Wie funktioniert eine Hebeanlage?
Wenn Abwasser an tief gelegenen Stellen im Gebäude entsteht, fließt es nicht der Schwerkraft folgend einfach nach unten oder wenigstens waagerecht mit ausreichendem Gefälle ab. In diesem Fall muss eine technische Vorrichtung eingreifen, die das Abwasser (. Bodenabfluss, WC, Waschmaschine) an den Punkt befördert, von dem aus die Schwerkraft wieder übernehmen kann.
Die Anlage beziehungsweise das Pumpsystem besteht aus einer Reihenfolge der folgenden elementaren Bauteilen:
- Zulaufrohr/e
- Abwassertank beziehungsweise Pumpensumpf
- Pumpe (manchmal Doppelpumpe)
- Steigrohr (Druckleitung)
- Rücklauf- oder Rückschlagschutz
- Lüftungsrohr
Beim Einbauen der Hebeanlage muss der Tank beziehungsweise das Zulaufrohr tiefer liegen als jede angeschlossene Abwasserquelle.
Die Funktionsweise der Hebeanlage
Dem Abwasser wird zuerst erlaubt, sich mittels der Schwerkraft an diesem tiefsten Punkt zu sammeln. Ist das Tankvolumen der Hebeanlage erreicht, löst sich die Pumpe durch Schwimmer oder Sensor automatisch aus. Das Wasser wird durch die senkrechte Druckleitung nach oben gepumpt und passiert die Höhe der Rückstauebene.
Nun folgt nach mindestens 25 Zentimeter Höhengewinn die halbrunde Rückstauschleife. Bis zum Scheitelpunkt dieser Schleife steigt das Abwasser mittels Druck und Pumpenkraft. Geht es wieder bergab, greift bereits die Schwerkraft mit ein. Auf oder kurz unter der Rückstauebene beginnt ein reguläres Abflussrohr mit ausreichendem Gefälle. Das Abwasser fließt ab hier genauso wie jedes andere, dass aus einer Quelle oberhalb der Rückstauebene kommt.
Unverzichtbares Bauteil an der Hebeanlage und/oder im Rohrsystem sind Rücklauf- oder Rückschlagverhinderer. Aus mehreren Gründen (Hochwasser, Niederschlag, Verstopfung im Außenbereich) kann dem ankommenden Abwasser der Weg versperrt sein oder es sogar auf gegenläufig fließendes Wasser stoßen. Klappen und Schieber schließen in diesem Fall automatisch und schützen vor der „falschen“ Fließrichtung.