Freistehende Häuser oder Einheiten in einer Anlage
Zunächst einmal muss zwischen Mietern und Wohneigentümern unterschieden werden. Bei Wohneigentum bestehen aber gegebenenfalls auch wieder Besonderheiten bei Eigentumswohnungen in Gebäuden mit mehreren Einheiten. So kann es vereinbart worden sein, dass die Außenseite der Fenster immer durch einen Fachbetrieb gestrichen wird, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu wahren.
Mieter und deren Verpflichtungen beim Fenster streichen
Bei Mietern stellt es sich so dar, dass sie grundsätzlich nicht zum Streichen der Außenseite von Fenstern verpflichtet sind. Andererseits muss der Mieter aber beim Vermieter das Einverständnis einholen, wenn er von sich aus streichen will. Um spätere Missverständnisse beim Auszug zu vermeiden, sollten Sie auch bei noch so gutem Verhältnis zum Vermieter dieses Einverständnis schriftlich vorliegen haben.
Das Fenstermaterial
Sind all diese Fragen geklärt und Sie können sich ans Streichen der Fenster machen, müssen Sie noch das Material der Fensterflügel und Rahmen bestimmen.
- Holz
- Leichtmetall (in der Regel Aluminium)
- Kunststoff
- eine Kombination aus oben genannten Materialien
Streichen verschiedener Fenster
Da es beim Streichen von Fenstern vornehmlich um Holzfenster geht, haben wir nachfolgend eine Anleitung für Sie erstellt, die Holzfenster fokussiert und daher nur bedingt für andere Materialien verwendet werden kann. Auch, wenn es eher selten der Fall ist, haben wir unter „Kunststofffenster streichen“ eine Anleitung zum Streichen dieser Fenster für Sie bereitgestellt. Darüber hinaus erhalten Sie im Hausjournal ebenso eine Streichanleitung, um Aluminium zu streichen.
Schrittweise Anleitung zum Streichen Ihrer Fenster
- Spachtelmasse (Holzkitt oder Polyesterspachtel)
- eventuell Grundierung
- Holzschutzlasur oder Lack außen
- Lack oder Lasur innen
- Schleifpapier
- Abdeckfolie
- Klebeband
- staubbindendes Tuch
- etwas Wasser
- Silikonreiniger (gegen Fettabdrücke)
- verschiedene Pinsel
- verschiedene Farbrollen
- Lackschale mit Abstreifmöglichkeit
- Spachtel
- eventuell verschiedene Schraubenzieher
- eventuell Spitzzange
- eventuell Wasserpumpenzange
- Cutter-Messer
- Schwamm
- Arbeitsleiter
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst müssen Sie sich vom Zustand der Fenster überzeugen. Sind größere Beschädigungen vorhanden, benötigen Sie neben dem Lack oder der Lasur auch Spachtelmasse.
Wenn es nicht zu aufwendig ist, kann es durchaus empfehlenswert sein, die Fenster vor dem Streichen auszubauen. Selbstverständlich bieten wir Ihnen im Hausjournal auch eine Anleitung und Tipps zum Fenster ausbauen.
2. Schleifen, spachteln, schleifen
Erst werden Sie die Fenster abschleifen müssen, um sie aufzurauen. Auch wenn der alte Lack abblättert, ist ein Anschleifen sinnvoll. Abbeizen ist eher bei Ausnahmen zu empfehlen. Wenn Sie den nun freiliegenden Holzrahmen etwas mit Wasser nass machen und aufquellen lassen, können Sie im Anschluss auch stark abstehende Spreißel einfach abschleifen.
Überprüfen Sie dann die Fenster auf Beschädigungen. Kleinere Beschädigungen, die Sie spachteln oder mit Kit auffüllen wollen, weiten Sie mit einer Spachtel etwas auf und ritzen Sie an beiden Enden der Längsseiten leicht ein, damit die jeweilige Masse besser anhaften bleibt.
Nach dem Trocknen schleifen Sie die jeweiligen Stellen dann mit einem Schleifklotz. Das Schleifpapier sollte in der Körnung immer feiner werden (beginnend bei 80 bis 120 hin zu 300 bis 400, je nach Zustand der Fenster). Gegebenenfalls müssen Sie diesen Arbeitsschritt (das Spachteln und Schleifen) mehrfach wiederholen.
3. Reinigen und trocknen
Jetzt befreien Sie die Fenster restlos vom Schleifstaub. Im letzten Schritt können Sie ein staubbindendes Tuch (15,80€ bei Amazon*) verwenden, wie es in Lackierereien im Einsatz ist.
4. Abkleben, Beschläge abnehmen
Nehmen Sie nun sämtliche Beschläge, Griffe usw. ab, die Sie mühelos entfernen können. Alle weiteren Bauteile, die nicht mitgestrichen werden sollen, kleben Sie sauber ab. Das gilt natürlich auch für die Fensterscheiben.
5. Das Streichen der Fenster
Nun können Sie die Fenster streichen oder grundieren. Streichen Sie dabei immer mit der Maserung des Holzes, falls diese noch zu erkennen ist. Je nach Deckkraft, oder falls Sie grundieren, müssen Sie noch einen zweiten Streichdurchgang durchführen. Dann lassen Sie den Fenstern genügend Zeit zum Trocknen.
6. Abschlussarbeiten
Entfernen Sie die Abdeckfolie und das Klebeband, befestigen Sie demontierte Teile wieder an den Fenstern.
Sie sollten immer möglichst den Lack oder die Lasur verwenden, die bereits den Altanstrich darstellt. Zumindest aber sollte es sich um dieselbe Zusammenstellung, also wasserverdünnte oder lösemittelhaltige Farbe, handeln. Tragen Sie wasserverdünnte Produkte auf lösemittelhaltige Lacke und Lasuren auf, kann es zur starken Fleckenbildung führen. Umgekehrt (lösemittelhaltig auf wasserverdünnt) kann sich der Altanstrich buchstäblich auflösen.Achten Sie auf blockfeste Produkte. Andernfalls kann der Lack oder die Lasur beim später geschlossenen Fenster verkleben.
Trennen Sie konsequent zwischen Lacken und Lasuren für innen und Holzschutzmitteln für außen. Letztgenannte Produkte enthalten in der Regel einen UV-Schutz und sind außerdem nicht für bewohnte Innenräume zugelassen.
Sehr helle Lasuren enthalten kaum UV-Schutz, ebenso sehr dunkle Lasuren. Ein guter UV-Schutz wird zumeist auf Basis rötlicher Eisenoxid-Pigmente hergestellt.
Auch wenn wasserverdünnte Lacke scheinbar umweltverträglicher sind, sollten Sie berücksichtigen, dass die Standzeiten (Haltbarkeit des Anstrichs) deutlich kürzer sind. Ein augenscheinlich eher umweltverträgliches Produkt wird so schnell zur größeren Umweltsünde, wenn es entsprechend öfter eingesetzt werden muss.
Wasserverdünnte Lacke im Innenbereich können Sie wie eine Lasur anwenden, wenn Sie noch einen guten Schuss Wasser untermischen. Bei weißen Lacken kann so ein Effekt wir beim Kalken von Möbelstücken entstehen.
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