Das Streichen der Wohnung – vermeintlich so einfach
Ob Renovierungsarbeiten, der Einzug in eine neue oder der Auszug aus der alten Wohnung – das Streichen der Wohnung fällt alle paar Jahre aufs Neue an. Viele Menschen denken dabei, dass das Streichen der Wohnung so einfach ist, dass sie es vorzugsweise selbst übernehmen, statt einen teuren Handwerker zu beauftragen.
Beim Wohnung streichen kann vieles falsch gemacht werden
Dabei gibt es aber viele Punkte, die falsch gemacht werden können. Deshalb haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt, damit das Streichen der Wohnung auch klappt, wenn Sie ansonsten keine Heimwerkerarbeiten durchführen. Zunächst einmal müssen Sie die verschiedenen Punkte abarbeiten.
- die richtige Farbe auswählen
- den zu streichenden Untergrund genau inspizieren
- den Putz einschätzen
- Schimmel bekämpfen
- die richtige Technik zum Streichen
Die richtige Farbe auswählen
Lange Zeit war für viele Menschen Wandfarbe einfach nur die alpinweiße Farbe im Farbeimer, umgangssprachlich als Dispersionsfarbe bezeichnet. Dabei sind aber die meisten Farben Dispersionsfarben und der Begriff gibt nur Aufschluss darüber, nach welchem Verfahren die Farbe hergestellt wurde. Zum Streichen Ihrer Wohnung kommen aber wesentlich mehr Farbsysteme in Betracht.
- Dispersionswandfarbe
- Latexfarbe
- Silikatfarbe
- Silikonharzfarbe
- Mineral- oder Naturfarbe
Dispersionswandfarbe (zumeist auf Kunstharzbasis)
Jedes Farbsystem zeichnet sich dabei durch unterschiedliche Eigenschaften aus. Moderne Häuser sind zumeist sehr luftdicht gebaut und die Wände müssen feuchtigkeitsregulierende Aufgaben übernehmen. Herkömmliche Dispersionswandfarbe ist jedoch nicht diffusionsoffen. Das heißt, Wasserdampf kann nicht vom Putz aufgenommen oder abgegeben werden. Dafür sind diese Farben abwaschbar, nicht kreidend und zumeist sehr günstig.
Silikat-, Silikonharz und Mineralfarbe
Silikatfarben hingegen sind diffusionsoffen, aber nicht für jeden Untergrund geeignet. Die Farbe muss nämlich chemisch mit dem Untergrund reagieren (verkieseln), was sie auf Gips (Trockenbau) aber nicht kann. Dann käme unter Umständen Silikonharzfarbe infrage. Für andere Verbraucher wieder stehen ein umweltfreundlicher Herstellungsprozess und definitiv nicht gesundschädliche Naturfarben wie Kalkfarbe oder Leimfarbe im Fokus.
Welche Farbe Sie verwenden, kann weitreichende Folgen haben
Sie müssen sich also schon vorab intensiv mit den verschiedenen Farben befassen. Einfach nur die erstbeste Wandfarbe zu kaufen, ist schon lange nicht mehr Stand der Zeit. Gerade der falsche Einsatz von Wandfarben hat das Schimmelproblem zusätzlich befeuert. Sie müssen also genau wissen, wie der Untergrund von Wänden und Decken in Ihrer Wohnung beschaffen ist.
Der Untergrund – Putz, Tapeten und Altanstriche
Nicht immer haben Sie es dabei aber mit einer nur verputzten Wand zu tun. Oft sind auch Tapeten angebracht. Viele Tapeten können Sie mühelos überstreichen, andere wenige Tapetenarten aber nicht (zum Beispiel Stofftapeten).
Die Raufasertapete ist sogar eine Tapete, die oftmals als optimaler Untergrund zum Streichen geklebt wird. Dennoch dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie eine Tapete maximal sechs Mal streichen können. Dazu kommt der Zustand der Tapete, also ob sie sich schon löst an den Enden.
Eigenschaften des Untergrunds
Aber auch eine herkömmlich verputzte und dann gestrichene Wand müssen Sie genau ansehen. Sie müssen diese Wände nach verschiedenen Kriterien beurteilen.
- stark oder nicht saugender Untergrund
- kreidender oder gar sandender Untergrund
- fester oder bröckelnder Putz
- Feuchtigkeitsschäden
Bestimmen Sie die Attribute des Putzes
Stark saugenden Untergrund müssen Sie zusätzlich grundieren. Andernfalls wird das Bindemittel der Farbe unterschiedlich stark von Wand oder decke aufgesogen und die Farbe bindet ungleichmäßig und unter Fleckenbildung ab. Ebenso müssen Sie sandende Putze verfestigen oder bröckelnden Putz entfernen und neu verputzen.
Schimmel – Fluch des absolut dichten Hausbaus
Feuchtigkeitsschäden wie Schimmel müssen Sie vor dem Streichen Ihrer Wohnung ebenfalls erst in den Griff bekommen. Der Fachhandel bietet dazu zahlreiche Antifungus-Produkte an. Keinesfalls sollten Sie hier das erstbeste Produkt wählen – schließlich geht es uneingeschränkt um Ihre Gesundheit. Außerdem könnte es sein, dass Sie Ihr Lüftverhalten ändern müssen oder bisher die falsche Wandfarbe gestrichen war.
Das Streichen Ihrer Wohnung: gewusst wie
Ist nun alles geklärt, können Sie mit dem Abkleben und Streichen beginnen. Ecken und Winkel werden zunächst mit dem Pinsel gestrichen. Streichen Sie großzügig aus den Ecken heraus. Streichen Sie zudem nicht alle Kanten und Ecken Ihrer Wohnung in einem Zug.
Nass in nass
Nun immer so viel, dass Sie im Anschluss die großen Wandflächen mit der Farbrolle noch „nass in nass“ streichen können, dass also die mit dem Pinsel zuvor gestrichene Fläche noch immer nass ist.
Professionelle Streichtechniken
Gestrichen wird dann im Kreuzgang, also auf und ab, dann quer. So verschichten Sie die Farbe miteinander und schaffen eine homogene Farbnuancierung. Treffen Sie also auch Vorkehrungen, dass Sie sämtliches Malerwerkzeug zur Hand haben, welches Sie zum Streichen Ihrer Wohnung benötigen.
Es gibt, wie wir bereits erklärt haben, zahlreiche Farbsysteme für Ihre Wohnung, die aber teilweise von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Selbstverständlich finden Sie im Hausjournal auch Anleitungen und Ratgeber zum [Streichen von Wänden mit Dispersionsfarbe] oder Silikatfarbe und die jeweiligen Besonderheiten.