Was ist eine Lasur und wofür wird sie verwendet?
Eine Lasur ist eine schützende Beschichtung für Holz, die in das Material eindringt und die natürliche Textur des Holzes hervorhebt, ohne eine deckende Schicht zu bilden. Dies ermöglicht es, die Maserung des Holzes sichtbar zu lassen. Lasuren kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz und bieten Schutz vor Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Witterungseinflüssen wie Regen und Wind. Außerdem wirken sie gegen Mikroorganismen wie Schimmel, Pilzen und Bläue.
Häufig bezeichnete Holzarten für Lasuren sind weiche Hölzer wie Kiefer und Fichte, aber auch Harthölzer wie Eiche oder Mahagoni können davon profitieren. Lasuren eignen sich für diverse Holzobjekte wie Gartenmöbel, Holzzäune, Fenster, Türen oder Holzverkleidungen. Abhängig von der gewünschten Ästhetik können Sie zwischen transparenten, getönten oder gefärbten Lasuren wählen. Die atmungsaktiven Eigenschaften der Lasur erlauben es dem Holz, Feuchtigkeit abzugeben, was besonders im Außenbereich wichtig ist.
Die Wahl der richtigen Lasurfarbe
Die Entscheidung für die passende Lasurfarbe beeinflusst sowohl das Aussehen als auch den Schutz Ihres Holzprojekts maßgeblich. Berücksichtigen Sie dabei folgende Aspekte:
- Holzart und Farbe: Unterschiedliche Holzarten haben verschiedene Farbtöne und Maserungen. Testen Sie an einer unauffälligen Stelle, wie die Lasur auf Ihrem Holz wirkt.
- Einsatzort: Für Innenbereiche sind wasserbasierte Lasuren oft ausreichend und umweltfreundlicher. Für den Außenbereich sind lösemittelbasierte Lasuren zu bevorzugen, da sie besser gegen Witterungseinflüsse schützen.
- Gestaltungswünsche: Transparente oder leicht getönte Lasuren betonen die natürliche Holzoptik, während farbige Lasuren vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
- Spezielle Anforderungen: Wählen Sie bei besonderen Anforderungen spezielle Lasuren, die zusätzliche Schutzfunktionen wie Wetterbeständigkeit oder Schädlingsabwehr bieten.
Wählen Sie Ihre Lasurfarbe sorgfältig aus, um sowohl den ästhetischen als auch den funktionellen Ansprüchen Ihres Projekts gerecht zu werden.
Die Vorbereitung des Holzes
Eine gründliche Vorbereitung sichert ein langanhaltendes und ansprechendes Ergebnis.
Reinigung des Holzes
Sorgen Sie dafür, dass die Holzoberfläche sauber, trocken und frei von Verunreinigungen ist. Verwenden Sie eine milde Seifenlösung und ein feuchtes Tuch, um Schmutz, Staub und Fett zu entfernen. Bei Holz im Außenbereich sollte die Feuchtigkeit unter 18 % liegen.
Entfernung alter Anstriche und Lacke
Alte Beschichtungen müssen vor dem Lasieren vollständig entfernt werden. Abbeizlösungen oder Schleifpapier eignen sich hierfür. Bei lackierten Oberflächen verwenden Sie grobes Schleifpapier, während für bereits lasiertes Holz eine mittlere Körnung ausreicht.
Schleifen
Schleifen Sie das Holz immer in Faserrichtung, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Nutzen Sie hierfür eine Schleifmaschine oder Schleifpapier. Schleifen Sie auch Ecken und Kanten, um ein einheitliches Ergebnis zu gewährleisten.
Entfernung von Schleifstaub
Entfernen Sie nach dem Schleifen gründlich den Schleifstaub mit einem Staubsauger, einem trockenen Pinsel oder einem leicht feuchten Tuch. Staubreste können die Haftung der Lasur beeinträchtigen.
Bei Harzstellen sollten Sie einen geeigneten Reiniger verwenden, um Probleme mit der Trocknung und der Optik der Lasur zu verhindern.
Das Auftragen der Lasur
Bevor Sie die Lasur auftragen, sorgen Sie dafür, dass das Holz vollständig trocken und sauber ist. Eine ideale Raumtemperatur verbessert die Haftung der Lasur.
Methoden zum Auftragen der Lasur
- Pinsel: Ideal für kleinere Flächen und detaillierte Arbeiten. Verwenden Sie hochwertige Pinsel und tragen Sie die Lasur in Richtung der Holzmaserung auf.
