Gibt es beim Flachdach überhaupt eine Firsthöhe?
Bei einem Flachdach wird der Begriff der Firsthöhe nicht verwendet. Die Firsthöhe ist in vielen Bebauungsplänen als Begriff deshalb so präsent, weil in vielen Regionen Dachformen wie Sattel- und Walmdächer die vorherrschenden Dachformen sind. Bei solchen Dächern ist der am höchsten Punkt des Gebäudes befindliche Firstbalken des Dachs eine wichtige Referenzgröße, um die Gesamthöhe des Gebäudekörpers in Bezug zum Geländeniveau zu messen. Flachdächer haben ihrer Definition nach zwar stets eine gewisse Mindestneigung, sie haben aber dennoch keinen First.
Warum verwendet man beim Flachdach den Begriff der Gesamthöhe?
Beim Flachdach kann mangels Firstbalken keine Firsthöhe ermittelt werden, daher hat sich für Flachdächer der auch allgemein heutzutage gebräuchlichere Begriff der Gesamthöhe etabliert. Diese sollte im Regelfall als Abstand zwischen dem höchsten Punkt eines Flachdachs und dem niedrigsten Punkt des umgebenden Geländeniveaus gemessen werden. Gewisse Schwierigkeiten und Sonderfälle bei dieser Messung ergeben sich durch:
- Flachdächer in Hanglage
- bauliche Aufbauten auf dem eigentlichen Flachdach (z. B. Wärmepumpen, Solaranlagen oder Antennen)
- die Verwendung einer höheren Dachrandabdeckung
Wie wird die Höhe beim Flachdach am Hang gemessen?
Aufgrund des unregelmäßig hohen Terrains rund um den Baukörper muss die Gesamthöhe eines Hauses in Hanglage nach speziellen Regeln berechnet werden. In der Regel ist festgelegt, dass die Gesamthöhe bei Bauten mit Flachdach ähnlich der klassischen Traufhöhe anhand der Höhe der Wandflächen inkl. Attika gemessen wird. Am Hang dient als unterer Bezugspunkt der tiefste Punkt des überbauten Terrains, der unterhalb des Flachdachs liegt. Letzteres ist vor allem bei terrassenartig in den Hang integrierten Bauten besonders relevant.