Sinnvolle Nachrüstung
Bevorzugt steigen Einbrecher über Fenster im Erdgeschoss oder Terrassentüren (sogenannte Fenstertüren) ein. Hier ist ein Nachrüsten auf jeden Fall sinnvoll. Haus- und Nebeneingangstüren sind ebenfalls bevorzugte Ziele, wo Einbrecher versuchen, ins Haus zu gelangen.
Im Obergeschoss und im Dachgeschoss braucht man Fenster nur dann sichern, wenn der Einbrecher eine Aufstiegsmöglichkeit hat (etwa ein vorgelagertes Garagendach, Kletterhilfen oder Ähnliches). In den meisten Fällen wird ein Nachrüsten bei Fenstern in oberen Geschossen nicht sinnvoll sein.
Für den Schutz der Garage lässt sich nachträglich oft nicht mehr viel tun, vor allem das Garagentor lässt sich meist nur schwer wirksam nachrüsten.
Nachrüsten für Fenster und Terrassentüren
Hier ist das Nachrüsten besonders wichtig – bei mehr als der Hälfte der Einbrüche kommen die Täter über Fenster oder Terrassentür. Ungesicherte Fenster lassen sich bereits mit einem einfachen Schraubendreher lautlos und in Sekunden aufhebeln.
Auch das Einschlagen der Scheibe und danach den Fenstergriff zu betätigen ist eine gelegentlich angewandte Methode (rund 10 % der Fälle).
Damit beides nicht passiert, können Sie folgende Teile nachrüsten:
Nachrüstteil | zu beachten | schützt gegen | Preis ca. |
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Aufschraubsicherungen | unbedingt nach DIN 18104, optisch oft unschön | Aufhebeln | ab ca. 30 EUR |
Pilzkopfzapfen sieh auch hier | unbedingt nach DIN 18104 | Alternative gegen Aufhebeln, unsichtbar | |
Abschließbare Fenstergriffe | unbedingt nach DIN, müssen Drehmoment von 100 Nm widerstehen | sogenannten Glasdurchgriff | ab ca. 30 EUR |
Um das Glas zu schützen können Sie auch zusätzlich noch Sicherheitsfolien nachrüsten. In den meisten Fällen erreichen Sie bei hohem Kostenaufwand (ab rund 40 EUR pro m² Glasfläche) nur sehr niedrige Widerstandswerte (meist P2A).
Türen nachrüsten
Bei Türen kann man vor allem die Beschläge und das Schloss selbst nachrüsten. Möglich sind hier:
- ein Schutzbeschlag (schützt Profilzylinder und Schlossmechanik)
- eine sogenannte Bandseitensicherung des Türbands, verhindert das Aushebeln
- eine Mehrfachverriegelung (verschiedene Arten, können auch kombiniert werden)
- eine Türspaltsicherung
Schutzbeschläge sollten am besten ES2 oder ES3 erfüllen (stark einbruchhemmend).
Eine Türspaltsicherung ist eher ein Schutz gegen Eindringen als ein echter Einbruchschutz. Sie kann aber von innen vorgelegt werden (wenn man z.B. das Haus über die Garage verlässt) und mit dem Schlüssel von außen geöffnet werden.