Gipsputz lässt sich fliesen
Um Gipsputz ranken viele Gerüchte, was mit ihm angestellt werden kann und was nicht. Dazu zählen Fragen wie die Notwendigkeit einer Grundierung, das Verputzen von Wänden in sogenannten Feuchträumen und das Aufbringen von Gipsputz auf Gipsputz. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass sich Beton und Gipsputz nicht vertragen.
Generell gilt, dass der gutmütige Gipsputz für nahezu alle Zwecke gut verwendet werden kann und sich genauso wie Gipskarton auch als Fliesenuntergrund eignet.
Anforderungen und Bedingungen für das Fliesen
Wenn Fliesen auf Gipsputz angebracht werden, müssen folgende Anforderungen erfüllt sein:
- Der Putz muss fest sein
- Der Putz darf keinen Staub enthalten
- Der Feuchtigkeitsgehalt muss unter einem Prozent liegen
- Die Dicke der Putzschicht muss mindestens zehn Millimeter betragen
- Die Oberfläche des Putzes darf nicht gefilzt oder geglättet sein
- Der Putz muss lotgerecht verarbeitet und aufgebracht sein
- Nicht wasserabweisender Gipsputz muss grundiert werden
- In Räumen mit temporärem Feuchtigkeitsaufkommen muss eine Verbundabdichtung erfolgen
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, können die Fliesen auf herkömmliche Art wie auf jedem anderen Untergrund mit Mörtel beziehungsweise Speis angebracht werden. Werden zementhaltige Klebstoffe verwendet, sollten sie möglich ein hohes Wasserrückhaltevermögen bei schnellstmöglicher Trocknung besitzen. Ist der Gipsputz extrem glatt, kann eine Grundierung mit Quarzsand die benötigte Haftfähigkeit herstellen. Aufgeraut werden muss der Putz nicht.
Druck- und Zugbelastung
Herkömmliche keramische Fliesen aller Art halten auf Gipsputz ohne Probleme und dauerhaft. Im Durchschnitt wiegen Fliesen um die 25 Kilogramm pro Quadratmeter, worauf alle Fliesenkleber- und Mörtel eingestellt sind. Vereinfacht gesagt hält Gipsputz in etwas das Doppelte der Zugkraft, die durch das Gewicht der Fliesen entsteht.