Wie lässt sich ein Fußboden ausgleichen?
1. Fußboden aus Estrich: Unebenheiten mit einer Ausgleichsmasse beheben
2. Fußboden aus Holz: Schwimmende Böden anschleifen, verspachteln oder übergießen
Welche Varianten gibt es?
1. Einen Fußboden aus Estrich ausgleichen
Bevor Sie einen Fußboden verlegen können, sollten Sie für einen gleichmäßigen und ebenen Untergrund sorgen. Insbesondere ältere Flächen aus Estrich nutzen sich mit der Zeit ab, wodurch Unebenheiten, Löcher und sogar ein Gefälle entstehen kann. Diese Probleme lassen sich am einfachsten mit einer passenden Ausgleichsmasse (218,90 € bei Amazon*) ausgleichen. Durch die flüssige Konsistenz kann dieser Fließspachtel auf den Trockenestrich gegossen, verteilt und entlüftet werden. Die Ausgleichsmasse nivelliert sich dann von ganz alleine und sorgt für eine tragfähige Fläche.
In den meisten Fällen reicht eine Schichtdicke von wenigen Millimetern aus, wobei die Herstellerangaben der Ausgleichsmasse maßgeblich sind. Denken Sie außerdem daran, Randdämmstreifen (15,90 € bei Amazon*) zwischen den Wänden und dem Belag anzubringen – dadurch entsteht eine Entkopplung als Trittschalldämmung.
2. Einen Fußboden aus Holz ausgleichen
Bei Fußböden aus Holz hängt die ideale Vorgehensweise davon ab, was für ein Belag verlegt werden soll, wie hoch die Aufbauhöhe des Holzes ist und ob es sich um starke oder um kleinere Unebenheiten handelt. Tatsächlich muss der Holzfußboden in den wenigsten Fällen komplett erneuert werden – stattdessen können Sie ihn mit einer speziellen Ausgleichsmasse für Holzböden übergießen. Holz stellt einen schwimmenden Bodenbelag dar, weshalb sich eine Kombination aus flexibler Ausgleichsmasse und Armierungsgewebe besonders gut eignet.
Kleinere Unebenheiten der Holzdielen lassen sich oftmals schon mit einem Abschleifen beheben. Denken Sie daran, dass die gesamte Oberfläche kurz angeschliffen werden sollte – sonst entstehen farbliche Unterschiede nach der Schutzlasur. Tiefere Schäden können mit einer Holzspachtelmasse behandelt werden.
Produktempfehlungen
Ausgleichsmasse
Ausgleichsmassen (17,90 € bei Amazon*) werden in vielen unterschiedlichen Varianten angeboten, sodass Sie Ihre Auswahl an den vorhandenen Fußboden anpassen sollten. Viele Produkte eignen sich universell für Fliesen, Paneele und Parkette. Sie sind oftmals nach wenigen Stunden begeh- und belastbar. Achten Sie beim Kauf auf den Verbrauch pro m2, die minimale und maximale Schichtdicke sowie auf eine hohe Druckfestigkeit (mindestens 25 N/mm2).
Randdämmstreifen
Um die Berührungspunkte zwischen Wand und Boden zu entkoppeln, werden sogenannte Randdämmstreifen (15,90 € bei Amazon*) eingesetzt. Diese lassen sich mit einem Klebestreifen direkt an der Wand befestigen und reduzieren den Trittschall. Wichtige Auswahlkriterien sind eine Stärke von mindestens 5 mm, eine ausreichende Länge und ein hoher Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit. Die Dämmstreifen sollten sich für Nass- und/oder Trockenputz eignen.
Entlüftungsrolle
Ist von einer Entlüftungsrolle (17,50 € bei Amazon*) die Rede, so handelt es sich um einen Roller mit Stacheln – dieser entfernt kleine Luftbläschen aus der gegossenen Ausgleichsmasse. Entscheiden Sie sich am besten für eine Entlüftungsrolle mit Spritzschutz und prüfen Sie beim Kauf die Rollerbreite und die Stachellänge (mindestens 8 mm). Langlebig sind vor allem Produkte aus lösungsmittelbeständigem Kunststoff.
Stehrakel
Mit einer Stehrakel (29,94 € bei Amazon*) kann die Ausgleichsmasse verteilt und geglättet werden, ohne dass Sie dabei auf Knien arbeiten müssen. Dafür werden spezielle Aufsätze angeboten, die sich mit einem Besenstiel verbinden lassen. Wichtig ist, dass die Rakel aus einem rostfreien Blatt mit einer Zahnung hergestellt wird und eine ausreichende Länge hat. Praktisch sind auch höhenverstellbare Varianten.
Quarzgrund
Bevor Sie die Ausgleichsmasse gießen können, sollten Sie den Fußboden vorbereiten. Dazu gehört das Streichen von Quarzgrund (32,00 € bei Amazon*) , um für eine wasserdichte, frostbeständige und haltbare Oberfläche zu sorgen. Prüfen Sie vor dem Kauf, ob der Quarzgrund für den Innenbereich geeignet ist und mit welchen Ausgleichsmassen er kombiniert werden kann. Gleichzeitig sollte eine hohe Deckkraft gegeben sein.
Anleitung: einen Fußboden in 4 Schritten ausgleichen
Wie wird ein Fußboden ausgeglichen?
1. Bereiten Sie den Untergrund vor und bringen Sie Randstreifen an
2. Bedecken Sie größere Beschädigungen mit Haftgrund und füllen Sie diese mit einer Ausgleichsmasse auf
3. Verteilen Sie dann eine Schicht Ausgleichsmasse über die gesamte Fläche, bevor Sie diese entlüften und trocknen lassen
4. Schleifen Sie den Boden flächig oder punktuell (für Parkettbelage) ab
- Ausgleichsmasse
- Quarzgrund
- Randdämmstreifen
- evtl. Silikon oder Acryl
- Besen oder Staubsauger
- Schutzkleidung (Handschuhe und Atemschutz)
- Kübel oder Maurerwanne
- Quirl oder Bohrmaschinenaufsatz
- Malerrolle
- Pinsel
- Stehrakel
- Entlüftungsrolle
- Schleifmaschine
1. Vorbereitung
Untergrund vorbereiten. Bevor Sie mit dem Ausgleichen des Fußbodens beginnen können, sollten Sie den vorhandenen Untergrund bestmöglich vorbereiten. Dafür muss die Fläche zuerst von Staub, Sand und anderen Verschmutzungen befreit werden, wofür sich Besen und Staubsauger eignen. Zusätzlich gilt, dass der Fußböden frei von Fettflecken sein muss, was eventuell den Einsatz eines Reinigungsmittels erforderlich macht.

