Alles spricht für das Nachrüsten wasserdichter und hochwasserbeständiger Kellerfenster
Die Gründe für die heftigen Überschwemmungen der letzten Jahre sind vielfältig. Jedoch sind es nicht nur die Klimaveränderungen, die eine Rolle spielen. Immer noch werden Überflutungswiesen bebaut und in Städten und Dörfern die Böden bis zum Maximum versiegelt. In der Folge kann das Wasser unter besonderen Umständen nicht mehr abfliesen, da meist auch Überlaufbecken und städtische Abflusssysteme nicht auf außergewöhnliche Wassermassen vorbereitet sind. Selbst in Regionen wie entlang des Niederrheins, die scheinbar hochwassersicher sind, kommt es immer häufiger zu Überschwemmungen. Das Nachrüsten von wasserdichten Kellerfenstern ist also dringendst zu empfehlen.
Welchen Unterschied gibt es zwischen wasserdicht und hochwasserbeständig?
Bevor Sie das erstbeste Angebot für scheinbar wasserdichte Fenster annehmen, sollten Sie sich über Besonderheiten bei entsprechend wasserdichten Kellerfenstern informieren. Dazu gehört zunächst einmal, dass Sie zwischen „wasserdicht“ und „hochwasserbeständig“ unterscheiden müssen.
Wasserdichte Kellerfenster
Von einem „wasserdichten“ Kellerfenster wird gesprochen, wenn über einen Zeitraum von 24 Stunden kein Wasser in das Fenster eindringen kann.
Hochwasserbeständige Fenster
Kellerfenster, die hochwasserbeständig sind, lassen eine gewisse Menge an Wasser in die Räumlichkeiten eindringen. Wie viel Wasser innerhalb dieser 24 Stunden eindringen darf, hängt auch von der Fenstergröße ab.
Wie werden die Dichtheitswerte bei Kellerfenstern angegeben?
Ausschlaggebend ist der Fenstersims, also der untere abschließende Fensterbereich. Von hier wird nach oben in Zentimetern angegeben, inwieweit ein Fenster wasserdicht oder hochwasserbeständig ist, also zum Beispiel 80 cm über Sims, 200 cm über Sims usw. Das hängt damit zusammen, dass der Druck im Wasser mit steigendem Wasserstand zunimmt. Aus diesem Grund sind viele wasserdichte und hochwasserbeständige Kellerfenster aus Acrylglas. Die Werte für „wasserdicht“ und „hochwasserbeständig“ müssen nicht übereinstimmen! Fragen Sie daher immer nach beiden Angaben, falls nur eine ersichtlich ist.
Welche Bauweisen von wasserdichten Fenstern gibt es?
Wasserdichte Kellerfenster können Sie ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf auswählen. Es gibt beispielsweise wasserdichte Kellerfenster, die sich nach oben und außen öffnen lassen. Das hat den Vorteil, dass ein eventuelles Hochwasser das geschlossene Fenster noch fester in den Rahmen presst. Daneben gibt es aber auch große wasserdichte Fenster, die sich entweder manuell oder automatisch schließen lassen. Solche Fenster bestehen oft aus dem bereits erwähnten Acrylglas und besitzen mittig ein weiteres Be- und Entlüftungsfenster, das bei einem darunterliegenden Wasserstand noch zu öffnen ist.
Mit oder ohne Belüftung oder komplett geschlossen
Daneben gibt es noch Fenster, die wie gewöhnliche Kellerfenster aussehen und sich auch nach innen öffnen lassen. Der Unterschied ist im Innern dieser wasserdichten Fenster zu suchen: die Rahmen bestehen oftmals aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, während das Fenster bis zu 15 oder gar 20 Verriegelungspunkte zum Rahmen aufweist. Die letzte große Gruppe wasserdichter und hochwasserbeständiger Fenster sind die Kellerfenster, die sich überhaupt nicht öffnen lassen.
Muss bei wasserdichten Kellerfenstern auf andere Vorzüge verzichtet werden?
Viele Hausbesitzer befürchten, dass wasserdichte Hochwasser-Kellerfenster bei anderen Punkten weniger gut abschneiden. Also zum Beispiel dem Einbruchschutz. Der ist zum Teil aber sogar besser als der von herkömmlichen Kellerfenstern. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wärmedämmung. Der die Wärmedämmung angebende UG-Wert entspricht bei den meisten wasserdichten Kellerfenstern dem von hochwertigen Isoliergläsern. Im Prinzip schlagen Sie also mindestens drei Fliegen mit einer Klappe.
- wasserdicht und hochwasserbeständig
- über die Maßen einbruchsicher
- derselbe hohe Energieeinsparnutzen wie Wärmeschutzglas
Dazu kommt bei vielen wasserdichten Kellerfensterbaureihen ein modernes, unauffälliges Design.
Den Einbau von hochwasserbeständigen und wasserdichten Kellerfenstern sollten Sie dem kompetenten Experten überlassen. Denn es nützt Ihnen nicht, wenn das Fenster, nicht aber der Bereich zwischen Laibung und Fensterrahmen dicht ist.
Greifen Sie ausschließlich auf Markenfenster renommierter Fenster- oder Spezialfensterhersteller zurück.
Beauftragen Sie gegebenenfalls einen Fachmann, sich Ihren Keller vor Ort anzusehen. Unter Umständen kann er Ihnen noch weitere Tipps und bauliche Möglichkeiten, wie beispielsweise den Einbau von Rückstauverschlüssen, für einen umfassenden Wasser- und Hochwasserschutz erörtern.