Was ist Zementmörtel, was ist Ausgleichsmasse?
Die Bezeichnungen Zementmörtel und Ausgleichsmasse sind nicht ganz eindeutig voneinander zu trennen und überschneiden sich zum Teil, denn die Grundstoffe sind wie auch beim Putz die gleichen: Gesteinskörnung, Bindemittel und Wasser. Im Grunde ist Ausgleichsmasse eine Unterart von Zementmörtel – wenn man davon ausgeht, dass bei Ausgleichsmasse Zement als Bindemittel verwendet wird, was normalerweise der Fall ist. Zementmörtel ist zum Verbinden von Mauersteinen und zum Verputzen gemacht, Ausgleichsmasse dagegen zum Einebnen von Böden, Wänden und Decken.
Welche Eigenschaften haben Zementmörtel und Ausgleichsmasse?
Der wesentlichen Besonderheiten von Ausgleichsmasse ist, dass sie
1. besonders dünnschichtig aufgetragen werden kann
2. schnell trocknet und
3. oft besonders fließfähig ist
Diese besonderen Eigenschaften sind für das feine Einebnen von Wänden, Decken oder Böden nötig. Weiterhin kann Ausgleichsmasse auch noch auf weitere „Bauherrnwünsche“ getrimmt sein wie zum Beispiel auf Wasserdichtigkeit. Zu solchen Zwecken sind Ausgleichsmassen mit Additiven wie Abbindebeschleunigern, Verflüssigern oder Dichtungsmitteln versetzt. Zementmörtel, der klassisch zum Mauern gedacht ist, braucht diese Eigenschaften nicht und kommt dadurch im Grunde – sofern das Bauprojekt keine besonderen Anforderungen stellt – auch ohne Additive aus: er kann also einfach nur aus de Basiszutaten Zement, Gesteinskörnung und Wasser hergestellt werden.
Ist Zementmörtel ist zum Bodenausgleich geeignet?
Da Ausgleichsmasse also nichts anderes als Mörtel mit bestimmten Additiven ist, kann man zum Nivellieren von Böden auch bestimmte Zementmörtel nutzen. Viele als Zementmörtel verkaufte Produkte sind tatsächlich explizit auch für die Verwendung als Ausgleichsmasse ausgewiesen. Wenn Sie Zementmörtel zum Bodenausgleich nutzen wollen, der nicht vom Hersteller als Nivelliermittel gekennzeichnet ist, müssen Sie wissen, was Sie für Ihren Boden brauchen und wollen – und welche Eigenschaften und entsprechenden Zusatzstoffe im Mörtel enthalten sein beziehungsweise zugefügt werden müssen.
Welcher Zementmörtel eignet sich wann?
Für einen Bodenausgleich ergeben sich je nach Ausgangssituation unterschiedliche Anforderungen. Besondere Anforderungen können zum Beispiel folgende sein:
- dünnschichtiger Auftrag
- Flexibilität der Ausgleichsschicht
- Wasserdichtigkeit der Ausgleichsschicht
Zunächst einmal ist die nötige Höhe wichtig, die mit der Ausgleichsmasse erreicht werden soll. Nach diesem Kriterium sind auch fertige Ausgleichsmasse kategorisiert. Dünnschichtig auszugleichende Böden brauchen einen möglichst feinen, selbstverlaufenden Ausgleichsmörtel, bei größere Schichthöhen kann er auch gröber sein. Wenn ein Boden auf beweglichen Holzbodenbelägen wie Dielen oder Massivparkett ausgeglichen werden soll, muss ein besonders flexibler Mörtel her. Flexibiliät erhält ein Mörtel bzw. eine Ausgleichsmasse durch Kunststoff-Additive und/oder Faserarmierungen. Zusätzlich kann man Boden und Ausgleichsschicht noch mit Entkopplungsmatten voneinander trennen. Wenn der Boden mit dem Niveauausgleich gleich auch wasserdicht werden soll, ist ein Mörtel mit Dichtstoffzusatz beziehungsweise das Zumischen von Dichtungs-Mörtelzusatzmittel zu einem einfachen Mörtel nötig.