Die hellste aller Farben braucht eine Sonderbehandlung
Weiß ist eine moderne Farbe, die eigentlich eine „Nichtfarbe“ ist. Sie passt zu fast allen Einrichtungsstilen. Durch weiße Flächen lasen sich Räume durch Streichen optisch vergrößern. Insbesondere die Höhenwirkung des Raums ist beeinflussbar.
Da weiß natürlich die hellste aller Farben ist, stellt sich die Frage nach der Abdeckung dunklerer Untergründe. Generell gilt, dass durch entsprechend viel Farbschichten jeder Anstrich früher oder später deckt. Bei sehr dunklem Untergrund kann das allerdings bis zu fünf Streichdurchgängen führen. Durch Sprühen einer Holzdecke kann der Arbeitsaufwand gesenkt werden.
Bisher nicht gestrichenes rohes Holz besitzt Inhaltsstoffe, die weiße Farbe eintrüben und vergilben lassen. Um ein sauberes Weiß zu erhalten, ist eine Grundierung erforderlich.
Äußere Bedingungen beachten
Holz ist ein lebender Werkstoff, der sich auch nach Jahren noch bewegt. Wenn dunkle Holzleisten und Paneele weiß gestrichen werden, können sich durch Bewegungen durch Schwankungen der Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sogenannte Blitzer bilden.
Die Holzbauteile dehnen sich an Berührungsstellen aus oder ziehen sich zusammen,. Dadurch können Streifen sichtbar werden, an denen der dunkle Untergrund wieder sichtbar wird. Es ist ratsam, weiß richtig zu streichen, wenn die äußeren Bedingungen das Holz in den größtmöglichen Schwindungszustand versetzen:
- Trockene Raumluft (bis fünfzig Prozent)
- Temperatur zwischen fünf und 15 Grad Celsius
Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden können, macht es Sinn, einen Farbvorrat des gewählten Weißtons vorrätig zu halten. Mit einem feinen Pinsel lassen sich die Blitzer nach dem Auftreten gut kaschieren. Allerdings sollte nicht gewartet werden, da sie durch die erneute Ausdehnung des Holzes beispielsweise im Sommer wieder verschwinden können.
Vorbereitung des Untergrunds
Wenn dunkles Holz möglichst aufgehellt werden soll, kann das Abbeizen helfen. Es ist ein wenig Abwägungssache, ob mehr Arbeit in das Streichen oder in die Vorbereitung investiert werden soll.
Im Normalfall reicht es beim Streichen lackierten Holzes, die vorhandene Farbe anzuschleifen. Schleifschwämme mit 100er- bis 150er-Körnung (12,99€ bei Amazon*) eignen sich gut. Spezielle Grundierung empfiehlt sich bei Weichgehölzen. Typisches Beispiel ist gelaugte und geölte Kiefer. Jedes andere schon einmal geölte Holz muss mit einem fettlösenden Mittel bearbeitet werden. Aceton eignet sich.
Um Möbel weiß zu streichen, reicht bei Massivholz das Anschleifen ebenfalls aus. Das Abbeizen einer Kommode ist nur erforderlich, wenn die natürliche Holztextur freigelegt werden soll.
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