Was tun, wenn die Wasseruhr ständig läuft?
Dass der Wasserzähler mehr Verbrauch registriert als tatsächlich gezapft worden ist, fällt Wasserkunden häufig erst beim Eintreffen der Kostenabrechnung auf. Wenn darin von mehreren hundert oder sogar mehreren tausend Kubikmetern Mehrverbrauch als gewöhnlich die Rede ist, kann etwas nicht stimmen. Auch wenn Sie Ihre Wasseruhr immer vorschriftsmäßig nacheichen oder austauschen gelassen haben – gegen Defekte können auch die vorbeugenden Nacheichungsfristen nicht viel bewirken. Denn häufig haben die Auslöser dafür nichts mit einer Materialmüdigkeit des Zählergeräts zu tun.
Je nach Bauart sind Wasserzähler für Beschädigungen und Funktionseinschränkungen durch folgende äußere Umstände anfällig:
- Erschütterungen in unmittelbarer Umgebung
- Druckschwankungen im Leitungssystem
- Leck in der Leitung
Rollensprünge durch Erschütterungen
Eines der häufigsten Probleme, die bei den in Privathäusern üblicherweise verbauten Mehrstrahl-Flügelrad-Wasserzählern auftreten, sind sogenannte Rollensprünge. Die Zahlenräder springen dabei ruckartig weiter, und zwar nicht ausgelöst vom durchströmenden Wasser, sondern oft durch Erschütterungen in der unmittelbaren Umgebung. Straßenbauarbeiten vor oder Renovierungsarbeiten im Haus zum Beispiel können schmal ausgeführte Zahlenrollen zum sprungartigen Weiterdrehen bewegen und falsche Messergebnisse erzeugen.
Druckschwankungen im Leitungssystem
Druckschwankungen gibt es in jedem Wasserleitungssystem. Damit Wasserzähler dadurch nicht in ihrer Messung beeinträchtigt werden, ist in ihnen immer ein Rückschlagventil verbaut. Es verhindert, dass durch Druckabfälle zurücklaufendes Wasser keine Fehlmessungen erzeugen können. Bei manchen Zählern funktioniert die Zählverhinderung von Rücklaufwasser allerdings nicht ganz zuverlässig, sodass sich übers Jahr doch mitunter bis zu 20 Kubikmeter zu viel an Wasserverbrauchs-Registrierung ansammeln können.
Leck in der Leitung
Ein ganz simpler, wenn auch nicht unbedingt weniger ärgerlicher Grund für ungerechtfertigte Zählerläufe sind Leckstellen in der Wasserleitung. Gerade wenn der Zähler konstant mehr Wasserverbrauch registriert als Sie an den Zapfstellen beziehen, sollten Sie das Leitungssystem dringend auf Wasserverluststellen überprüfen. Denn in dem Fall verbrauchen Sie aus Sicht des Wasserversorgers schließlich wirklich die vom Wasserzähler angezeigte Menge und müssen sie auch zahlen.
Wasseruhr prüfen lassen
Wenn Sie einen Defekt vermuten und sich Zahlungskonflikte mit dem Wasserversorgungsunternehmen ergeben, haben Sie nach § 19 der AVBWasserV das Recht auf eine amtliche Befundprüfung des Zählergeräts. Wird dort entgegen Ihrer Überzeugung kein Defekt festgestellt, kann das durchaus an einer zu ungründlichen Prüfung liegen. Möglich ist dann immer noch eine Prüfung bei privaten Ingenieurbüros.