Zweck des Schleifens
Eichenholz muss, wie jedes andere Holz, immer dann geschliffen werden, wenn:
- eine Oberflächenschicht abgetragen werden soll (etwa Wachsschicht, Lackschicht oder Ölschicht)
- die Holzoberfläche abgenutzt oder verwittert ist
- die Holzoberfläche Verunreinigungen aufweist
Abschleifen bis zum Holzkern
Grundsätzlich wird immer so weit abgeschliffen, bis der „gesunde“, rohe Holzkern erreicht ist. Das ist besonders wichtig bei geöltem Holz: Holzöl dringt bis zu 1 oder 2 mm unter die Oberfläche ein – der Abtrag muss also mindestens so groß sein, um die Holzölschicht vollständig zu entfernen. Das wird oft vergessen. In der Folge gibt es dann oft Probleme mit neuen Oberflächenbehandlungen.
Schleifmittel
Bei den Schleifmitteln sind mehrere Dinge entscheidend:
- die Körnung
- die Qualität des Schleifpapiers
- die Wahl des richtigen Schleifgeräts
Körnung
Wie viel Material ein Schleifpapier abtragen kann, wird mithilfe der sogenannten Körnung angegeben. Je kleiner die Zahl, desto gröber ist das Schleifpapier. Steht vor der Zahl ein „P“, ist das ein Zeichen dafür, dass die geltende internationale Norm für das Schleifpapier eingehalten wurde (unbedingt empfehlenswert). So lässt sich der Abtrag exakt bestimmen und eine gleichmäßige Oberfläche herstellen.
Geeignete Korngrößen
Anwendung | Korngröße |
---|---|
Vorschliff | 80er Korn (empfehlenswert) bis 120erKorn (maximal!) |
Grundschliff | 120er Korn |
Feinschliff | 150er Korn, 180er Korn (am besten nacheinander) |
Feinstschliff | Bis 320er Korn oder noch höher (bis 640er Korn – lackartige Oberfläche |
Je höher die Korngröße, desto höher dürfen auch die Unterschiede zwischen den Schleifpapieren ausfallen.
Qualität des Schleifpapiers
Die Qualität des Schleifpapiers ist entscheidend für das Endergebnis. Im Handel finden sich dabei riesige Qualitätsunterschiede. Papiere für den Trockenschliff sollten mindestens ein Gewicht von 150 g/m² haben, je höher desto besser. Für den Nassschliff sind unbedingt gewebeverstärkte Papiere erforderlich. Die Schärfe der Schleifpartikel sollte möglichst hoch sein, das ist bei hochwertigen Papieren sichergestellt.
Synthetische Schleifmittel
Bei hochwertigen Schleifpapieren ist das Schleifkorn in der Regel auch aus Siliziumkarbid oder Aluminiumoxid (synthetische Schleifmaterialien), was wesentlich bessere Leistung garantiert als natürliche Schleifmittel.
Wahl des richtigen Gerätes
Zum Schleifen stehen viele verschiedene Geräte zur Verfügung, über deren Vor- und Nachteile man sich bewusst sein sollte:
- Exzenterschleifer (optimal für alle Schliffe, gutes Schleifbild, kommt aber nicht in Ecken und Kanten)
- Schwingschleifer (am besten für Feinschliffe)
- Deltaschleifer (weniger Materialabtrag, nur für feinere Schliffe, kommt aber auch in Ecken und Kanten, weniger geeignet für große Flächen)
- Dreieckschleifer (guter Materialabtrag, für alle Schleifgänge an kleinen und verwinkelten Flächen, für große Flächen ungeeignet)
Kanten und besondere Feinschliffe sollte man immer von Hand unter Zuhilfenahme eines Schleifklotzes (zum Beispiel aus Kork) erledigen. Niemals mit Druck schleifen, weder beim Handschliff noch beim Geräteschliff!