Holzlasuren gegen Schimmel enthalten immer Biozide
Bei Holzkonstruktionen aller Art gilt, dass ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren zu Schadensbefall wie Schimmel führt. Das Bekämpfen und Vermeiden besteht dementsprechend aus einer Kombination an Maßnahmen, in der auch Holzlasur gegen Schimmel ihren Platz finden kann.
Holzlasuren, die gegen Schimmel schützen, müssen immer als Holzschutzmittel deklariert werden. Holzschutzmittel ohne Biozidwirkstoffe gibt es nicht. Neben der Wahl zwischen einer Holzlasur auf Wasserbasis oder mit Lösungsmitteln erhöht sich die chemische Belastung durch die erforderlichen Fungizide.
Holzschutz gegen Nässe ist elementar
Schimmelsporen brauchen Feuchtigkeit und Nässe, um zu überleben. Wird ihnen diese Lebensgrundlage weitestgehend entzogen, sind direkte Holzschutzmaßnahmen nur eingeschränkt oder nicht notwendig. Folgende typische baulich nachteilige Konstruktionen und Baumängel geben Schimmel die Möglichkeit „Anzudocken“:
- Abtrocknender Niederschlag (Schnee, Reif, Tau)
- Auftreffender Niederschlag
- Eingeschränkte bis ausbleibende Belüftung
- Hohe Luftfeuchtigkeit
- Hohe Restfeuchtigkeit im Holz
- Kondenswasserbildung
- Stauwasser an und auf waagerechten Bauteilen
Je konsequenter diese Faktoren baulich ausgeschaltet werden, desto geringer fällt der Bedarf an chemischen Gegenmitteln in einem Anstrich aus. Je weniger das Holz mit dauerhafter Feuchte belastet ist, desto mehr erübrigt sich die Verwendung von biozidhaltiger Holzlasur bis hin zu dann ausreichendem biozidfreien ökologischen Holzschutz außen wie Holzöl.
Für das Abwehren und Abtöten von vorhandenen Schimmelsporen auf Holz sind Biozide erforderlich, die Fortpflanzung von Organismen unterbinden oder Nervensysteme lähmen. Es gibt keine Substanzen, die das leisten, ohne potenziell auch auf den menschlichen Organismus gesundheitsschädlich zu wirken.
Schimmelarten auf Holz
Die am häufigsten verbreiteten Schimmelarten werden in zwei Gruppen unterteilt, die sich in der Futterart unterscheiden:
1. Braune Fäule entsteht durch Schimmelsporen, die Zellulose „fressen“
2. Weiße Fäule entsteht durch Schimmelsporen, die Lignin bevorzugen
Der gefährlichste Schimmelpilz frisst Zellulose und wird als echter Hausschwamm bezeichnet. Brauner Kellerschwamm, Blättlinge und der große Rindenschwamm folgen auf den Plätzen.