Kalkablagerungen in der Waschmaschine
Hohe Wasserhärte führt dazu dass beim Erwärmen des Wassers die sogenannte Carbonathärte ausfällt und sich als Kesselstein ablagert.
Die Carbonathärte fällt immer dann aus, wenn das Wasser auf mehr als 60 °C erwärmt wird. Das ist im Inneren der Waschmaschine der Fall.
Der sich bildende Kesselstein kann Leitungen und Rohre angreifen, Durchflussmengen verringern und für eine geringere Effizienz der Heizstäbe beim Erwärmen des Wassers sorgen.
Dadurch steigt der Energieverbrauch, die Heizstäbe können im Extremfall auch durchbrennen. Kesselstein schwächt auch das Material, an dem er sich anlagert.
Insbesondere Kunststoffe sind sehr gefährdet. Sie können durch Kalkablagerungen schnell spröde und brüchig werden. Ältere Waschmaschinen können dadurch auslaufen, bei neueren sorgt ein Aquastopp dafür, dass das nicht passiert.
Die betroffenen Leitungen müssen dann aber aufwändig ersetzt und getauscht werden.
Häufigkeit des Entkalkens
Wie oft man die Waschmaschine entkalken sollte, hängt von der aktuellen Wasserhärte in ihrer Region ab.
Bei weichem und mittelhartem Wasser, etwa zwischen 0 und 8 °dH sind kaum Ablagerungen zu befürchten. Hier ist ein jährliches Entkalken, wenn überhaupt, in jedem Fall ausreichend.
Auch wenn eine Brauchwasseranlage besteht, die mit Regenwasser betrieben wird, ist ein Entkalken normalerweise überhaupt nicht notwendig. Regenwasser enthält keinen Kalk.
Bei Wasser der Kategorie hart ist ein Entkalken meist alle 2 Monate sinnvoll. Die Kategorie „hartes Wasser“ beginnt bei etwa 14 °dH und mehr.
Da aber auch Waschmittel bereits von vornherein Entkalker enthalten, lohnt es sich immer, im Vorfeld erst einmal zu prüfen, wie stark die Verkalkung der Waschmaschine tatsächlich ist. Das kann man anhand des Zustands der Heizstäbe gut sehen.
Nach dieser Prüfung ist dann ersichtlich, ob und wie stark die Kalkbelastung des Trinkwassers sich tatsächlich auf die Waschmaschine auswirkt.
Entkalkung über Waschmittel
Einige Waschmittel haben noch zusätzlich spezielle Kalklöser gleich mit eingebaut. Das schon lange bekannte Produkt „Calgonit“ entfernt bei jedem Waschgang zusätzlich auch sehr wirksam die Verkalkung der Waschmaschine.
Viele andere Waschmittel enthalten ebenfalls eine hohe Menge an Enthärtern. Zumeist handelt es sich dabei um Zeolithe, die wie Ionenaustauscher wirken.
Sie bilden eine Gitterstruktur, in der sie Ca+ und Mg+ Ionen einlagern und binden können, und geben dafür Na+ Ionen frei. Welche Menge an Zeolithen in einem Waschmittel enthalten ist, und wie wirksam es ist, lässt sich anhand der Packungsangaben allerdings nur schwer abschätzen.
Deshalb sollte die Sichtprüfung der Heizstäbe im Vorfeld entscheiden, wie oft die Waschmaschine tatsächlich entkalkt werden muss.
Entkalkung mit Hausmitteln
Bei allen Hausmitteln ist Vorsicht geboten. Säuren können sehr schnell Kleinteile und Dichtungen angreifen. Es darf daher in keinem Fall überdosiert werden.
Die bewährtesten Hausmittel sind Essigessenz und Zitronensäure. Beides sind sehr starke Säuren. Für eine Maschine mit normal großer Waschtrommel (4,5 kg) werden üblicherweise entweder eine Tasse Essig-Essenz(200 ml) oder sieben bis acht Esslöffel Zitronensäure-Granulat verwendet.
Die Säure sollte möglichst direkt in die Trommel gegeben werden. Beim Einfüllen in den Waschmittelbehälter besteht die Gefahr, dass die starke Säure im unverdünnten Zustand Teile der Waschmaschine und vor allem Kunststoffe angreifen könnte.
Vorsicht bei der Wassermenge: wenn die Waschmaschine über eine Wasserspartaste verfügt, darf diese während dem Entkalkungsvorgang nicht gedrückt sein. Durch die geringere verwendete Wassermenge wird die Säure zu konzentriert und kann unter Umständen Teile im Inneren der Waschmaschine beschädigen.
Nach dem Einfüllen der Säure in die Trommel sollte die Waschmaschine dann auf 60°-Einstellung ohne zusätzlichem Vorwäscheprogramm laufen. Der Essiggeruch verflüchtigt sich normalerweise bereits kurz nach dem Entkalkungsvorgang.
Essig in das Waschmittelfach
Essig bei der gewöhnlichen Wäsche mit in das Waschmittelfach zu geben ist weniger empfehlenswert. In Verbindung mit der Waschlauge können verschiedene chemische Reaktionen ablaufen, die möglicherweise nicht wünschenswert sind.
Zwar führt das „Enthärten“ der Textilien zu leuchtenderen Farben, das besorgt aber ein gutes Waschmittel auch allein. Durch die Entfernung von Kalkrückständen von den Fasern werden die Farben der Wäsche wieder strahlend.
Entkalkertabletten
Sicherer als Hausmittel sind Fertigprodukte zum Entkalken der Waschmaschine. Sie enthalten exakte Dosierangaben und bestehen aus solchen Stoffen, die weder Dichtungen noch Kleinteile im Inneren der Waschmaschine angreifen können.
Es gibt sie meist in Tablettenform. Sie können dabei bedenkenlos auch in das Waschmittelfach gegeben werden.