Wie funktioniert eigentlich meine Wasseruhr?
Wasseruhren – korrekterweise Wasserzähler – registrieren den Wasserverbrauch in Wasserleitungssystemen und unterliegen im gewerblichen Verkehr (=beim Einsatz in einem geschäftlichen Wasserbezugsverhältnis) gewissen Funktionsregeln. So müssen sie etwa immer geeicht sein und bei Defekten umgehend repariert bzw. ausgetauscht werden.
Bei auftauchenden Defekten kann es für Wasserkunden kompliziert werden, die Verantwortlichkeiten und damit verbundenen Zahlungspflichten mit dem Wasserversorger zu klären. Im Mietverhältnis kommt noch die Regelung von Zuständigkeiten zwischen Mieter und Vermieter hinzu. Für solche Situationen ist es vorteilhaft, seinen Wasserzähler selbst einigermaßen zu kennen. So lassen sich mögliche Defekte für die amtliche oder private Befundprüfung besser eingrenzen.
Folgende Wasserzähler-Typen werden am häufigsten eingesetzt:
- Flügelradzähler
- Ringkolbenzähler
- Woltmannzähler
Flügelradzähler
Dieser Typ Wasserzähler wird in Privathäusern mit kleineren bis mittleren Wasserverbräuchen am häufigsten eingebaut. Flügelradzähler sind nach dem Flügelrad benannt, mit dem der Wasserdurchfluss über einen oder mehrere Ein- und Ausflussöffnungen (Ein- oder Mehrstrahl-Flügelradzähler) direkt erfasst wird. Die Drehbewegung des Flügelrads wird über einen magnetischen Impulsgeber auf die Ausleseelektronik übertragen und von dieser in eine Anzeige überführt.
Die Anzeige wird in der Regel als Rollenzählwerk realisiert – hierbei kann es immer mal wieder zu den typischen Rollensprüngen kommen. Insbesondere die Nassläufer-Modelle, bei denen das Rollenzählwerk mit vom Wasser umspült wird, sind davon betroffen.
Ringkolbenzähler
Ringkolbenzähler gehören zur Kategorie der Volumen- bzw. Verdrängungszähler. Der Wassermengenerfasser ist hier der Ringkolben, eine zylinderförmige Kappe mit Schlitz. Er erfasst die Druckdifferenz des ein- und austretenden Wassers in der in Teilräume eingeteilten Messkammer. Seine Bewegung wird wiederum über eine Messwelle magnetisch auf das Zählwerk, üblicherweise wieder ein Rollenzählwerk, übertragen.
Woltmannzähler
Diese nach Ingenieur Reinhard Woltmann benannten Zähler kommen in Gebäuden mit größeren Verbräuchen ab 15 m³/h zum Einsatz. Das in ihnen verbaute Turbinenrad wird von der kinetischen Energie des durchströmenden Wassers angetrieben, weshalb Woltmannzähler auch zu den Geschwindigkeitszählern gehören. Die Turbinenbewegung wird über ein Schneckengetriebe auf das Trocken-Rollenzählerwerk übertragen.