Kalken und Patinieren
Die Begriffe „kalken“ und „patinieren“ meinen das Gleiche: Das Füllen der Poren des Holzes mit einer speziellen Masse. Dadurch entsteht ein antikes Aussehen des Holzes in einem besonderen, weißen Farbton.
Anwendungsmöglichkeiten für das Kalken
Das Kalken ist an und für sich eine sehr aufwändige Angelegenheit, die einiges an Zeit in Anspruch nimmt und auch etwas Geschick erfordert. Passend ist sie vor allem für hochwertige, alte Möbel, die dadurch besonders authentisch wirken, da das Kalken eine althergebrachte Holzbearbeitungsmethode ist.
Voraussetzungen zum Kalken
- gekalkt werden kann nur sehr großporiges Holz (Eichenholz, Kiefernholz, aber auch Eschenholz und Ulmenholz)
- das Holz muss völlig trocken sein, bevor begonnen werden kann
- das Holz muss absolut sauber und fettfrei sein (wichtig bei antiken Stücken)
- das Holz muss zuvor gebeizt und grundiert werden
Eichenholz kalken – Schritt für Schritt
- Grundierungslack (am besten Schellack, schützt das Holz, sonst wasserlösliche Lacke)
- Wasserlösliche (!) Beize
- Kalkpaste
- grobes Leinen (für das Auftragen der Paste)
- Drahtbürste
- Pinsel oder Rolle für die Grundierung
- Microfasertuch
1. Holz reinigen und vorbereiten
Holz auf Schäden überprüfen, gründlich mit der Drahtbürste reinigen. Bei Eichenholz am besten Messingdrahtbürsten verwenden (Reaktion der Gerbsäure mit Eisenmetallen möglich). Abschleifen zuvor ist meist empfehlenswert. Immer in Faserrichtung mit der Drahtbürste arbeiten.
2. Beizen
Ausschließlich wasserlösliche Beizen verwenden. Der Farbton der Beize bestimmt das Endergebnis, grundsätzlich ist ein dem natürlichen Holzfarbton naher Farbton empfehlenswert. Nach Anleitung verfahren und trocknen lassen.
3. Grundieren
Schellack funktioniert sehr gut, alternativ auch andere Lacke (unbedingt wasserlöslich).
4. Kalkpaste auftragen
Kalkpaste zunächst mit dem Leinenstück auftragen. Dabei zunächst quer zur Faserrichtung des Holzes arbeiten. Überschüssige Menge Paste mit dem Tuch abwischen. Danach kann noch einmal vorsichtig in Richtung der Fasern gewischt werden, um die Paste besser zu verteilen. 24 Stunden trocknen lassen
5. Nachbehandlung
Zum Schutz der Kalkpaste muss noch eine Versiegelung aufgebracht werden. Bei Eichenholz in der Regel Wachsversiegelung, bei allen anderen Hölzern aber besser Schellackpolitur.