Wasserleitung mit Luft abdrücken
Die Dichtheitsprüfung einer Wasserleitung wird auch Abdrücken genannt. Dabei geht es darum, in den Leitungen Druck aufzubauen, um zu testen, ob sie wirklich dicht sind. Es besteht die Möglichkeit, dafür Wasser zu verwenden, was auch häufig getan wird. Eine andere Möglichkeit ist die Dichtheitsprüfung mit Inertgas oder Luft.
Allerdings gibt es an der Luft-Methode immer mehr Kritik vonseiten der Versicherungen, weil sie zu ungenau ist, bzw. weil sich die Lecks sehr schwer feststellen lassen und weil schwere Schäden entstehen können, falls ein Teil der Leitung nachgibt. Diese Kritik steht im Widerspruch zu den Empfehlungen der ZVSHK (des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima). Tatsache ist nämlich, dass eine Prüfung mit Wasser oft schwer durchführbar ist (weil das Wasser nach der Prüfung nicht mehr als sieben Tage stehen darf) und die Dichtheitsprüfung mit Luft doch besser erscheint.
Genaueres zu diesem Thema können Sie in der DIN EN 806 zur Prüfung von Wasserinstallationen mit Wasser, Luft oder Inertgas nachlesen.
Zum Vorgehen
Wenn Sie die Leitungen mit Luftdruck prüfen, müssen Sie vorsichtig vorgehen. Setzen Sie das Rohrsystem unter zu großen Druck, kann sich beispielsweise ein nicht gut verbautes Teil explosionsartig lösen und Schäden oder Verletzungen hervorrufen. Aus diesem Grund wird mit sehr niedrigem Druck geprüft.
Das führt dazu, dass das Leitungssystem in viele kleine Abschnitte unterteilt werden muss, was relativ aufwändig ist. Anders kann mit dem geringen Druck (nicht über 3 Bar) das gesamte System jedoch nicht geprüft werden. Um undichte Stellen zu erkennen, benetzen Sie die Verbindungsstellen an den Rohren beispielsweise mit einem speziellen Spray (Lecksuch-Spray).
Da auch Temperaturschwankungen zu einem undeutlichen Ergebnis führen können, ist es sinnvoll, die Prüfung über einen längeren Zeitraum hinweg vorzunehmen. Meist wird eine halbe Stunde lang geprüft.