Zunächst muss der Boden gründlich gesäubert werden
Randstreifen anbringen. Bringen Sie danach die Randdämmstreifen (15,90 € bei Amazon*) an jenen Stellen an, an denen der Boden und die Wände aufeinandertreffen. Dadurch wird die Trittschalldämmung verbessert. Dichten Sie außerdem die Türbereiche ab, sodass die Ausgleichsmasse nicht in angrenzende Räume fließen kann.

Jetzt werden die Randdämmstreifen verlegt
Schutzausrüstung anlegen. Denken Sie außerdem daran, dass beim Ausgleichen des Fußbodens mit alkalischen Stoffen gearbeitet wird, die sich negativ auf Ihre Haut auswirken können – tragen Sie daher unbedingt Handschuhe. Beim Anrühren der Ausgleichsmasse (218,90 € bei Amazon*) entsteht außerdem Staub, sodass Sie Ihre Atemwege mit einer Halbmaske schützen sollten. Auch eine Schutzbrille kann nicht schaden.

Eine Schutzausrüstung ist anzuraten
2. Haftgrund auftragen und Beschädigungen auffüllen
Sollte der Fußboden größere Beschädigungen aufweisen oder tiefere Löcher haben (die beispielsweise durch das Herausreißen des alten Bodenbelags entstanden sein können), müssen diese Bereiche zuerst behandelt werden. Tragen Sie den Quarzgrund (32,00 € bei Amazon*) auf und füllen Sie die Schäden mit Ausgleichsmasse aus. Der Quarzgrund lässt sich am besten mit einer Malerrolle und mit Pinseln großflächig verteilen.

Beschädigungen sollten vorher behoben werden
3. Ausgleichsmasse aufbringen
Ausgleichsmasse anrühren. Rühren Sie nun die Ausgleichsmasse in mehreren Wannen oder Kübeln an und achten Sie darauf, dass die flüssige Masse in Bewegung bleibt – sie trocknet schnell an, sobald Sie den Quirl weglegen. Das richtige Wasser-Pulver-Verhältnis ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, weshalb Sie sich an den Angaben auf der Verpackung orientieren sollten.

