Furnier ist wie Massivholz, nur dünner
Furniere sind nichts anderes als sehr dünn geschnittene Holzplatten oder Scheiben. Daher können Sie prinzipiell ein Furnier auch selber machen. Die durchschnittliche Stärke beträgt dabei zwischen 0,55 und 0,65 mm.
Das Behandeln von Furnieren
Unbehandelt ist die Furnieroberfläche genauso empfindlich und damit gefährdet wie jede andere Holzoberfläche auch. Nachdem Sie das Furnier aufgeleimt haben, sollten Sie es daher unbedingt entsprechend nachbehandeln. Dazu können Sie grundsätzliche alle Techniken und Materialien wie bei massiven Holzflächen anwenden:
- lackieren
- lasieren
- ölen
- wachsen
- beizen
Furniere beizen oder lackieren
Das Beizen von Furnier kann grundsätzlich dasselbe wie das Ölen sein. Es können aber auch Farben ohne Lösungsmittel sein. Wasserlösliche Lacke, die immer häufiger verwendet werden, sind explizit auf Furnier sehr schwer zu verarbeiten. Lösungsmittelhaltige Lacke können aber aufgrund der geringen Stärke des Furniers so weit in das Holz eindringen, dass der Weißleim oder Furnierleim angegriffen wird.
Das Ölen und Wachsen von Furnieren
Das Beizen, Ölen oder Wachsen des Furniers ist daher vorzuziehen. Je nach dem späteren Verwendungszweck des betreffenden Werkstücks muss Ihnen aber auch klar sein, dass ein geöltes Holz immer noch empfindlich auf äußere Einwirkungen wie Feuchtigkeit oder Schmutz reagiert.
Der Schutz gegen mechanischen Abrieb
Einen etwas besseren Schutz würden hier Hartöle oder Wachse bieten. Dennoch ist auch deren Schutz insbesondere bei mechanischem Abrieb immer noch erheblich schlechter als der von Lacken und Lasuren. Daher empfehlen wir die folgende Vorgehensweise: Ölen Sie das Holz zunächst und lassen es vollständig trocknen. Anschließend tragen Sie dann eine transparente Lackschicht auf.
Vorbereitungsarbeiten vor dem Ölen des Furniers
Bevor Sie das Furnier ölen können, müssen Sie es noch vorbereiten. Das heißt, das Furnier muss glatt geschliffen werden. Dazu können Sie in den Körnungen um die 100, dann 200 und abschließend 300 schleifen.
Achten Sie darauf, die Kanten des Furniers nicht zu schleifen. Die Oberfläche selbst schleifen Sie optimal unter der Verwendung eines Schleifklotzes. Anschließend muss die Furnieroberfläche absolut sauber mit einem Fett- oder Silikonreiniger behandelt werden.
Das Ölen von Furnieren
Zum Ölen benötigen Sie zunächst ein passendes Öl. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Preiskategorien. Zudem unterscheiden Sie zwischen herkömmlichen Ölen zum Beizen und Hartölen, die auch auf der Oberfläche anhaften bleiben. Bei letztgenannten Hartölen (wie auch bei Wachsen) entfällt die Möglichkeit des Lackierens oder Lasierens.
Auftragen des Öls auf das Furnier
Das Öl selbst tragen Sie am besten mit einem Baumwohltuch oder Lappen auf. Lassen Sie das Öl circa 10 bis 15 Minuten einwirken, bevor Sie überschüssiges Öl mit dem Tuch gründlich entfernen. Dann lassen Sie das Öl für mindestens 12 Stunden, also vorzugsweise über Nacht, trocknen. Folgen Sie den Gebrauchsanweisungen des Ölherstellers. Ist das Öl vollständig getrocknet, können Sie das Furnier auch lackieren.