Auch imprägnierter Gipskarton kennt Grenzen
Der Gipskern beziehungsweise die Gipsschicht im Gipskarton wird durch die Kartonage stabilisiert und zusammengehalten. Wenn der Karton aufweicht, verlieren die Werkstoffplatten ihre Steifigkeit und der Gips beginnt wie auch bei mechanisch beschädigtem Papier zu brechen und zu bröseln.
Neben den Standardplatten bieten Hersteller auch imprägnierten Gipskarton an. Er ist weniger empfindlich gegenüber Spritzwasser und kurzzeitigem Wasserdampf. Allerdings darf die Feuchtigkeit nicht zu lange anhalten, da sonst auch imprägnierter Gipskarton Probleme bekommt.
Bauseitige Norm zur Verwendung im Bad
In Tageslichtbädern mit der Möglichkeit, ein Fenster zum Stoßlüften zu öffnen, kann normaler Gipskarton verwendet werden. An Stellen mit häufig auftreffendem Spritzwasser wie einer Duschrückwand müssen die Platte und alle Fugen gründlich abgedichtet werden.
In der dazu richtungsweisenden Norm DIN 18181 wird ausgeführt, dass imprägnierte Platten in privaten Badezimmern nicht verpflichtend eingesetzt werden müssen. Allerdings empfiehlt die, die grün gefärbten und teureren Gipskartonplatten GKBI und GKFI bevorzugt zu wählen.
Mögliche wasserfeste Alternativen
Folgende wasserfeste Alternativen zu Gipskarton kommen in feuchten Räumen und im überdachten Außenbereich zum Einsatz:
- Fermacell
- Gipsfaserplatten
- Polystyrolplatten (XPS)
- Trockenestrichplatten
- Zementgebundene Bauplatten
Typische Problemfälle
Bei Gipskarton muss besonders darauf geachtet, kein bauseitige Kondensation zu verursachen. Wenn Außenwände oder Dachunterseiten mit Gipskarton verkleidet werden, können Temperaturunterschiede schnell zu „versteckter“ Kondensation führen, durch die der Gipskarton „unsichtbar“ zerstört wird.
Innenbäder ohne Fenster und feuchte Keller sollten möglichst nicht mit Gipskarton konstruiert werden. Auch hier gibt es immer das Risiko, das versteckte Feuchtigkeit die Plattenkonstruktion beschädigt und gegebenenfalls zusätzlich gesundheitsschädlicher Schimmel entsteht.