Wieso dreht sich die Wasseruhr nicht mehr?
Messgeräte im geschäftlichen Verkehr wie Wasserzähler in Gebäuden, die an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind, müssen korrekt funktionieren – nur so kann Transparenz für Wasserkonsument und Wasserlieferant gewährleistet werden. Eine vollkommene und unbeeinträchtigbare Zuverlässigkeit können Wasserzähler in der Praxis aber nie garantieren. Die dafür nötigen technischen Voraussetzungen wären mit viel zu hohen Kosten verbunden.
Deshalb gewährt das Eichgesetz gewisse Fehlertoleranzen – beim Eichen liegen die Grenzwerte je nach Kalt- oder Warmwasserzähler bei 2 bzw. 3 bis 5% nach oben oder unten (zu schnelles oder zu langsames Zählen). Im Verkehr (also im eingebauten Zustand) darf zwischen 4 bzw. 6 und 10% nach oben oder unten zu schnell bzw. zu langsam gemessen werden.
Liegen die Werte, denen Sie misstrauen, also innerhalb dieser Toleranzbereiche und ist der Zähler vorschriftsmäßig geeicht, gelten sie als richtig.
Wenn der Wasserzähler aber wirklich gar nicht mehr misst oder nur gelegentlich, ist der Sache auf den Grund zu gehen. Mögliche Ursachen können folgende sein:
- Totaldefekt
- Blockaden durch Fremdkörper
- Träger Anlauf durch ungünstige/falsche Einbausituationen
Ist der Wasserzähler in einem unbeheizten, nicht vor Luftzug geschützten Kellerraum untergebracht, kann es Frostschäden erlitten haben und gar nicht mehr funktionieren. In dem Fall muss er schnellstmöglich ausgetauscht werden. Die Kosten dafür trägt immer der Immobilieneigentümer – in einem Mietverhältnis fällt die Angelegenheit unter die Instandhaltungskosten und kann vom Vermieter auch nicht in der Nebenkostenabrechnung bilanziert werden. Bei privat installierten, zusätzlichen Wasserzählern innerhalb der Mietfläche, zum Beispiel im Garten, ist freilich der Mieter zuständig.
Durch Rohrschläge und Erschütterungen in der Umgebung können sich auch Festbestandteile in den Messeinsatz verirren und für eine Blockade sorgen. Die Funktionsbeeinträchtigung muss umgehend dem Wasserversorger bzw. dem Vermieter gemeldet werden. Ansonsten kann es zu Verbrauchsschätzungen kommen, die selten zugunsten des Wasserkunden ausfallen.
Manchmal entsteht auch Schleichwasser bei ungünstigen oder falschen Einbausituationen. Wird ein Wasserzähler etwa vertikal anstatt horizontal eingebaut, erhöht sich durch die Gravitation seine Ansprechschwelle. Sehr geringe Abnahmemengen werden dann womöglich gar nicht erfasst. Auch falsch eingelegte oder verbrauchte Dichtungen in Messkapsel- oder Ventilzählern können dafür sorgen, dass Wasser ungezählt am Messeinsatz vorbeiläuft. Das kann von Fachleuten überprüft werden.