Aufbau von belüfteten Dächern
Bei einem Dach mit Hinterlüftung wird Wasserdampf vor dem Erreichen der Dachhaut nach außen geleitet. Zu diesem Zweck verfügen Kaltdächer oberhalb der Wärmedämmung über eine Lüftung. Ist das Dach nicht ausgebaut kann also der komplette Dachraum als Lüftung dienen, die Wärmedämmung liegt in diesem Fall auf dem Dachfußboden beziehungsweise in der obersten Geschossdecke.
Um das Dach auszubauen und bewohnbaren Raum zu gewinnen muss eine zweite Lüftungsebene eingezogen werden. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Unterdach eingezogen werden muss. So befindet sich die erste Lüftungsebene zwischen Wärmedämmung und Unterdach, die zweite Lüftugnsebene entsteht durch die Konterlattung oberhalb des Unterdaches. Die zweite Lüftungsebene wird benötigt, um bei Schlagregen Feuchtigkeit effektiv ableiten zu können.
Die Abfolge der Schichten bei einem bewohnten Dach von außen nach innen ergibt sich also wie folgt:
- Firstabdeckung mit Firstentlüftung
- Dacheindeckung
- 2. Lüftungsebene
- Unterdach
- 1. Lüftungsebene
- Wärmedämmung und Tragwerk
- Bewohnte Dachgeschossebene
Schwierigkeiten der Hinterlüftung
Um bei einem Kaltdach das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen zu können muss überaus sorgfältig gearbeitet werden. Schornsteine, Dachfenster und Gauben stellen große konstruktive Herausforderungen dar. Im Bereich von Wechseln wird die Belüftung unterbrochen, hier funktioniert das Konzept nicht. Im Brandfall wirkt eine Hinterlüftung wie eine Art Schornstein und erhöht die Brandgefährlichkeit.
Vorteile der Hinterlüftung
Im Sommer bietet ein belüftetes Dach einen deutlich verbesserten Schutz vor Stauhitze im Dachgeschoss, das Wohnklima wird so nachhaltig verbessert. Zudem ist das einziehen einer Dampfsperre raumseitig nicht nötig, auch die Unterspannbahn ist weniger von Bedeutung. Feuchtigkeit kann bei gewährleistetem freien Abzug ungehindert bis zur Lüftungsebene gelangen und von dort abgeführt werden.