Natursteinmauern bauen
Natursteinmauern gehören wohl zu den ältesten Bauwerken, welche Menschen erschaffen. Lange zeit wurden Natursteine dabei als Trockenmauer verarbeitet. Wie Sie eine Natursteinmauer als Trockenmauer bauen, erfahren Sie hier. Spätestens die Römer hatten dann das Mauern perfektioniert. Schon deren Baumeister kannten Zement (Opus Caementitium) und passenden Mörtel (Trassmörtel).
Das Besondere am Verfugen einer Natursteinmauer
Auch an das Fundament einer Gartenmauer aus Naturstein werden bestimmte Anforderungen gestellt. Beim Natursteinmauer mauern hat sich bis heute nicht sehr viel geändert. Aber auch das Verfugen einer Natursteinmauer unterscheidet sich von der Vorgehensweise anderer Verfugungsarbeiten (wie beispielsweise dem Verfugen von Keramikfliesen). Zunächst kommt es darauf an, welchen Naturstein Sie als Mauer verwendet haben:
- Granit
- Grauwacke
- Quarzgestein
- Sandstein
- Basalt
- Kalkstein
- Marmor
Spezielle Fugenmörtel für bestimmte Natursteine
Natürlich ist die oben genannte Liste nicht vollständig. Zum Verfugen der verschiedenen Gesteinsarten gibt es auch unterschiedliche Fugenmörtel. So gibt es für die nachfolgenden Natursteine spezielle Fugenmörtel:
- Granit
- Marmor
- Kalkstein
- Sandstein
Beachten Sie, dass Kalk- und Sandstein sehr weich ist
Achten Sie also beim Kauf darauf, dass sich der Fugenmörtel tatsächlich für die Gesteinsart Ihrer Natursteinmauer eignet. Zusätzlich besonders aufwendig ist das Verfugen einer Sandsteinmauer oder einer Kalksteinmauer. Bei beiden Gesteinen handelt es sich um sehr weiche Gesteine. Dabei gilt für die Fugenmasse, dass diese immer weicher als das Gestein sein sollte. Beachten Sie daher beim Verfugen von Sandstein unsere speziellen Tipps und Informationen.
Schrittweise Anleitung zum Verfugen einer Natursteinmauer
- Fugenmörtel (entsprechend dem Naturstein, aus dem Ihre Mauer besteht)
- Anmachwasser in Trinkwasserqualität (ausgesprochen wichtig!)
- Kelle
- Traufel
- Fugenkelle
- Reinigungsmaterial (Besen)
- Mörteleimer
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- Wassereimer
- Quast oder Bürste
- Schwamm oder Fugenbrett
1. Vorarbeiten
a) Das Anmachen des Fugenmörtels
Beachten Sie die Angaben des Mörtelherstellers penibel genau! Der Hersteller informiert Sie auf der Packung über das exakte Anmachen Ihrer Fugenmasse für die gegebene Natursteinmauer. Also beispielsweise, ob Sie die Fugenmasse sofort verwenden können oder ob sie erst reifen und dann nochmals angerührt werden muss.
b) Die Natursteinmauer vorbereiten
Zunächst reinigen Sie die Mauer. War die Mauer schon einmal verfugt, müssen Sie gegebenenfalls alte, brüchige Fugenmasse mit einem Fugenkratzer und einer Fugenkelle herauskratzen. Die Natursteinmauer muss wirklich sauber sein, sodass später beim Verfugen keine Fremdkörper in die Fugenmasse gelangen.
Befeuchten Sie Ihre Natursteinmauer gut. Sie können dazu einen Quast und einen Wassereimer verwenden. Hintergrund ist, dass die Fugenmasse nicht zu schnell anziehen darf. Der nasse Stein kann dem Fugenmörtel so nicht das Anmachwasser entziehen.
2. Verfugen der Natursteinmauer
Geben Sie mit der Kelle genügend Fugenmörtel auf die Traufel und ziehen Sie die Traufel dann von unten nach oben über die Fugen in der Natursteinmauer. Achten Sie darauf, dass die Fugenmasse gleichmäßig tief in die Fugen gedrückt wird.
3. Nachbearbeiten der frisch verfugten Natursteinmauer
Wenn der Fugenmörtel angezogen hat, können Sie die Fugen mit einem Schwamm oder Fugenbrett nacharbeiten. Reiben Sie die Fugenmasse auf eine gleichmäßige Höhe wie beim Verfugen von Fliesen.
Achten Sie darauf, dass Sie immer einen möglichst flexiblen Fugenmörtel verwenden. Durch die hohe Kunststoffvergütung gleicht der die temperaturbedingten Ausdehnungen der Natursteine besser aus und reißt nicht so schnell. Sie sollten wegen der benötigten hohen Qualität ausschließlich auf Markenprodukte setzen. Besser einmal für 40 Euro verfugt, als 5 mal für 10 Euro verfugt und dann mit dem hochwertigen Fugenmörtel.
Decken Sie die frisch verfugte Natursteinmauer keinesfalls dampfundurchlässig ab. Das Anmachwasser muss langsam entweichen können.
Die optimalen Verarbeitungsbedingungen sind ebenfalls ausgesprochen wichtig: verfugen Sie nie in der prallen Sonne, wo die Fugenmasse zu schnell aushärten würde. Die optimale Temperatur zum Verfugen liegt zwischen 10 und maximal 25 Grad Celsius.
Achten Sie im Außenbereich auf frostsicheren Fugenmörtel. Bedenken Sie außerdem, dass weder Naturstein noch Fugenmasse Streusalz vertragen.
Regenwasser oder abgestandenes Wasser als Anmachwasser kann Substanzen enthalten, die den Fugenmörtel schädigen. Verfärbungen der Steine, herausplatzende Fugenmasse oder gar abplatzende Steinstücke können die Folge sein.
Beachten Sie auch beim Verputzen einer Gartenmauer an die Besonderheiten, wenn es sich um Naturstein handelt.