Kultur-Apfel und Holzapfel
Der heimische Apfelbaum wir auch als Kultur-Apfel bezeichnet, um ihn vom Holzapfel, der ursprünglichen Stammart des Apfelbaums zu unterscheiden. Das Holz beider Arten gleicht sich allerdings in den wesentlichen Teilen, so dass es im Holzhandel keine Unterscheidung gibt.
DIN Bezeichnungen
Verwendung | Bezeichnung |
---|---|
Nationale Bezeichung nach DIN | Apfelbaum |
Kurzzeichen nach DIN | AH |
Internationales Kurzzeichen | MSLY, EU |
Aussehen
Als typischer Kernholzbaum zeigt der Apfelbaum beim Kernholz und beim Splintholz deutliche Unterschiede in Farbgebung und Struktur. Genau anders ist das beispielsweise beim Berg-Ahorn, der ein reiner Splintholzbaum ist.
Maserung
Das Holz ist von sehr feinen, zerstreuten Poren durchsetzt und wirkt daher sehr edel. Keine sichtbaren Gefäße oder Holzstrahlen, Die Jahresringe sind beim Apfelbaumholz eher wellig. Häufig findet man sogenannte Markflecken, das sind unregelmäßige Felder in rötlichbraun, die man mehr oder weniger deutlich erkennen kann. Sie geben dem Apfelbaumholz häufig seinen einzigartigen Charakter. Generell ist die Struktur aber sehr fein und unauffällig, und wirkt daher elegant.
Farbe
Apfelbaumholz ist immer rötlich-braun, sowohl beim Holzapfel als auch beim Kulturapfel. Das gilt allerdings nur für das Kernholz. Das Splintholz ist erkennbar anders gefärbt und hat einen typisch hellroten Ton. Apfelbaumholz ist häufig auch farbstreifig (beim Kernholz).
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Apfelbaumholz ist hart und dicht, es lässt sich nur schwer spalten. Ein häufiger Holzfehler ist beim Apfelbaum vor allem Drehwuchs. Im Allgemeinen lässt sich Apfelbaumholz gut bearbeiten, auch drehen und schnitzen ist gut möglich.
Beständigkeit
Die Gefahr von Pilzbefall ist bei Apfelbaumholz hoch. Insektenbefall ist allerdings dagegen kaum ein Problem. Deshalb ist für entsprechenden Holzschutz gegen Pilze zu sorgen. Apfelbaumholz ist nicht wetterfest. Eiin Einsatz im Freien ist daher nicht empfehlenswert.
Trocknung und Schwindverhalten
Apfelbaumholz schwindet deutlich mehr als andere Holzarten. Das Trocknungsverhalten ist nicht besonders gut, es neigt auch zum Reißen beim Trocknen. Generell trocknet Apfelbaumholz nur langsam.
Besonderheiten
Hoher Holzertrag auf allen Standorten
Robinien
Wichtiger Ersatz für Tropenhölzer
Robinienholz
Verwendung
Als Nutzholzlieferant spielt der Apfelbaum generell nur eine sehr untergeordnete Rolle. Das hängt auch damit zusammen, dass verwertbares Apfelbaumholz kaum in nennenswerten Mengen anfällt. Die Anwendung beschränkt sich daher vor allem auf die Gestaltung von Kunstobjekten, da es sich auch besonders gut polieren lässt. Für exklusive Einzelmöbel wird es ebenfalls verwendet.
Traditionelle Verwendung
Traditionell wurde Apfelbauholz früher wegen seiner Härte beim Bau von Maschinen aus Holz eingesetzt – etwa für Weinpressen und Weberschiffchen. Gelegentlich fertigte man auch Werkzeuggriffe aus Apfelbaumholz.
Herkunft
Der Kultur-Apfel ist in unseren Breiten schon immer heimisch, daneben auch der Holzapfel, der allerdings sehr selten ist. Verbreitungsgebiet ist vor allem Mitteleuropa, aber in besonderem Maß auch der Balkan und Griechenland, dort gibt es neben den klassischen Arten noch vereinzelt besondere Arten, deren Holz allerdings nur sehr selten genutzt wird.
Technische Werte
Messwertbeschreibung | Wert |
---|---|
Rohdichte | 0,70 – 0,80 g/cm³ |
Mittlere Raumdichte | 560 kg/m³ |
Druckfestigkeit | 41 – 60 N/mm² |
Biegefestigkeit | 77 – 121 N/mm² |
Preis(e)
Als Edelholz ist Apfelbaumholz relativ teuer. Je nach Qualität können die Preise dann auch noch deutlich höher liegen. Im Allgemeinen kann man bei Schnittholz von rund 1.900 – 2.500 EUR pro m³ ausgehen.
Alle Holzarten im Überblick