Bedeutung der Fuge
Wenn bei einer Ziegelmauer Schäden auftreten, oder eine Sanierung fällig wird, dann liegt das in vielen Fällen nicht an den Steinen selbst, sondern an den Fugen.
Häufig wird:
- sehr weicher Fugenmörtel verwendet
- stark kalkhältiger Fugenmörtel verwendet
- ein Fugenmaterial verwendet, das zu weich oder zu hart ist
- ein Fugenmaterial verwendet, das ein im Vergleich zum Stein sehr unterschiedliches Wasseraufnahmevermögen hat.
Alle diese Dinge führen dazu, dass vor allem der Witterung ausgesetzte Fugen sehr schnell verwittern, absanden oder bröckelig werden. In einzelnen Fällen (zu harter oder zu fest gepresster Fugenmörtel) können auch die Steine dadurch Schaden nehmen. Der Fuge kommt also – im Hinblick auf die Haltbarkeit des gesamten Mauerwerks – eine überdurchschnittlich große Bedeutung zu.
Harte und weiche Fugen
Die Unterscheidung zwischen sogenannten „harten“ und „weichen“ Fugen ist im Hinblick auf die Auswahl des Fugenmaterials von großer Bedeutung. Die Fuge muss ja gleich mehrere Aufgaben erfüllen – bzw. ihnen in ausreichendem Maß gerecht werden:
- ausreichende Druckfestigkeit aufweisen
- genügend große Haftscherfestigkeit
- sich nicht zu viel oder zu wenig ausdehnen (bei Wasseraufnahme oder Temperaturschwankungen
- generell ein definiertes Wasseraufnahmevermögen haben, das sich ähnlich zu dem des Steins verhält (das ist wichtig!)
Entsprechend dieser Charakteristika, die allesamt erfüllt werden müssen, gibt es nicht „den einen“ Fugenmörtel, sondern ein Vielzahl unterschiedlicher Mörtel mit ganz bestimmten Eigenschaften. Die richtige Auswahl ist also entscheidend.
Vorgehen beim Verfugen
Das Füllen von Fugen (ohne die Steine übermäßig zu beschmutzen) gelingt vielen am Anfang nicht. Das liegt häufig am falschen Werkzeug, das verwendet wird, und an der falschen Technik.
Für das Ausfugen von Mauerwerk verwendet man grundsätzlich sogenannte Fugeneisen (17,20€ bei Amazon*). Diese Fugeneisen bestehen aus einer länglichen Zunge, die meist schmäler ist als die üblichen Fugen. Mit einer Kelle kann man keine Fugen füllen.
Der Mörtel wird dagegen auf die umgedreht gehaltene Kelle aufgetragen. Die Kelle wird dann an die untere Kante der Fuge gehalten und mit dem Fugeneisen danach der Fugenmörtel einfach in die (waagrechte) Fuge geschoben. Danach kann die Fuge auch mit dem Fugeneisen geglättet werden.
Bei den senrechten Fugen arbeitet man ebenso mit dem Fugeneisen, nur hält man den Mörtel in diesem Fall in der Hand (Gummihandschuhe tragen) und schiebt ihn von dort in die Fuge.
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