäreinrichtungen beibehalten (also circa 1:2). Lassen Sie die Waschmaschine dann auf 95 Grad laufen. Kurz vor dem Abpumpen stellen Sie zudem die Waschmaschine ab und lassen das Wasser-Essigsäure-Gemisch für mehrere Stunden einwirken.
Regelmäßig und abhängig von der Nutzungshäufigkeit reinigen
Abschließend können Sie noch einmal mit purem Wasser einen kurzen Waschgang starten. Essigsäure tötet Bakterien ab, entkalkt und wirkt geruchsneutral, das heißt, neue unangenehme Gerüche können ebenfalls nicht mehr entstehen. Je nachdem, wie oft Sie Ihre Waschmaschine benutzen, passen Sie die Zeitabstände zum Reinigen daran an. Wobei die Maschinen gerade dann zur Geruchsbildung neigen, wenn nur sehr selten gewaschen wird.
Darüber hinaus sollten Sie auch das Waschmittelfach mit einem Mittel reinigen, welches die Waschmittelrückstände löst. Helfen die Säuren nicht weiter, können Sie auch Spülmaschinentabs verwenden. Einige Elektrobetriebe, die Waschmaschinen reparieren, empfehlen sogar, dauerhaft Waschpulver und Weichspüler direkt in die Trommel zur Schmutzwäsche zu geben – anstelle in die dafür vorgesehenen Waschmittelfächer. Weil es eben zu so starken Waschmittelablagerungen kommt.