Der Aufbau von WPC-Fliesen
WPC, kurz für „Wood(-fiber) Polymer Composites“ oder „Wood-Plastic-Composites“, sind Verbundfliesen. Ein Holz-Kunststoff-Gemisch ist auf einer Trägermatrix befestigt. Ähnlich wie Klick-Laminat bestehen verschiedene Verbindungssysteme, mithilfe derer die Fliesen miteinander verbunden werden. Eine weitere Befestigung am Boden entfällt. Allerdings ist es unbedingt erforderlich, dass der Untergrund entsprechend vorbereitet wird. Darüber hinaus ist auch nicht jeder Untergrund gleichermaßen für WPC-Fliesen geeignet.
Nicht jeder Untergrund eignet sich zum Verlegen von WPC-Fliesen
Zum einen bestehen WPC-Fliesen wie bereits eingangs erwähnt aus einem Holz-Kunststoff-Gemisch. Daher muss sichergestellt werden, dass der Verbundstoff ausreichend belüftet ist. Auch von der Unterseite ist eine ausreichende Belüftung zwingend. Daraus folgert bereits, dass nicht jeder Untergrund für WPC-Fliesen geeignet ist. Dazu gehören zum Beispiel Rieselbetten aus stark saugendem Riesel, weil der Untergrund nur sehr langsam trocknet. Dadurch wären die WPC-Fliesen zu lange Feuchtigkeit ausgesetzt. Die Folgen sind Schimmelsporen und sich zersetzende WPC-Oberflächen.
Notwendige Eigenschaften des Untergrunds besonders im Außenbereich
Andererseits sollte sichergestellt sein, dass der Untergrund absolut trocken ist. Dementsprechend sollte der Untergrund mit einer Sperrschicht versehen werden. Auch eine Dampfsperre ist denkbar. Ergänzend muss der Untergrund völlig eben sein. Unter Umständen ist es möglich, dass Versiegelungen aus Flüssigkunststoff oder Folien durch die Fliesen beschädigt werden könnten. Daher kann es empfehlenswert sein, Bautenschutzmatten auf die Sperrschicht auszubringen, auf denen die WPC-Fliesen verlegt werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen von WPC-Fliesen
- WPC-Fliesen
- eventuell Abschlussprofil
- eventuell Schrauben für Abschlussprofil
- Schaumstoffdehnungsprofilband
- Abschlussleisten
- Stichsäge
- Bohrmaschine
- Gehrungs- und Kappsäge
- Gehrungslade
- Fuchsschwanz
- Winkel
- eventuell Winkelschmiege
- Hammer
- Schlagholz
- Schlagschnur
1. Vorbereitung
Zunächst muss der Untergrund besenrein sein. Selbstverständlich wird auch ein trockener Untergrund vorausgesetzt. Darüber hinaus müssen Sie beim Außeneinsatz auch das leichte Gefälle des Untergrunds berücksichtigen, damit Regen- und Spritzwasser jederzeit abfließen kann.
Ähnlich wie bei herkömmlichen Fliesen muss auch bei WPC-Fliesen das Verlegebild berücksichtigt werden. Damit Sie ein symmetrisches Verlegebild erreichen, müssen Sie in der Mitte des Bodens beginnen. Entweder verlegen Sie dann eine WPC-Fliese in der Mitte (viertelseitig in der jeweiligen Längs- bzw. Breitmittelachse) oder vier WPC-Fliesen um die Mitte herum.
2. Das Verlegen der WPC-Fliesen
Haben Sie die WPC-Fliesen entsprechend der Bodengröße ausgerechnet, können Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen. Im Gegensatz zu WPC-Dielen werden WPC-Fliesen nicht mit dem Untergrund verbunden (geschraubt oder geleimt). Die Fliesen werden je nach System ineinander geklickt oder gesteckt. Mit Hammer und Schlagholz schlagen Sie die WPC-Fliesen vollständig und bündig zu den anderen Fliesen in das Verbindungssystem ein. Achten Sie darauf, dass die Fliesenaußenseiten bündig zueinander ausgerichtet sind. Anfangs lassen sich kleinere miteinander verbundene WPC-Fliesen noch schieben und damit auch ausrichten.
3. Schneiden von WPC-Fliesen
Bei vielen WPC-Fliesen ist der Verbundstoff auf die Matrix geschraubt. Müssen Sie diese Fliesen nun schneiden, achten Sie darauf, dass Sie nicht direkt auf Schraubenhöhe schneiden. Außerdem dürfen die abgeschnittenen und noch zu verlegenden WPC-Fliesen nicht zu klein von der Fläche werden, da sie ansonsten nicht mehr fest auf der Matrix sitzen würden.
4. Abschlussprofile und Dehnungsfugenprofilband
Befestigen Sie das Dehnungsfugenprofilband entlang der Wand, bevor Sie die letzte Reihe verlegen. Das Schaumstoffband wirkt wie das Silikon in einer Dehnungsfuge. Nach außen hin, also zum Beispiel an einem Balkongeländer können Sie den Abschluss mit einem Kunststoff- oder Aluprofil verblenden. Dazu bohren Sie Löcher in Aluprofil und die WPC-Fliesen. Auf Aluprofilen sollten Sie die Bohrungen absenken, damit Sie die Schrauben bündig eindrehen können.
Bestehen Sie immer auf hochwertige WPC-Fliesen. Lassen Sie sich gegebenenfalls die Zusammensetzung bestätigen. Hochwertige WPC-Fliesen enthalten Holz in Form von Holzmehl und oftmals auch einen Bambusanteil. Minderwertigere WPC-Fliesen werden mit anderen Pflanzenfasern vermischt, beispielsweise Jute oder Flachs. Wird das Holz gänzlich durch Bambus ersetzt, werden die Bauteile als BPC (Bamboo Plastic Composites) bezeichnet.
WPC-Fliesen werden nach unterschiedlichen Eigenschaften klassifiziert. Dazu gehören Brandschutzeigenschaften, Biegefestigkeit, Kunststoff- und Holzanteil, Verwendungsmöglichkeiten als Wand- oder Bodenbelag und vieles mehr.