Anwendungsgebiete für das Drahtbiegen
- Herstellung von Haken oder Ringen aus Draht
- Federherstellung
- Herstellung von Deko-Objekten aus Draht
- Fingerfertigkeitsprüfung für Zahnmedizinstudenten
Herstellung von Haken oder Ringen aus Draht
Je nach Drahtstärke können Haken aus dickerem Draht auch mit der Hand gebogen werden. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Kaltumformung.
Bei den meisten Materialien braucht der Draht nicht erhitzt zu werden. Eine Ausnahme bildet hier lediglich Kupfer und Messing, wo der Draht zuvor weich geglüht werden muss.
Das Biegen kann ganz einfach mit einer geeigneten Zange erfolgen. Je länger dabei die Zangengriffe, desto größer ist die übertragene Biegekraft wenn die Zange am hintersten Ende angefasst wird.
Ein Einspannen des Drahtstücks in einen Schraubstock ist sinnvoll. Ringe können auch unter Zuhilfenahme von zwei Zangen gebogen werden, oder um ein zylindrisches Stück mit richtigem Durchmesser herumgeklopft werden.
Im professionellen und industriellen Bereich übernehmen diese Arbeit Drahtbiegemaschinen, die auch festere Drähte von größerem Durchmesser biegen können.
Federherstellung
Federn werden aus Federstahldrähten hergestellt. Federstahl hat eine sehr hohe Zugfestigkeit und eine sehr hohe Elastizitätsgrenze, daher ist für die Umformung mehr Kraft nötig als bei anderen Stählen.
Federdraht darf zum Biegen dabei nicht weich geglüht werden, was die Biegung einfacher machen würde, da sonst die Elastizitätseigenschaften verloren gehen. In den meisten Fällen ist ein Selbst Herstellen von Federn deshalb problematisch.
Herstellung von Deko-Elementen aus Draht
Draht kann zu Drahtgeflecht sowohl in zwei- als auch in dreidimensionalen Formen gebogen werden. Dazu reichen herkömmliche Werkzeuge wie eine Zange völlig aus.
Drähte für diese Anwendung sind entweder Aluminiumdrähte oder Kupfer- und Messingdrähte. Silberdrähte mit Kupferkern oder echte Gold- und Silberdrähte sind in der Regel schwerer zu beschaffen aber ebenfalls möglich.
Effektdrähte weisen schon von vornherein eine wellige oder gedrehte Struktur auf und sorgen damit für eine interessante Optik. Der Einsatz von speziellen Biegehilfen ist gerade bei Effektdrähten ratsam.
Fingerfertigkeitsprüfung für Zahnmedizinstudenten
Um zum Studium der Zahnmedizin zugelassen zu werden, muss in Österreich eine Eignungsprüfung abgelegt werden. Ein Teil dieser Eignungsprüfung besteht aus der Aufgabe, Draht in bestimmte Formen zu biegen. Zuhilfegenommen werden dabei Zangen.
Um sich für die Eignungsprüfung gut vorzubereiten, ist entsprechende Übung und ein Nachbilden der Übungsaufgaben in jedem Fall ratsam.