Funktionsweise eines analogen Stromzählers
Seit 2010 besteht eine Pflicht für den Einbau elektronischer Stromzähler in Neubauten, doch die allermeisten Haushalte in Deutschland verfügen noch über einen analogen Stromzähler.
Klassische Stromzähler heißen eigentlich „Ferraris-Zähler“. Es handelt sich bei diesen Stromzählern um eine mechanische Zählanzeige. Diese ist mit einem Induktionsmotor verbunden. Der Induktionsmotor verfügt über eine drehbar gelagerte Metallscheibe, die zwischen zwei über Kreuz angeordneten Elektromagneten montiert ist. Über diese Magneten wird die Metallscheibe in Drehung versetzt. Damit sich das Rädchen im Stromzähler drehen kann, muss also Strom fließen. Dadurch werden im Induktionsmotor Wirbelströme und ein Magnetfeld erzeugt.
Um die Drehzahl des Induktionsmotors zu regulieren verfügen Ferrariszähler über einen Perma-Magneten. Dieser ist oberhalb der Drehscheibe angebracht und bremst die Geschwindigkeit der Scheibe. So wird die Drehgeschwindigkeit korrekt an den Stromfluss angepasst.
Mit Hilfe der drehenden Scheibe wird auch das von außen sichtbare Rollenzählwerk bewegt. Wie oft sich die Scheibe drehen muss, damit der Zähler eine Kilowattstunde hochzählt ist immer von außen auf dem mechanischen Stromzähler angegeben: Eine Angabe von beispielsweise 700 U/kWh bedeutet, dass die Drehscheibe des Induktionsmotor sich beim Verbrauch einer Kilowattstunde Strom 700 mal dreht.
Funktionsweise von elektronischen Stromzählern
Moderne, digitale Stromzähler verfügen nicht über die komplizierte Mechanik der Ferrariszähler. Sie zeigen den Stromverbrauch mit einer digitalen Anzeige an, auch das klickende Rollenzählwerk ist also Geschichte. Elektronische Stromzähler sind daher deutlich weniger anfällig für Fehler, dadurch auch präziser und wartungsärmer.
Die Messung erfolgt bei diesen Stromzählern über elektronische Bauteile, dazu gehören Hall-Sensoren, Nebenschlusswiderstände und sogenannte Rogowski-Spulen. Die Messwerte werden anschließend mittels einer elektronischen Schaltung an eine digitale Anzeige übermittelt.
Einfache elektronische Stromzähler zeigen einfach nur den Stromverbrauch an, sie müssen ganz genauso wie klassische Ferraris-Zähler also jährlich abgelesen werden.
Sogenannte Smart-Meter können dagegen die Daten direkt weiter übermitteln. Hier kann der Messstellenbetreiber die Werte also aus der Ferne auslesen.
Vorteile von elektronischen Stromzählern
- weniger fehleranfällig
- Daten leichter abrufbar und einsehbar
- leichtere Einschätzung des Stromverbrauchs und von Stromsparpotentialen
- wartungsarm
- präzise