Funktionsprinzip Hauswasserwerk
Um zu verstehen, warum am Druckkessel des Hauswasserwerks unterschiedliche Drücke bzw. Druckwerte benötigt werden, muss das Funktionsprinzip des Hauswasserwerks klar sein. Die Wasserpumpe fördert Wasser in den Druckkessel, bis ein bestimmter Mindestdruck erreicht wurde. Dann schaltet die Pumpe ab. Nun kann Wasser entnommen werden, ohne dass sich die Pumpe sofort wieder einschalten muss.
Funktionsweise des Druckkessels
Die Pumpe schaltet erst ein, wenn der Druck auf einen bestimmten Mindestwert abgesunken ist. So kann z.B. kurzfristig mehr Wasser aus einem Brunnen verbraucht werden, dessen Höffigkeit (maximale Fördermenge in Abhängigkeit davon, wie viel Wasser in den Brunnen einsickert) eher gering ist. Außerdem muss die Pumpe nicht bei jeder Wasserentnahme anlaufen. Dadurch verlängert sich auch deren Lebensdauer erheblich.
Im Druckkessel (der folgendermaßen unterteilt ist) läuft dabei dieser Prozess ab:
- die Gas- oder Luftkammer
- die Wasserkammer
- Trennung durch eine Membran
Die Membran ragt wie eine Blase oder ein Sack in die Luftkammer hinein, damit möglichst viel Wasser gespeichert werden kann. Wird nun Wasser gefördert, dehnt sich die Membran bzw. die Gummiblase entsprechend aus und verdrängt die Luft. Da diese nicht entweichen kann, wird sie komprimiert – der Druck steigt. Ab einem bestimmten Maximaldruck wird dann über den Druckwächter oder Druckschalter die Pumpe abgestellt.
Die Drücke im Kessel
Wichtig ist dabei aber, dass der Druck in der Luftkammer in etwa dem Mindestdruck in der Wasserkammer entspricht. Ist der Druck in der Luftkammer niedriger, kann sich die Membran zu stark ausdehnen und reißen. Dann müssen Sie vorzeitig die Membran im Hauswasserwerk wechseln. Um das zu verhindern, muss der Vordruck eingestellt werden.
Luft oder Gas in der Luftkammer
Einige Hauswasserwerke verwenden jedoch Stickstoff statt herkömmlicher Luft. Das bedeutet, Sie müssen eine Stickstoffflasche bereithalten. Bedenken Sie jedoch, dass diese Flasche während des Betriebs der Gesetzeslage folgend nicht angeschlossen sein darf! Andere Hauswasserwerke verwenden statt Gas herkömmliche Luft. Diese kann dann mithilfe eines kleinen Kompressors (117,90€ bei Amazon*) nachgefüllt werden. Meist genügt aber auch eine Hand- oder Fahrradluftpumpe.
Luft im Hauswasserwerk aufpumpen
Nun wird das Wasser abgelassen, d.h. zuvor muss die Pumpe ausgeschaltet und das Stromkabel abgezogen werden. Nach dem Entleeren des Wassers kann jetzt die Luft in der Luftkammer auf den gewünschten Druck aufgepumpt oder abgelassen werden. Der Druck in der Luftkammer sollte 90 % unter dem Minimal- oder Schaltdruck der Pumpe liegen. Daraus ergibt sich die Berechnung Schaltdruck mal 0,9 ist gleich Vordruck in der Luftkammer. Als Beispielrechnung bei einem Schaltdruck von 1,2 bar:
- 1,2 x 0,9 = 1,08 bar (aufgerundet 1,1 bar)
Der Vordruck sollte also auf 1,1 bar eingestellt werden, wenn der Schaltdruck bei 1,2 bar liegt.
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