Diese Lackarten stehen zur Auswahl
Zuerst einmal stehen Sie vor der Aufgabe, die passende Lackart für Ihr Projekt auszuwählen, hierbei zählen natürlich die jeweiligen Inhaltsstoffe und ihre Wirkung. Wirklich resistente Lackschichten bestehen in der Regel nicht aus den gesündesten Materialien, darum gilt es, abzuwägen:
- Kunstharzlacke wie Polyurethan- und Alkydharzfarben enthalten Lösemittel und verströmen bei der Verarbeitung entsprechende Dämpfe. Sie bilden nach dem Trocknen besonders robuste Flächen, die vor allem an viel beanspruchten Bereichen sinnvoll sind.
- Acryllacke hingegen sind wasserverdünnbar, trocknen aber wasserunlöslich auf. Die Deckkraft liegt zumeist um einiges niedriger als bei den lösemittelhaltigen Lacken, außerdem erweisen sich die gestrichenen Flächen als weniger robust. Immerhin geht von Acryllacken viel weniger Gefahr für Umwelt und Gesundheit aus.
- Naturharzlacke bestehen aus rein pflanzlichen und tierischen Inhaltsstoffen, je nach Zutaten besitzen sie unterschiedliche Eigenschaften. Enthalten sein können zum Beispiel Leinöl, Kolophonium, Dammar und Kieselsäure. Wer hauptsächlich auf besondere Umweltfreundlichkeit setzt, orientiert sich an diesen Produkten.
Holz auf das Lackieren vorbereiten
Eine sorgfältige Untergrundvorbereitung ist auf dem Gebiet der Holzbeschichtung mehr als nur die halbe Miete. Wer für eine trockene, ebene und saubere Fläche sorgt, die außerdem gute Anhaftungsmöglichkeiten bietet, kann kaum noch etwas falsch machen.
- rohes Holz zunächst wässern, trocken und schleifen (hochstehende Fasern entfernen)
- bereits lackiertes Holz glattschleifen und mit ähnlichem Anstrichmittel neu lackieren
- Geölte und gewachste Oberflächen gründlich bis in die Poren säubern
- bei Bedarf zur Tiefensäuberung mit weicher Messingbürste behandeln
- zum Schleifen mit grobem Papier beginnen und mit feiner Körnung aufhören
- Schleifstaub gründlich entfernen
- Grundierung passend zum Anstrichmittel auftragen
- trocknen lassen, kurz mit Schleifpapier anrauen, entstauben
- nun ist das Holz gut für das Lackieren vorbereitet
Vor allem dann, wenn Sie eine alte Farbschicht überstreichen möchten, ist Vorsicht gefragt: Haftet der neue Lack tatsächlich auf dem alten Überzug oder muss dieser rückstandslos entfernt werden? Probieren Sie das Überlackieren auf einer begrenzten Fläche aus!
Verschiedene Methoden, Holz zu lackieren
Zum Streichen von Holz stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Auswahl, vom Sprühen über das Rollen bis zum Pinseln. Alle Verfahren sind gleichermaßen tauglich, es kommt also ganz darauf an, welches Sie persönlich bevorzugen.
Holz richtig lackieren mit der Rolle
Für größere Flächen empfiehlt sich die Verwendung einer Lackierrolle, denn hiermit erzielen Sie einen gleichmäßigen Farbauftrag. Zum Streichen der Randzonen sind allerdings immer noch Pinsel vonnöten, denn die Rolle gelangt nicht bis in die Ecken. Und so geht es:
- Randzonen, Kanten und Profile mit einem hochwertigen Rundpinsel anstreichen
- Farbauftrag gründlich verschlichten
- mit kurzfloriger Lackierrolle oder Nylonrolle die Fläche rollen
- dazu die Farbe satt quer auftragen, danach ohne neue Farbe längs verschlichten
- abschnittsweise ohne Pause vorarbeiten, bis die Fläche gefüllt ist
- auf dünnen Farbauftrag achten, damit keine Läufer und Riefen entstehen
- bei nicht deckender Farbe nach dem Trocknen erneut anstreichen
Holz mit dem Pinsel neu streichen
Das Lackieren mit dem Pinsel bietet sich hauptsächlich für kleinere Flächen und strukturierte Oberflächen an. Allerdings lassen sich auch große Flächen problemlos gleichmäßig mit Lack streichen, wenn der Handwerker etwas Geschick und Übung mitbringt.
Empfehlenswert bei einer großflächigen Pinsellackierung ist es, das Werkstück aufzubocken, sodass die zu lackierende Fläche waagerecht liegt. Damit wird die Gefahr der Läuferbildung begrenzt. Arbeiten Sie auf ähnliche Weise wie bei der Roll-Lackierung:
- Pinsel nur zu einem Drittel Borstenhöhe in Farbe eintauchen
- Randzonen, Kanten und Profile zuerst streichen
- danach Fläche ausfüllen
- satt quer auftragen, dann längs verschlichten
- abschnittsweise Nass-in-Nass arbeiten
Achtung: Die Oberfläche von Kunstharzlacken verschwimmt mit der Zeit, Pinselspuren ziehen sich häufig von selbst glatt. Bei Nachbearbeitung in halb getrockneter Farbe entstehen hässliche Riefen.
Holz mit Lack besprühen
Sprühlack bietet die Möglichkeit, auch verwinkelte Stellen zu erreichen und die Arbeit zügig zu erledigen. Allerdings gibt es hierbei einige mögliche Stolpersteine, die es aus dem Weg zu räumen gilt.
Da mit Sprühlack kein besonders gezieltes Arbeiten möglich ist, sollten Sie die Umgebung sorgfältig abdecken. Angrenzende Bereiche müssen mit Kreppband abgeklebt und mit Folie verhängt werden. Hier noch einige weitere wichtige Regeln:
- Verwenden Sie Sprühlack nur bei guter Belüftung mit Atemschutz.
- Arbeiten Sie stets zügig und gleichmäßig.
- Halten Sie einen gleichmäßigen Abstand zum Untergrund ein.
- Tragen Sie den Lack möglichst dünn auf, damit es keine Läufer gibt.
- Lieber mehrschichtig sprühen als eine zu dicke Schicht erzeugen!
Holz mit Lack lasieren
Mit verdünntem Lack lassen sich Holzoberflächen auch wunderbar lasieren: Eine interessante Möglichkeit, wenn Sie Objekte neu lackieren möchten, aber gern den Blick auf die Maserung erhalten wollen:
Schleifen Sie die alte Beschichtung einfach gründlich ab oder entfernen Sie sie mit Abbeizer (17,70 € bei Amazon*) . Dann rauen Sie die Holzoberfläche sanft an, entstauben sie und tragen den Lack ganz dünn auf. So können Sie Holz auch optisch ansprechend weißeln – eine Alternative zum Kalken.
Eine saubere Lackierung bietet einen tollen Untergrund für Bauernmalereien, Vergoldungen oder andere schmückende Zugaben. Wählen sie einen matt trocknenden Lack, auf dem es sich problemlos malen lässt.
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