Nach dem Anrühren muss die Ausgleichsmasse schnell verarbeitet werden
Ausgleichsmasse aufbringen. Beginnen Sie in der hinteren Ecke des Raumes mit dem Verteilen der Ausgleichsmasse (218,90 € bei Amazon*) . Gießen Sie diese zuerst auf den Boden und verteilen Sie sie dann mit einem Stehrakel (29,94 € bei Amazon*) , um für eine gleichmäßige Schicht zu sorgen. Zumeist lohnt es sich, dabei zu zweit zu arbeiten, sodass eine Person weiter rührt und die andere Person die Ausgleichsmasse verteilt.

Mit einem Rakel lässt sich die Ausgleichsmasse optimal verteilen
Ausgleichsmasse entlüften und trocknen lassen. Entlüften Sie die noch flüssige Ausgleichsmasse direkt nach dem Aufbringen mit einer Entlüftungsrolle (17,50 € bei Amazon*) bzw. Stachelrolle. So werden etwaige Luftblasen entfernt. Lassen Sie das Ganze dann entsprechend der Herstellerangaben durchtrocknen. Dieser Prozess dauert üblicherweise mehrere Stunden.
4. Oberfläche abschleifen
Nachdem der Boden komplett getrocknet ist, sollte die Oberfläche für die Weiterverarbeitung angeschliffen werden. Wird die neue Ausgleichsmasse als Fußboden genutzt, so muss der gesamte Bereich abgeschliffen und im Anschluss versiegelt werden. Soll ein Belag verlegt werden (man denke etwa an Parkett oder Laminat), reicht ein punktuelles Anschleifen zumeist aus.

Zum Weiterverarbeiten sollte der Boden abgeschliffen werden
Mögliche Probleme & Lösungen
Wird der ausgeglichene Fußboden für einen nachfolgenden Belag aus Holz nur punktuell abgeschliffen, kann es schnell zu Unebenheiten an den Rändern kommen – das sorgt wiederum dafür, dass der neue Holzboden quietscht oder sich verformt. Schleifen Sie in solchen Fällen großflächiger ab und achten Sie darauf, dass die gesamte Bodenausgleichsmasse nivelliert wurde.
FAQ
Warum sollte ein Fußboden ausgeglichen werden?
Ein gerader und ebener Fußboden sorgt dafür, dass sich Belage optimal verlegen lassen. Das gilt sowohl für Holzdielen und Parkett als auch für Vinyl, Fliesen und für Teppichboden – erst durch eine gerade Auflagefläche werden sie hoch belastbar. Gleichzeitig wird ein etwaiges Gefälle ausgeglichen.
Gibt es eine Alternative zu Ausgleichsmassen beim Ausgleichen des Fußbodens?
Nicht immer ist es notwendig, einen Fußboden mit Ausgleichsmasse zu behandeln. Stattdessen können Sie beispielsweise einen stark belasteten Boden neu mit Estrich abdecken. Für weniger belastete Fußböden kommen Gummipads als Abstandshalter zum Belag infrage. Kleinere Unebenheiten lassen sich oftmals abschleifen.
Wie lässt sich ein Holzfußboden am besten ausgleichen?
Die beste Vorgehensweise bei einem Holzboden hängt davon ab, ob es sich um kleinere Unebenheiten oder um ein Gefälle bzw. größere Schäden handelt. Soll der Holzboden erhalten bleiben, kann ein Abschleifen bereits ausreichend sein. Stärkere Unebenheiten werden mit einer passenden Ausgleichsmasse übergossen, sodass ein neuer Belag verlegt werden kann.
Wie kann man einen Fußboden ausgleichen?
Reinigen Sie den Untergrund und bringen Sie Randstreifen an, bevor Sie Schutzkleidung anlegen und den Haftgrund vorstreichen. Größere Beschädigungen werden dann mit Ausgleichsmasse gefüllt. Danach wird der gesamte Fußboden mit einer dünnen Schicht Ausgleichsmasse versehen. Nachdem diese entlüftet wurde und getrocknet ist, kann der Boden abgeschliffen werden.
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