Fliesen möglichst nie direkt auf Holz verlegen
Oft besteht überhaupt keine andere Möglichkeit, als Fliesen auf Holz zu verlegen. So zum Beispiel in Altbauräumen, deren Boden eine Holzzwischendecke ist. Die darauf befestigten Holzdielen können dann noch der „massivste“ Untergrund sein, der überhaupt möglich ist, denn ein durchschnittlicher Zementestrich samt den Fliesen könnte für die Holzzwischendecke zu schwer werden. Dementsprechend hat der Fachhandel Lösungen entwickelt, dass Fliesen auf Holz einigermaßen sicher verlegt werden können. Zwar wird auf vielen Flex-Fliesenlebern angegeben, dass sie auch auf Holz haften, doch die Spannungsprobleme bleiben bestehen. Selbst das direkte Verlegen von Fliesen auf spezielle Holzspanplatten sollte die allerletzte Option darstellen.
Fliesen auf Holz mit einer Entkopplung verlegen
Im Prinzip muss auf einem Holzboden ein weiterer Zwischenbelag montiert werden, der biegefest ist. Dazu darf sich dieser Untergrund aber nicht mit den Holzdielen darunter bewegen, er muss also davon entkoppelt werden. Es gibt zahlreiche verschiedene Systeme, die entweder lose oder fest verbunden verlegt werden. Die perfekte Lösung gibt es jedoch noch nicht. Nur eine „bestmögliche“ Lösung. Das Verlegen einer losen Entkopplung bedeutet, dass der gesamte Boden später nur bedingt belastbar ist. Daher beschreiben wir nachfolgend das Fliesen auf Holz mit einer fest installierten Entkopplung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Fliesen stabil auf Holz zu verlegen
- Fliesen
- Flexfliesenkleber
- Flexfugenmasse
- Silikon
- Spachtelmasse
- Entkopplungsplatten
- Armierungsgewebe
- Haftgrundierung
- Schrauben
- Akkuschrauber
- Spachtel
- Traufel
- Zahntraufel
- Bohrmaschine
- Rührquirl
- Quast
- Silikonspritze
- Fugenkelle
- Fugbrett mit Hartgummi
1. Vorbereitung des Holzbodens
Zunächst müssen Sie lose Holzdielen wieder verschrauben. Achten Sie darauf, dass die Schrauben alle in den Dielen versenkt sind. Keinesfalls dürfen Sie die Dielen nageln. Große Unebenheiten können Sie nun mit der Spachtelmasse ausgleichen.
2. Entkopplung vom Holzboden
Bei extrem schwingungsreichen Holzböden müssen Sie nun die Entkopplung montieren. Die Entkopplungsplatten werden mit dem Holzboden verschraubt. Anschließend wird ein Armierungsnetzgewebe ausgelegt und die Entkopplungsplatten werden mit flexiblem Fliesenkleber verspachtelt. Bevor Sie nun mit dem Fliesenverlegen beginnen können, müssen Sie die Oberfläche vollständig trocknen lassen. Das kann bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen.
3. Fliesen auf Holz verlegen
Jetzt wird der Fliesenkleber zum Fliesenverlegen angerührt. Der Fliesenkleber wird im Dünnbettverfahren aufgetragen. Mit der Zahntraufel bilden Sie dabei Stege. Achten Sie auf einen genügend großen Abstand der herkömmlichen als auch der Dehnungsfugen am Rand.
4. Verfugen der auf Holz verlegten Fliesen
Nun können Sie mit dem Verfugen beginnen. Auch hierfür setzen Sie einen flexiblen Fugenmörtel ein. Verfugen Sie die Fliesen wie bei allen anderen Fliesenflächen. Benutzen Sie dazu Fugenkelle und Fugbrett. Kurz vor dem Antrocknen schwämmen Sie dann die Fugen mit einem Schwammbrett oder Fliesenschwamm etwas aus. Im Anschluss können Sie jetzt die Dehnungsfugen mit Silikon verfugen.
Auch wenn es manche Hersteller freigeben, sollten Sie Fliesen auch nicht direkt auf Holzspanplatten verlegen. Auch hier müssen Sie zunächst für eine Entkopplung sorgen.
Beim Vorbereiten des Holzbodens achten Sie bitte auf feuchte Stellen. Diese müssen erst saniert werden. In diesem Zusammenhang muss außerdem gewährleistet werden, dass der Holzboden über eine gute Unterlüftung verfügt – andernfalls fault er Ihnen später buchstäblich zusammen.