Wozu dient das Fundament?
Fundamente können grundsätzlich als Tiefgründung und als Flachgründung ausgeführt werden, wobei es bei jeder Form wiederum unterschiedliche Ausführungen gibt. Sie stellen die tragende Struktur eines Bauwerks dar. Ganz gleich, ob das Fundament als Pfahlgründung, als Streifenfundament oder als Fundamentplatte ausgeführt wurde, es dient in jedem Fall dazu, leichtere Strukturen mit einem massiven Träger zu verbinden. Dadurch wird eine Verformung oder Bewegung der darauf befindlichen Bauteile verhindert.
Flachgründung
Die Flachgründung kann als Einzelfundament, auch Punktfundament genannt, ausgeführt werden. Diese Art kommt beispielsweise bei Bau eines Carports zum Tragen, wenn nur punktuell unter den Stützen der Konstruktion kleine Betonfüße eingesetzt werden, um darauf die tragenden Balken zu befestigen. Das Streifenfundament wird häufig beim Bau von Garagen oder Gartenhäusern eingesetzt. Es ist deutlich kostengünstiger als die Bodenplatte, denn bei dieser Ausführung werden nur dort, wo später Mauern erstellt werden sollen, die Fundamente streifenförmig angelegt, meist in einer Breite von etwa 40 cm. Die Freiräume zwischen den Streifenfundamenten können mit Kies aufgefüllt werden. Ebenso wie das Einzelfundament kann es der ambitionierte Heimwerker oder die Heimwerkerin selbst errichten. Es werden durch graben oder ausbaggern Gräben angelegt, die mit Rahmen aus Holz oder speziellen Schaltafeln seitlich begrenzt werden. Dadurch erhält man beim Betonieren saubere Kanten. Die Gräben werden mit dickflüssigem Beton aufgefüllt, nachdem zunächst Bewährungsstahl in die Gräben eingebracht wurde. Dieser dient der Vermeidung von Brüchen und dem besseren Halt des Fundamentes. Anschließend muss der Beton mit einem Kantholz oder einer Rüttelflasche verdichtet werden, um Lufteinschlüsse zu verhindern. Nach dem abschließenden Glattstrich muss das Fundament mehrere Wochen ruhen, empfohlen sind 28 Tage. Danach kann man die Schalung entfernen und mit dem Bau der oberirdischen Gebäudeteile beginnen. Anstelle der Holzschalung kann man auch Betonschalsteine verwenden, die mit dem dickflüssigen Beton ausgefüllt und mit Steckeisen verstärkt werden. Für Wohnhäuser und ganz besonders für größere Gebäude haben sich die Fundamentplatten durchgesetzt, die jedoch in der Regel aufgrund das Umfangs und der Größe von Baufirmen hergestellt werden. In jedem Fall ist jedoch bei der Flachgründung eine Mindesttiefe von 80 cm einzuhalten, damit das Fundament vor Frostschäden geschützt ist.
Die Tiefgründung
Wo der Boden in den oberen Schichten nicht tragfähig genug ist, muss anstelle der Flachgründung die Tiefgründung eingesetzt werden, um auf diese Weise den Fundamenten festen Halt zu verleihen. Tiefgründung kann durch Pfahl- oder Brunnengründung erfolgen, für Bauwerke im oder unter dem Grundwasserbereich verwendet man Senkkästen. Die Pfahlgründung stellt die älteste Tiefgründung dar und wurde schon im Mittelalter verwendet. Pfähle aus Holz, Beton oder Stahl werden durch Rammen, Bohren, Einspülen, Rütteln oder Pressen in den Boden eingebracht. Durch die Verwendung von Pfahlrosten kann die Last großflächig verteilt werden. Ein bekanntes Beispiel für die Pfahlgründung ist die beliebte Lagunenstadt Venedig.
Preise für das Fundament
Der Preis ist von Aufwand und Umfang der Arbeiten abhängig, daher sind pauschale Angaben nicht möglich. Aber es gibt gewisse Richtwerte, die der Orientierung dienen. Zum Beispiel kann man bei einem Streifenfundament von einem Preis von 180,00 Euro pro Kubikmeter ausgehen, hier ist allerdings Einsparpotenzial durch Eigenleistung vorhanden.