Warum läuft meine Wasseruhr nach?
Die letzte Wasserverbrauchsabrechnung hat Sie stutzig gemacht? Die Werte und die entsprechend verlangten Kosten lagen deutlich höher als gewöhnlich? Dann sollten Sie der Sache auf den Grund gehen.
Um Ihren Wasserzähler auf korrekte Messfunktion zu überprüfen, können Sie zunächst einmal zwei Dinge testen:
- Anlaufverhalten beim Öffnen und Schließen einer Entnahmestelle
- Zählerverhalten bei litergenauer Entnahme
Wenn Ihr Wasserzähler wie in den meisten Privathaushalten ein Mehrstrahl-Flügelrad-Nassläufer ist, stoppt das Anlaufrädchen möglicherweise nicht sofort nach dem Schließen der Entnahmestelle. Machen Sie zum Vergleich auch den Mengenentnahmetest, indem Sie mehrmals – mal mit Dauerentnahmestrahl, mal mit mehreren, unterbrochenen Stoßentnahmen – eine litergenaue Menge entnehmen und den Zählerstand mit dem zu erwartenden Zähleranstieg abgleichen.
Wenn sich auch die Zähleranzeige bei mehreren Mengenentnahmetests dauerhaft durch Plustoleranzen mit dem Verhalten des Anlaufrädchens deckt, kann das folgende Gründe haben:
- Mängel im Leitungssystem
- Zähler ohne Rücklaufverhinderer
Mängel im Leitungssystem
Bevor Sie den Fehler bei der Uhr suchen, schließen Sie zunächst einmal aus, dass sie nicht doch Recht hat und das Problem im Leitungssystem liegt. Eventuell ist eine Toilettenspülung undicht und sorgt für nachlaufendes Wasser.
Auch Lufteinschlüsse im Rohrsystem können für Druckschwankungen und diese wiederum für ein Nachlaufen (aber auch ein Vorruckeln) des Zählers sorgen. Das ist ein negativer Effekt der an sich positiven Anlaufsensibilität von Mehrstrahl-Flügelrad-Nassläufern, die in Privathaushalten am häufigsten verbaut werden.
Zähler ohne Rücklaufverhinderer
Untersuchungen von Wasserwerken zeigen, dass Wasserzähler mit Rücklaufverhinderer weniger anfällig für fehlerhafte Mehranzeigen sind. Steigen Sie also gegebenenfalls auf ein Modell mit Rücklaufverhinderer oder aber gleich auf einen präziser messenden Ringkolbenzähler um.
Messtoleranzen tolerieren
Grundsätzlich dürfen Wasserzähler in der Praxis eine Fehlertoleranz von +/- 4% im oberen und +/- 10% im unteren Belastungsbereich aufweisen. Meistens halten sich die Messkonsequenzen infolge der oben beschriebene Probleme innerhalb der Verkehrsfehlergrenzen. Wenn Ihr Zähler sie bei einwandfreiem Leitungssystem überschreitet, haben Sie also Grund zur Beanstandung.