Aufbau einer verputzten Mauer
Ist eine Wand hochgezogen, wird sich abschließend noch verputzt. Dabei wird grundsätzlich zwischen Unter- und Oberputz unterschieden. Der Unterputz wird meist verhältnismäßig stark aufgetragen, um Ungleichmäßigkeiten im Mauerwerk auszugleichen. Der Oberputz ist in der Regel nur noch so dick aufgetragen, wie die Kornstärke im Putz ausmacht. Jedoch müssen Sie auch beim Verputzen einer Außenmauer verschiedene Ausführungen und Ansprüche unterscheiden:
- Außenmauer (Fassade) mit Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS)
- Außenmauer (Fassade) mit Wärmedämmputz
- Außenmauer (Fassade oder Mauer) mit herkömmlichen Putz ohne weitere Dämmeigenschaften
Ein Wärmedämm-Verbundsystem verputzen
Das Verputzen eines Wärmedämm-Verbundsystems wollen wir hier nicht näher beschreiben. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass beim WDVS verputzen viel Fachwissen und Erfahrung benötigt wird. Im Gegensatz zur allgemeingültigen Faustregel, dass mehrschichtiger Putz von innen nach außen immer weicher wird, ist die äußerste Schicht beim WDVS ausgesprochen hart. Gehen Sie hier falsch vor, führt das zu Rissen und die Wärmedämmwirkung wird stark eingeschränkt.
Außenmauer mit herkömmlichem Putz verputzen
Die Verwendung von herkömmlichen Wärmedämmputz oder normalen Putz ist dagegen sehr ähnlich: auf den funktionalen Unterputz kommt der dekorgebende Oberputz. Diese Art des Verputzens einer Außenmauer (Fassade, Mauer) beschreiben wir nachfolgend für Sie.
Anleitung zum Verputzen einer Außenmauer (herkömmliche Fassade, Mauer)
- Grundierung
- Unterputz
- Oberputz (meist Kalkputz mit Kunststoffdispersion)
- eventuell Armierungsgewebe oder Netz
- Putzleisten
- Putzeckleisten
- verschiedene Kellen und Traufeln
- Mörteleimer
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- Reibebrett
- Putz- oder Abziehleiste
- eventuell Lotschnur
1. Vorbereitungsarbeiten
Jeder Untergrund hat andere Saugeigenschaften, so natürlich auch das Material, aus dem die Mauer besteht. Hochverdichteter Beton ist kaum saugfähig, Poren- oder Gasbeton dagegen extrem. Für beide Möglichkeiten gibt es entsprechende Grundierungen. Bei einer gewöhnlichen Ziegelmauer ist es meist ausreichend, das Mauerwerk gut einzunässen.
Weist die Mauer deutliche Unebenheiten auf, kann es auch im Außenbereich empfehlenswert sein, Putzleisten in nicht zu großem Abstand (circa 80 bis 100 cm) anzubringen. An Ecken können Sie ebenfalls als Kantenschutz entsprechende Leisten verwenden. In den Unterputz können Sie außerdem auch ein Armierungsgewebe oder Netz einlegen.
2. Direktes Vorbereiten der Außenmauer
Nun müssen Sie zunächst die Grundierung nach Herstellerangaben auftragen oder das Mauerwerk gut mit Wasser einwirken lassen. So verhindern Sie, dass der Putz zu schnell anzieht und reißt.
3. Unterputz auftragen
Nun rühren Sie den Unterputz an. Je nach Putz vergessen Sie bitte nicht die benötigte Reifezeit, bevor Sie den Putz erneut verrühren. Mit der Keller tragen Sie den Putz auf der Traufel auf und ziehen diesen dann an der Mauer ab.
Nachdem der Unterputz bis zu 24 Stunden Zeit zum Abbinden bekommen hat, müssen Sie ihn abziehen bzw. abreiben. Gegebenenfalls nässen Sie dazu den Putz nochmals ein.
4. Oberputz auftragen
Der Oberputz ist Dekorputz, der meist nur in Kornstärke aufgetragen wird. Durch die Verwendung von gebrochenem (abgeschlagen oder abgekantet) oder natürlichem (abgerundet) Korn können Sie eine Struktur in den Oberputz einarbeiten, beispielsweise als Kratzputz bei Putz mit gebrochener Körnung.
Wenn Sie eine Innenwand verputzen wollen, können Sie auch Gipsputz verwenden. Bei einer Außenmauer ist der aber ungeeignet, weil er Wasser aufnimmt.