- Rolle: Besser geeignet für größere Flächen. Verwenden Sie eine Rolle, die für Lasuren geeignet ist, und arbeiten Sie in dünnen Schichten.
- Spritzpistole: Gut für große oder schwer zugängliche Flächen. Diese Methode erfordert Übung und die richtige Viskosität der Lasur.
Vorgehensweise
- Erste Schicht: Tragen Sie eine dünne, gleichmäßige Schicht in Richtung der Holzmaserung auf.
- Trocknungszeit: Lassen Sie die erste Schicht vollständig trocknen. Halten Sie die Herstellerangaben zur Trocknungszeit ein.
- Zwischenschliff: Schleifen Sie die Fläche leicht mit feinem Schleifpapier und entfernen Sie den Schleifstaub gründlich.
- Zweite Schicht: Tragen Sie erneut eine gleichmäßige Schicht auf. Je nach Holzart und Einsatzzweck können weitere Schichten notwendig sein.
- Abdeckarbeiten: Decken Sie nahegelegene Glasflächen sorgfältig ab, um Farbspritzer zu vermeiden.
Diese Schritte sichern ein gleichmäßiges und ansprechendes Ergebnis, das die Schutz- und Langlebigkeitseigenschaften der Lasur hervorhebt.
Die Trocknungszeit
Die Trocknung der Lasur hängt von Produkt und Umgebungsbedingungen ab. Beachten Sie stets die Herstellerangaben.
- Staubtrockenheit: Meistens nach ein bis zwei Stunden erreicht. Das Holz wird dadurch staubunempfindlich.
- Überstreichbarkeit: Nach vier bis sechs Stunden kann die nächste Schicht aufgetragen werden.
- Vollständige Trocknung: Diese dauert in der Regel 24 bis 48 Stunden. Stellen Sie sicher, dass das Holz gut belüftet ist, um die Trocknung zu unterstützen.
Witterungsbedingungen wie hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen können die Trocknungszeit verlängern. Halten Sie die Umgebungstemperaturen und die Belüftung im Auge, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Der zweite Anstrich
Ist der erste Anstrich komplett getrocknet, können Sie mit dem zweiten Anstrich fortfahren. Dieser maximiert Haltbarkeit, Schutzwirkung und Farbintensität.
Vorbereitung für den zweiten Anstrich
Oberfläche leicht anschleifen: Verwenden Sie feines Schleifpapier (Körnung 220) und entfernen Sie den Schleifstaub gründlich.
Auftragen des zweiten Anstrichs
- Je nach Holzart und Zustand: Tragen Sie die Lasur gleichmäßig und dünn in Richtung der Holzmaserung auf. Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge.
- Gleichmäßige Verteilung: Vermeiden Sie Streifen und Blasenbildung und entfernen Sie überschüssige Lasur sofort.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie auch die zweite Schicht vollständig trocknen, beachten Sie dabei die Herstellerangaben.
Wenn weitere Schichten nötig sind, wiederholen Sie die Schritte entsprechend.
Mögliche Herausforderungen und Lösungen
Beim Arbeiten mit Lasurfarben können Probleme auftreten. Hier sind einige häufige Herausforderungen und deren Lösungen:
- Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit: Ideale Bedingungen sind moderate Temperaturen um 20°C und niedrige Luftfeuchtigkeit, um die Trocknung zu optimieren.
- Verfärbungen durch Harzstellen: Behandeln Sie Harzstellen vor dem Lasieren mit einem geeigneten Reiniger.
- Fehlerhafte Vorbereitung: Ungenügend gereinigtes oder ungleichmäßig geschliffenes Holz kann die Haftung der Lasur beeinträchtigen. Führen Sie alle Vorbereitungsschritte sorgfältig durch.
- Blasenbildung und Pfützen: Tragen Sie die Lasur in dünnen Schichten auf und verwenden Sie qualitativ hochwertige Werkzeuge. Achten Sie bei der Spritzpistole auf die richtige Viskosität der Lasur.
- Unvorhersehbare Farbnuancen: Testen Sie die Lasur an einer unauffälligen Stelle, um die Absorption und das Endergebnis zu prüfen.
Gute Vorbereitung und die Beachtung spezifischer Anwendungshinweise sind entscheidend für den Erfolg Ihres Holzprojekts. Bereiten Sie Ihr Holzprojekt richtig vor und folgen Sie den beschriebenen Schritten für ein langlebiges und zufriedenstellendes Ergebnis.