Welche Eigenschaften benötigt Ihre Spachtelmasse?
Stark beanspruchte Flächen müssen mit einem robusten Material gespachtelt werden, das zahlreichen mechanischen Belastungen standhält. Hierbei kommt es zumeist nicht auf die Farbe der Spachtelmasse an, da diese in den meisten Fällen ohnehin überstrichen wird.
Kleine Ausbrüche an Deko-Objekten oder wenig genutzten Möbeln, die zudem keinen farbigen Überzug erhalten, verlangen nach einem völlig anderen Spachtelmaterial. Historische Objekte aus Holz hingegen müssen besonders sorgsam restauriert werden, Hinzufügungen sollten später wieder abnehmbar sein.
Breite Risse im Holz lassen sich zwar leicht verschließen, reißen aber immer wieder auf, wenn man die falsche Spachteltechnik wählt. Diese verschiedenen Anforderungen bedingen, dass Handwerker auf unterschiedlichen Spachtelmassen zurückgreifen, je nachdem, was verlangt wird.
Holz spachteln: Diese Materialien eignen sich
- 2K-Holzspachtel: 2K bedeutet, dass das Material aus zwei Komponenten besteht, die vor der Verarbeitung gemischt werden müssen. Solche Spachtelmassen eignen sich vor allem zum Glätten größerer Flächen. Die wichtigsten Vorzüge: schnelles Aushärten und geringer Schwund.
- 1K-Kunstharzspachtel: Hierbei fällt das Mischen weg, das Material besteht aus nur einer Komponente. Diese Spachtelmassen eignen sich besonders für kleinere Reparaturarbeiten auf Holzflächen, die hinterher farbig lackiert werden. Bleibt der Untergrund holzsichtig, ist das Nachfärben mit einem passenden Farbstift zu empfehlen.
- Wachskitt: Im Handel sind Wachsmassen in verschiedenen Holzfarbtönen erhältlich, die sich mit Hilfe eines Heißspachtels auftragen lassen. Sie eignen sich zum farbtongenauen Schließen kleiner Macken und Kratzer.
- Holzmasselösung: Dieses Material bietet nur das Binde- und Lösemittel, den eigentlichen Feststoff fügen Sie selbst hinzu. Mit Schleifmehl versetzt, das farblich dem zu kittenden Untergrund entspricht, wird diese Substanz zur individuellen, schnell trocknenden Spachtelmasse.
- Hydroxypropylcellulose: Profi-Restauratoren verwenden gern eine Substanz, die unter dem Namen Klucel® bekannt ist. Auch dieses Mittel wird mit Schleifstaub versetzt und bildet so eine holzähnliche Masse, die sich bei Bedarf wieder entfernen lässt.
- Holz-Reparaturspachtel: Hierbei handelte es sich um eine spezielle Spachtelmasse mit starker Klebekraft, die sich auch zum Befestigen von Fensterrahmen und -scheiben eignet. Mit diesem Material lassen sich auch tiefere Risse verspachteln.
Tiefe Risse mit Hanffasern überbrücken
Eine weitere Möglichkeit, tiefe Risse zu spachteln, besteht darin, sie zuvor mit einem flexiblen Feststoff zu überbrücken. Hierfür werden nach alter Tradition lose Hanffasern verwendet, die den Spalt ausfüllen.
Natürlich muss der so verfugte Riss anschließend noch gespachtelt werden, in manchen Fällen ist das Auffüllen der Lücke mit einem Gemisch aus Hanf und Spachtelmasse anzuraten. So können Sie relativ sichergehen, dass der Riss nicht wieder hervortritt.