Wasser – eine stetige Kraft
Die Kraft von Wasser darf nie unterschätzt werden. Viele Hausbesitzer machen diese Erfahrungen fortlaufend. Besonders fatal kann es werden, wenn das Fundament unterspült ist. Doch nicht immer ist das sofort festzustellen, dass das Fundament unterspült wurde.
Das unterspülte Fundament
Allerdings machen sich Setzungen bemerkbar. In den meisten Fällen kommt es zu Setzrissen. Außerdem kann ein Gebäude immer schräger stehen. Ein typisches Beispiel, das allerdings genau deshalb Berühmtheit erlangte, ist der schiefe Turm von Pisa.
Im Fall von Pisa ist es das Erdreich, welches das Gewicht nicht gleichmäßig trägt. Auch bei einem Fundament auf Lehmboden kann das passieren. Aber Unterspülungen werden in den letzten Jahren hierzulande ebenfalls immer häufiger.
Häufig ist ein gestiegener Grundwasserpegel verantwortlich
Das hat unter anderem mit einem stark veränderten Umweltbewusstsein zu tun. Menschen sparen heute viel Trinkwasser ein, dazu kommen Maschinen, die ebenfalls sparsamer im Wasserverbrauch sind. Darüber hinaus verbieten immer mehr Gemeinden, dass ein Grundstück über den öffentlichen Kanal entwässert werden darf. Vielmehr soll die Entwässerung über Sickerwasser erfolgen.
Damit hat sich in vielen Regionen ein höherer Grundwasserpegel eingestellt. Das heiß, selbst wenn ein Fundament nun unterspült ist, muss hier kein Pfusch bei der Gründung des Fundaments oder beim Erstellen des hydrogeologischen Bodengutachtens bestehen, wie häufig vermutet wird.
Verschiedene Maßnahmen bei einem unterspülten Fundament
Doch was kann unternommen werden, wenn das Fundament unterspült ist? Hier gibt es verschiedene Techniken,die angewandt werden können, um ein Fundament wieder anzuheben und gleichzeitig eine feste Gründung zu erstellen. Die beiden dafür angewandten Verfahren werden nach den Unternehmen benannt, die sie etabliert hatten:
- URETEK-Injektion
- ERKA-Segmentpfähle
Harz-Injektionen unter das Fundament
Bei der URETEK-Injektion wird der exakte Bedarf zum Heben des Fundaments berechnet. Dementsprechend werden dann Bohrungen vorgenommen. Über diese Bohrungen wird ein 2-Komponenten-Harz injiziert. Verbinden sich die beiden Komponenten, dehnt sich das Harz ähnlich wie PU-Schaum aus. Das Gebäudefundament kann so auf den Millimeter genau angehoben werden.
Darüber hinaus verdichtet das Harz auch den Untergrund und schafft so eine feste Gründung. Das Harz ist unschädlich für die Umwelt und das Grundwasser. Das Verfahren kann ausschließlich über entsprechende Fachbetriebe durchgeführt werden.
Eine nachträgliche Tiefengründung
Die zweite Technik sind die ERKA-Segmentpfähle. Dabei handelt es sich um einzelne Segmente, die ähnlich wie Nut und Feder miteinander verbunden werden. Die einzelnen Segmente sind relativ kurz, sodass diese auch bei wenig Platz eingepresst werden können.
Je weiter die Segmente eingepresst werden, umso mehr nachfolgende Segmente werden aufgesetzt. Entweder werden die Pfähle so weit in den Boden getrieben, bis sie auf festen Grund stoßen oder der verdichtete Boden darunter sowie der seitliche Reibungswiderstand für einen festen Halt sorgen.